„Im Fokus der Abendveranstaltung steht Friedrich Schlotterbeck. Er ist bei Stuttgartern noch als Verfolgter des Nationalsozialismus und Überlebender der sogenannten „Widerstandsgruppe Schlotterbeck“  bekannt. In Vergessenheit geraten ist, welchen Beitrag er in den Hungerjahren 1946 bis 1948 zur Versorgung der Bevölkerung in der amerikanischen Zone leistete. Er gründete 1945 in Stuttgart die Süddeutsche Ärzte- und Sanitätshilfe als deutschen Zweig der Schweizer Hilfsorganisation Centrale Sanitaire Suisse, welche bis 1947 als einzige ausländische Hilfsorganisation in der amerikanischen Dreierzone Hessen, Württemberg-Baden und Bayern anerkannt wurde. Nach Ablösung der Nationalsozialisten in der Landesgruppe des Roten Kreuzes in Stuttgart wurde Friedrich Schlotterbeck bereits im Juli 1945 ihr Leiter und ein Jahr später als Präsident des Roten Kreuzes Württemberg-Baden bestätigt. Als früherer Jugendfunktionär der Kommunistischen Partei in der Weimarer Republik war er von 1934 bis 1943 politischer Gefangener der Gestapo. 1945 beteiligte er sich an der Organisation der Verfolgten des Nationalsozialismus, einer Interessengruppe, welcher unter dem Gesetz Nr. 104 der Alliierten ein bedeutender Auftrag in der Entnazifizierung insbesondere in den Westzonen zukam. Bis zum Jahr der Währungsreform 1948.war Friedrich Schlotterbecks Wirken in Stuttgart eng verflochten mit der Entstehung des demokratischen Landes unter amerikanischer Militärregierung.“