Der weiße Massai Krieger – Filmvorführung und -gespräch mit Hauptdarsteller und Regisseur Benjamin Eichler

Datum/Zeit
Date(s) - 11/02/2020
19:30 - 22:00

Veranstaltungsort
Kino Tyroler

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Über viele Jahrhunderte hinweg haben die Massai unverändert und erfolgreich gelebt. Kultur und Tradition konnten bis heute fast unverändert bewahrt werden. Doch in jüngster Zeit sehen sich die Massai übermächtigen Herausforderungen gegenüber. Ihr Lebensraum wird kleiner, die Umwelt der Massai verändert sich.

Zum einen sind die Massai mit Umwelteinflüssen konfrontiert, die ihre traditionelle Weidewirtschaft einschränken. Die fortschreitende Abholzung lässt Versteppung und Bodenerosion zunehmen. So verringert sich der Lebensraum der Massai immer weiter. Der Klimawandel lässt darüber hinaus zusehends die Trockenperioden zwischen den Regenzeiten immer größer werden.

Zum anderen sind die Massai politischem Druck ausgesetzt. So möchte beispielsweise der Staat die Steppe vermehrt landwirtschaftlich nutzen. Da die Massai den Ackerbau traditionell ablehnen, wird die Steppe anderen Stämmen zur Nutzung überlassen. Die Massai stehen vor der Wahl, ihren Lebensraum entweder produktiver zu nutzen oder in unfruchtbare Regionen vertrieben zu werden.

Am Rande von Dreharbeiten zu einer Dokumentation über die Wanderung riesiger Gnu-Herden im Grenzgebiet zwischen Tansania und Nigeria lernte Benjamin Eicherr einen Massai kennen, der ihn in sein Dorf einlud. Dort beklagte der Stammesälteste den Niedergang der Massai-Kultur und forderte Eicher auf, einen Film darüber zu drehen. Um dem Thema möglichst nahezukommen, könne er sich ja zum Massai-Krieger ausbilden lassen. So erzählt es der Filmemacher zu Beginn seiner Dokumentation, bevor er sich mit einem Team nach Nigeria aufmacht.

Vor Ort werden ihm vier Massai-Krieger zugeteilt, die seine Ausbildung übernehmen sollen. Eicher legt die traditionelle Tracht der Gastgeber an, schläft wie sie unter freiem Himmel und lässt seinen Körper mit roter Farbe anmalen.Darüber hinaus bekommt er einen Crash-Kurs in Bogenschießen und Speerwerfen. Die traditionellen Initiationsrituale eines Massai-Kriegers bleiben dem Besucher zum großen Teil erspart. Er muss sich weder beschneiden lassen, noch werden ihm zwei Schneidezähne gezogen. Mit etwas Überwindung folgt der Filmemacher lediglich dem Brauch, das noch warme Blut eines geschlachteten Schafes zu trinken und kommt zu dem Testergebnis: „Schmeckt wie Blutwurst. Nur weniger salzig.“

Sehr eindrucksvoll sind die grandiosen Landschaftspanoramen und Sequenzen mit Wildtieren aller Art.

Benjamin Eicher steht nach der Vorführung des Films für ein Gespräch zum Film zur Verfügung.