Von moralischem Totalitarismus – die Philosophin Svenja Flaßpöhler im Gespräch mit Harald Welzer

Quelle: taz, März 2021

Von moralischem Totalitarismus: Hören Sie auf, Sie beleidigen uns!

Svenja Flaßpöhler spricht mit taz FUTURZWEI über militante Intoleranz von dauerbeleidigten Identitätslinken.

SVENJA FLAßPÖHLER: Zunächst einmal: Klar sollen und dürfen benachteiligte Gruppen um Anerkennung kämpfen. Und dafür müssen sie sich nun mal als Gruppe benennen. Aber es gibt einen Punkt, an dem dieser Kampf zu gesamtgesellschaftlicher Zersplitterung führt. Dieser Punkt ist eindeutig erreicht. Und zweitens vermisse ich bei denen, die diesen Kampf führen, ein gesundes Maß an Selbstdistanz. Und Reflexion darüber, dass »Identität« gerade in der linken Theoriebildung ein hoch problematisches Konzept ist.

Hier weiterlesen

Svenja Flaßpöhler ist Philosophin, Chefredakteurin des Philosophie Magazins und Co-Leiterin der phil.cologne. Feministin. Geboren 1975 in Münster, verheiratet, zwei Kinder. Lebt in Berlin. Geschrieben hat sie u.a. folgende Bücher: Die potente Frau. Für eine neue Weiblichkeit. Ullstein 2018, zuletzt (mit Florian Werner): Zur Welt kommen. Elternschaft als philosophisches Abenteuer. Blessing 2019