Das Philosophische Quartett |2003| Stolz und Sturz der Großmächte (Egon Bahr, Horst Teltschik)

Das Philosophische Quartett |2003| Stolz und Sturz der Großmächte (Egon Bahr, Horst Teltschik)

5.484 Aufrufe – 10.10.2014 –

Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski im Gespräch mit Egon Bahr und Horst Teltschick in der Gläsernen Manufaktur von VW in Dresden (Sendung vom 13.04.2003)

Inhalt: Was bedeutet Machtpolitik im 21. Jahrhundert? Eine Frage, die angesichts des Irak-Konflikts zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wie versuchen Großmächte in bestimmten Konstellationen sich selbst zu behaupten? Welche Ideologien und Inszenierungen sind an solche geostrategischen Manöver geknüpft? Spätestens seit Donald Rumsfelds Wort vom „alten Europa“ stellt sich dabei auch die Frage nach dem Verhältnis zwischen US-amerikanischen und europäischen Interessen.

Im Philosophischen Quartett diagnostizieren die beiden Philosophen Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski die Wiederkehr der Geopolitik. Als Gäste haben sie für die Diskussion den Architekten der Ostpolitik Egon Bahr und den ehemaligen außenpolitischen Berater Helmut Kohls Horst Teltschik eingeladen – zwei herausragende Sicherheitsexperten, die maßgeblich an der Gestaltung der jüngeren deutschen Geschichte beteiligt waren.

Ausgangspunkt der Diskussion ist die Feststellung, dass die USA als einzige Supermacht in der Welt übrig geblieben sind. Aber wird das so bleiben, auch nach der Irak-Krise? Aus der Geschichte seit Alexander dem Großen und dem Untergang des Römischen Reiches wissen wir, daß Großmächte infolge der Überdehnung ihrer Einflußsphären und Macht untergegangen sind. Kann das auch der Supermacht USA geschehen? Großmächte – auch das wissen wir aus der Geschichte – verlassen sich auf ihre militärische Übermacht; mittlere und kleinere Mächte, wie die europäischen, nehmen ihre Zuflucht zu Verhandlungen und internationalem Recht. Gewiß spiegelt diese Differenz das Verhältnis von Macht und Ohnmacht wieder. Aber sind die Konzepte, die auf die Stärkung der UNO, das Völkerrecht und Verhandlungslösungen setzen, langfristig nicht doch zukunftsträchtiger als das amerikanische Imperium ?“ (Text: ftsmedia.de)


Bonner Köpfe: Horst Teltschik (WDR 1989)

 7.451 Aufrufe – 27.07.2014 –

TV-Mitschnitt, BR alpha am 16. Juni 2010. Neben Horst Teltschik sprechen Helmut Kohl, Adrien Meisch, Egon Bahr („inneres Geländer“), Michaela Geiger und Richard Löwenthal. Andreas Meyer-Landrut ist auch kurz zu sehen (ca. 10:40 min).