Protest gegen die Versteigerung von Nazi-Devotionalien am 11. Juli 2020 in Kirchheim

Nazi-Devotionalien sind Symbole für ein gigantisches Menschheitsverbrechen

Das Auktionshaus Andreas Thies kündigt auf seiner Homepage (https://www.andreas-thies.de/) an, die „68. Auktion“ „als reguläre Saalauktion“ am 11.Juli 2020 in Kirchheim in der Steingaustraße 18 durchzuführen.

Versteigert werden neben Gegenständen aus anderen geschichtlichen Kontexten z.B. laut Esslinger Zeitung vom 9. Juli 2020 zum Preis von 100.000 € auch eine „Silberschatulle aus dem Privatbesitz von Adolf Hitler“. Angeboten wird außerdem ein von Propagandaminister Josef Goebbels „handsigniertes Exemplar von Adolf Hitlers ‚Mein Kampf‘“.

Wir kritisieren: Laut Esslinger Zeitung beschreibt Andreas Thies, der Chef des Kirchheimer Auktionshauses seine „Geschäftsphilosophie“ so: „Wir versteigern geschichtliche Gegenstände von der Steinzeit bis zur Neuzeit.“ Damit soll der Anschein erweckt werden, als ob mit ganz normalen historischen Kunstgegenständen gehandelt würde.

Tatsächlich aber werden zu teilweise horrenden Preisen Objekte verkauft, die – in ihrer Bedeutung – eines der größten Menschheits­verbrechen der Geschichte ehren. Die Gleichsetzung mit anderen historischen Objekten verharmlost die Verbrechen der Nazis.

 Zum rechtlichen Hintergrund: Die Verbreitung von nationalsozialistischem Propagandamaterial ist verboten. Originale, die von 1933 bis 1945 hergestellt wurden, sind von diesem Verbot jedoch ausgenommen, da das Grundgesetz erst 1949 verabschiedet wurde. Es ist in Deutschland deshalb legal, Nazi-Antiquitäten zu besitzen, so lange diese nicht öffentlich gezeigt werden. Wenn die verfassungsfeindlichen Symbole unkenntlich gemacht werden, kann man die Anbieter nicht für die Verbreitung der Inhalte belangen. Auch die Waffen sind nicht verboten, wenn sie unbrauchbar sind.

Kirchheim:  Saddams Säbel unterm Hammer – Artikel Esslinger Zeitung 9.7.20 zur Versteigerung im Auktionshaus Thies am 11.7.20

Protest gegen Versteigerung von Nazi_Devotionalien am 11.Juli 2020 _Artikel für den Teckboten

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25. 11.2019 Kommentar Süddeutsche Zeitung:  Versteigerung von Nazi-Andenken:Die Aura des Bösen für die gute Stube

Hitlers Zylinder wird versteigert –20.11.2019

21.11.2019 – Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung Klein kritisiert Versteigerung von Nazi-Devotionalien: „Hier wird eine rote Linie überschritten“

5. 11. 2019, München: Geschäft mit Nazi-Devotionalien geht weiter – Süddeutsche Zeitung online

AfD-Spitzenkandidat handelt mit Hakenkreuzen | Panorama | NDR –23.09.2016