Zunehmende Armut, soziale Ungleichheit und Abstiegsängste spalten die Gesellschaft, fördern den Rechtspopulismus und gefährden die Demokratie. Was kann die Politik tun, was können wir tun, um gegenzusteuern?

Datum/Zeit
Date(s) - 04/04/2019
19:30 - 21:30

Veranstaltungsort
Gemeindehaus St. Ulrich

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Prof. Dr. Franz Segbers referiert zum Thema:  Zunehmende Armut, soziale Ungleichheit und Abstiegsängste spalten die Gesellschaft, fördern den Rechtspopulismus und gefährden die Demokratie. Was kann die Politik tun, was können wir tun, um gegenzusteuern?

Die Wirtschaft in Deutschland wächst, die Arbeitslosigkeit sinkt. Trotzdem nimmt die Armut zu. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander – beim Einkommen und beim Vermögen. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung fürchten einem sozialen Abstieg. Den politischen Strategen der Parteien ist bekannt: die sozialen Schichten mit geringem Einkommen und/oder niedrigerem Bildungsgrad beteiligen sich vergleichsweise selten an Wahlen. Die Parteien stimmen deshalb ihr politisches Angebot auf die Mittelklassen ab.

Diese Entwicklung gefährdet langfristig die Stabilität der Demokratie in Deutschland. Der Aufstieg der AfD hat dazu geführt, dass das ausgeprägte Gefühl der Frustration in Teilen der Bevölkerung nun ein deutliches Ventil gefunden hat. Umfragen zeigen: nur ein Teil der AfD-Wähler ist eindeutig rassistisch motiviert. Die meisten Wahlentscheidungen entstammen einem eher diffusen Protest und der Sorge um den sozialen und wirtschaftlichen Abstieg. Was kann/muss die Politik tun und was können wir tun, um gegenzusteuern? Auf diese Frage gibt uns der Referent Antworten in Form von Diskussions- und Handlungsimpulsen.

Veranstalter: attac Regionalgruppe Kirchheim und Umgebung, der GEW Esslingen-Nürtingen und weiterer Initiativen/Organisationen/Akteuren, die sich im Netzwerk Kirchheimer Forum 2030 vernetzt haben (s. dazu: https://kirchheim.forum2030.de )

Prof. Dr. theol. Franz Segbers (geb. 1949) war Betriebsseelsorger und bis zu seiner Emeritierung im Jahr bis 2014 Professor für Sozialethik an der Universität Marburg (Arbeitsschwerpunkte: Fragen der Sozialethik im Bereich von Wirtschaft, Arbeitswelt und internationale Beziehungen).

„Diese Wirtschaft tötet.“ Franz Segbers nimmt in seinem Neuentwurf einer theologischen Wirtschaftsethik diesen Satz von Papst Franziskus ernst. Konsequent wählt er in seinem Buch „Ökonomie, die dem Leben dient“ die sozialen Menschenrechte – die entscheidende zivilisatorische Errungenschaft des 20. Jahrhunderts und eine Lehre aus der Weltwirtschaftskrise vor dem Zweiten Weltkrieg – zum Ansatzpunkt seiner „Ethik des Lebens“, die biblisch und theologisch argumentiert und gleichzeitig eine gemeinsame Gesprächsbasis mit Nichtglaubenden bietet.