Gedanktag an die Opfer des Nationalsozialismus – Vortrag „Das Ghetto in Łódź 1940 bis 1944 – letzte Station vor dem Massenmord“

Datum/Zeit
Date(s) - 27/01/2023
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Teck-Realschule Kirchheim u. Teck

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Veranstaltung Teck-RS Ghetto Lodz 27. Januar 2023

Das Ghetto in Łódź 1940 bis 1944 – letzte Station vor dem Massenmord

Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus: Am „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“, Freitag, 27. Januar 2023 wird Janka Kluge über die Geschichte der nationalsozialistischen Vernichtungs- und Siedlungspolitik am Beispiel des Ghettos in Lódź (Polen) um 19.00 Uhr in der Aula der Teck-Realschule (Limburgstr. 71, Kirchheim u. Teck) einen Vortrag (mit anschließender Aussprache) halten.

Der Vortrag basiert u.a. auf Eindrücken und Erkenntnissen einer Recherchefahrt nach Lódź, die Janka Kluge – langjährige Sprecherin der VVN-BdA in Baden-Württemberg – im Frühjahr 2022 unternommen hatte.
Das Ghetto in Lódź  (Polen) war von 1940 bis 1944 eines der großen Sammellager des NS-Staates. Neben polnischen jüdischen Menschen wurden Deportierte aus ganz Deutschland im Ghetto Łódź festgehalten. Im September 1942 wurden auf Anordnung der Gestapo alle „unproduktiven“ Menschen nach Kulmhof (Chelmo) deportiert und dort getötet. 200.000 Menschen aus dem Ghetto wurden insgesamt ermordet.

Anhand der Geschichte des Ghettos stellt Janka Kluge nicht nur die Geschichte der Vernichtung der osteuropäischen jüdischen Bevölkerung dar, sondern auch die verbrecherische Siedlungspolitik der Nazis. Łódź wurde unter dem Namen Litzmannstadt Teil des Gaus Wartheland. Hunderttausende Polen wurden in den Osten vertrieben und damit in den sicheren Tod. Gleichzeitig siedelte der NS-Staat sogenannte „deutschstämmige“ Familien im Gau Wartheland an. Ab 1940 wurden gezielt über 10 000 Familien aus Württemberg gesucht, die in den Gau umgesiedelt wurden. Mit dem Vorrücken der Roten Armee und der Befreiung Polens flohen viele der Umgesiedelten nach Deutschland und ließen sich unter anderem in Stuttgart nieder.

Veranstalter des Vortrags mit anschließender Aussprache sind die Teck-Realschule Kirchheim u. Teck, der DGB Esslingen-Göppingen, der Rosa-Luxemburg-Club Kirchheim und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Esslingen-Nürtingen.

Veranstaltung Teck-RS Ghetto Lodz 27. Januar 2023

Weitere Infos zum Ghetto Lodz


Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag.

Er bezieht sich als Jahrestag auf den 27. Januar 1945. An diesem Tag wurden das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und die beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert an alle Opfer des beispiellosen totalitären Regimes während der Zeit des Nationalsozialismus.

Er wurde am 3. Januar 1996 durch Proklamation des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt. Herzog führte aus: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

In der Bundesrepublik wird am 27. Januar an öffentlichen Gebäuden Trauerbeflaggung gesetzt. In vielen Veranstaltungen wird bundesweit die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten wachgehalten.  Der Gedenktag dient zudem dazu, auf aktuelle Tendenzen von AntisemitismusFremden- und Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Rechtspopulismus aufmerksam zu machen. Im Bundestag findet jährlich eine Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt.