Für Sama – gezeigt von Kino Frech in Kooperation mit der Bastion

Datum/Zeit
Date(s) - 17/09/2020
20:30 - 22:15

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Für Sama

Inmitten des Kriegschaos in Aleoppo (Syrien), verliebt sich Waad al-Khateab in Hamza, einen Arzt. Sie heiraten. Ihr Kind – Sama – wird geboren. Hamza engagiert sich für sein Land und versucht gemeinsam mit Kollegen, den Betrieb im letzten funktionstüchtigen Krankenhaus der Stadt aufrecht zu erhalten.

In ihrer Dokumentation fängt Waad al-Khateab mit Handy und Kamera das alltägliche Leben seit 2011 in Aleppo ein: die Protestbewegung gegen das Assad-Regime, die Stimmung im Volk und letztendlich den verheerenden Krieg in Syrien. Ihre Aufnahmen zeigen die verheerende Zerstörung von Aleppo und den allgegenwärtigen Tod. Dennoch transportiert der Film Hoffnung, den Überlebenswillen und die kleinen Freuden inmitten des großen Leids.

Die kleine Familie lebt in ständiger Angst. Waad und Hamza müssen entscheiden, ob sie in ihrer Heimat bleiben oder Aleppo den Rücken kehren sollen und für sich und ihre kleine Tochter Sama eine sichere Zuflucht suchen sollen. Sie entscheiden sich für die Ausreise, die 2016 gelingt. Als sie in London ankommen, entsteht der Kontakt zu Edward Watts vom britischen TV-Sender Channel 4. Er hilft Khateab bei der Sichtung der 300 Stunden Filmaufnahmen, bei der Auswahl und Montage ihres gesammelten Materials.

Auf politische Analysen lässt sich Waad al-Khateab nicht ein. Wo die Fronten verlaufen, welche geopolitischen Interessen im Spiel sind, ob die Rebellen idealistische Freiheitskämpfer oder islamistische Fanatiker sind, ist kein Thema. So gesehen erzählt „Für Sama“ nur die halbe Wahrheit – die allerdings die einzige Wahrheit einer jungen Frau aus Aleppo ist.

Bei zahlreichen Preisverleihungen und Filmfestivals, wie den internationalen Filmfestspielen in Cannes und der BAFTA-Verleihung, wurde der Film bereits als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Auch bei der Oscarverleihung 2020 galt „Für Sama“ als vielversprechender Kandidat ins Rennen, ging jedoch überraschend leer aus.

Der Film wird in Kooperation der Kinobetriebe Frech mit der Bastion ab 17.9.2020 gezeigt. Laufzeit: 90 Minuten. FSK: 16 Jahre. Eintritt für Mitglieder des Clubs Bastion bei Vorlage des Mitgliedausweises ermäßigt. Mehr Informationen auf der Homepage des Verleihs.

Die Filme in Kooperation mit der Bastion laufen am ersten Spieltag (Do.) um 20:30 Uhr. Die weiteren Spieltage und Uhrzeiten sind abhängig von den außerdem im Programm befindlichen Filmen und werden immer montags vor dem Starttag festgelegt, Ab Dienstagvormittag ist das Programm dann auf www.kinofrech.de einsehbar.

 

Rezensionen: ZEIT, Süddeutsche Zeitung und Nachdenkseiten

ZEIT-Rezension: https://www.zeit.de/kultur/film/2020-06/syrien-for-sama-dokumentarfilm-aleppo/komplettansicht Wenke Husmann. 18. Juni 2020. Für Sama“:Wenn das Kind nicht mal mehr weint: In ihrem radikal persönlichen Film „Für Sama“ zeigt die Syrerin Waad al-Kateab das tägliche Grauen im belagerten Aleppo. Sie beweist, was ein Dokumentarfilm leisten kann.

Rezension in der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/kultur/fuer-sama-kritik-syrien-film-1.4829169 . „Für Sama“ im Kino:“Keine Zeit, irgendwas zu fühlen. 4. März 2020:  Neben großem Lob auch eine kleine Relativierung: „Auf politische Analysen lassen sich die Filmemacher nicht ein. Wo die Fronten verlaufen, welche geopolitischen Interessen im Spiel sind, ob die Rebellen idealistische Freiheitskämpfer oder islamistische Fanatiker sind, ist kein Thema. So gesehen erzählt „Für Sama“ nur die halbe Wahrheit – die allerdings die einzige Wahrheit einer jungen Frau aus Aleppo ist, die jahrelang um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten musste. Dass der deutsche Kinostart des Films nun mit dem Wiederaufflammen der Flüchtlingskrise zusammenfällt, war nicht vorauszusehen. Es macht den Film zu einem Appell an den Westen, endlich Verantwortung zu übernehmen.

Rezension in den Nachdenk-Seiten. Tobias Riegel. https://www.nachdenkseiten.de/?p=590414. März 2020. „Eine neue Kino-„Dokumentation“ zu Syrien reißt die „Schlacht um Aleppo“ aus dem Zusammenhang: Sie kreiert – durchaus gekonnt – eine isolierte Gegenwart des Schreckens ohne Vergangenheit. Dadurch werden die Verantwortlichen des Kriegs gegen Syrien aus dem Blick genommen. Dadurch hilft die Produktion, den Krieg zu verlängern. Für dieses Ziel wird auch skrupellos Kinderleid instrumentalisiert. Die internationale (westliche) Kritik ist begeistert.“