Solidarität statt Spaltung – Kundgebung am 29.1.22 in Kirchheim u. Teck

Am Samstag, 29.1.22 fand auf dem Schlossplatz eine eindrucksvolle Veranstaltung unter der Überschrift „Solidarität statt Spaltung“ statt. Dem gleichnamigen Aufruf (s.u.) waren 150 Bürger*innen innerhalb des abgesperrten Teils des Platzes – und etwas 50 an den Rändern der Absperrung gefolgt. (s. auch Artikel im Teckboten vom  31.1.22)

Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch den Trommelsound (mit Gesang) des  Frauen-Percussion-Projekts Leilani:  Birgit van Straelen, Halyna Burt und Ann Mary Fröhlich.

Im Anschluss daran begrüßte Heinrich Brinker die Teilnehmer*innen, erläuterte die Motivation der Initatoren und informierte zu den Corona-Auflagen.

Nach Heinrich Brinker thematisieren die Redner MdL Andreas Schwarz, Hans Dörr (Sprecher des Forums 2030), Dr. Pascal Bader (OB der Stadt Kirchheim), Pfarrer Jochen Maier (Martinskirche), MdL Andreas Kenner und Dr. Peter Schadt (DGB) unterschiedliche Aspekte des Themas. Zwischendrin und am Ende bereicherten die drei Musikerinnen von Leilani die Veranstaltung noch einmal.

Hier können sie die Begrüßung durch Heinrich Brinkerund weitere Redebeiträge nachgelesen werden: Redebeitrag Hans Dörr (Forum 2030),  Statement Pfarrer Jochen Maier,  Redebeitrag OB Dr. Pascal Bader und Redemanuskript Dr. Peter Schadt, DGB

 

Fazit insgesamt: Eine rundherum gelungene Veranstaltung, die die Basis legen soll für einen Antrag mehrerer Initiativen des Forums an die „Kirchheimer Partnerschaft für Demokratie“, in der Demokratiekonferenz 2022 zur Spannung zwischen „Freiheit und Solidarität in der Demokratie“ in Form eines Workshops zu bearbeiten.

Gegen Ende rief das Forum 2030 zur Finanzierung der Kosten der Veranstaltung (935 Euro) auf: 640 Euro wurden gespendet. Der Rest soll durch freiwillige Beiträge der einzelen beteiligten Organisationen gedeckt werden.


29 Initiativen Organisationen des Netzwerkes Kirchheim Forum 2030 rufen gemeinsam mit weiteren Unterstützer*innen zu einer Versammlung für ein solidarisches Miteinander in unserer Stadtgesellschaft am Samstag, den 29. Januar 2022 um 12.00 Uhr auf dem Schlossplatz auf.

Der Anlass des Aufrufs: Wir können trefflich über Corona-Schutzmaßnahmen streiten. Wir sind vielleicht über die Einführung einer Impfpflicht unterschiedlicher Meinung. Die Leugnung der Existenz und Gefährlichkeit des Corona-Virus allerdings überschreitet eine Grenze. Wer die Corona-Krise dazu nutzen will, sich selbst und andere in ein Verschwörungslabyrinth zu führen und die Wirklichkeit zu einer „Corona-Diktatur“ zu erklären, der zerstört die Basis für den offenen Meinungsstreit. Er begibt sich in die Fänge derer, die unter dem Deckmantel „Querdenken“ oder „Freiheit, Frieden, keine Diktatur“ die offene Gesellschaft aushebeln wollen. Querdenker, Verschwörungstheoretiker, Rechtspopulisten und Rechtsradikalen nutzen die Corona-Proteste, um ihr gefährliches Gedankengut zu verbreiten.

Teilnehmer*innen an den „Spaziergängen“ setzen sich über Artikel 8, Abs. 2 des Grundgesetzes (Versammlungsfreiheit) mit der Behauptung hinweg, dass sie „für die Freiheit“ eintreten würden. Ein derart verkürzter Freiheitsbegriff lässt außer Acht, dass Freiheit in einer Gesellschaft nur in Abhängigkeit von anderen funktioniert. Wer in der Hochphase einer Pandemie wissentlich Hygieneregeln missachtet, setzt die Gesundheit seiner Mitmenschen aufs Spiel.

Wir müssen und dürfen staatliche Maßnahmen hinterfragen. Sachlich-differenzierte Kritik an der Coronapolitik bzw. an einzelnen Maßnahmen im Rahmen eines demokratischen Diskurses ist berechtigt und unverzichtbar. Es ist keinesfalls unser Ansinnen, diese Kritik zu schwächen oder gar zu unterbinden.  Wir rufen daher alle Mitbürger*innen in Kirchheim und der Region dazu auf, am demokratischen Austausch teilzunehmen und sich für Maßnahmen einzusetzen, die u. a. das Gesundheitssystem stärken, die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern und die Schulen und Kultureinrichtungen besser auf Pandemien vorbereiten. Anti-Corona-Demonstrationen und sogenannte „Spaziergänge“ führen nicht zu solidarischen Lösungen, sondern lenken von den wirklichen Problemen ab und spalten die Gesellschaft.

In der Vergangenheit haben Mitbürger*innen in Kirchheim und der Region immer wieder öffentlich Gesicht gezeigt für einen offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft und gegen Ausgrenzung, Diskriminierung, Demokratieverachtung, Rassismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Wir stehen deshalb auch jetzt zusammen und treten für unsere gemeinsamen Werte ein, ohne andere in Gefahr zu bringen. Wir stehen für demokratische Werte, solidarisches Handeln und gemeinsame Verantwortung – nicht nur in der Pandemie, aber jetzt besonders!

Initiativen und Organisationen des Netzwerkes Kirchheim Forum:  AK Asyl KirchheimAmnesty International Kirchheimattac Regionalgruppe Kirchheim und UmgebungBildungsprojekt NachhaltigkeitBiohof ZiegelhütteDeutscher Gewerkschaftsbund DGB OV KirchheimDiakonie:  Kreisdiakonieverband im Landkreis Esslingen Diakonische Bezirksstelle Kirchheim Teck Die LINKE Ortsverband KirchheimDFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigten Kriegsdienstgegner)Evangelisches Bildungswerk im Landkreis EsslingenEvangelische Gesamtkirchengemeinde KirchheimFriedensinitiative Kirchheim u. Teck (FIN.K)Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Kreisverband Esslingen-NürtingenIG-MetallKatholische GesamtkirchengemeindeKirchheim anders mobilMehrgenerationenhaus LINDEOffene Kirche KirchheimPax ChristiRepair Café KircheimRosa-Luxemburg-Club Kirchheim u. Teck Schenkscheune KirchheimSchmeck die TeckStadtmobil e.V.Stadtrundgang Nachhaltigkeit (Lokale Agendagruppe)Starkes KirchheimUmweltgewerkschaftVolkshaus KirchheimWeltladen Kirchheim/EineWeltVerein

Weitere Unterstützer*innen: Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Gemeinderatsfraktion Die LINKE, Gemeinderatsfraktion CIK (Christliche Initiative Kirchheim u. Teck), Gemeinderatsfraktion SPD, Ortsverband SPD Kirchheim u. Teck.