Amnesty International. Briefe gegen das Vergessen – Gib Gefangenen Hoffnung, schreibe einen Brief


Amnesty International – Briefe gegen das Vergessen – Gib Gefangenen Hoffnung, schreibe einen Brief

© Amnesty International

Täglich werden Menschen weltweit festgenommen, bedroht, gefoltert, getötet. Weil sie ihre Meinung sagen, sich für die Menschenrechte in ihrem Land einsetzen oder mit friedlichen Mitteln ihre Regierung kritisieren. Gewaltlose politische Gefangene verschwinden oft für Jahre hinter Gittern – ohne faires Gerichtsverfahren und unter unterschiedlich schwierigen Haftbedingungen. Die Gefahr, dass sie vergessen werden, ist groß. Darum brauchen sie unseren Schutz, unsere Solidarität, unseren Einsatz!

Aus diesem Grund startet Amnesty International sogenannte „Briefe gegen das Vergessen“. Sie geben den Gefangenen Hoffnung und zeigen den Verantwortlichen, dass die Gefangenen nicht in Vergessenheit geraten sind. Die „Briefe gegen das Vergessen“ wirken durch ihre enorme Anzahl.

Wir brauchen Ihre Unterstützung. Gegen das Vergessen. Beteiligen Sie sich an den Briefen gegen das Vergessen!


President Isaias Afewerki
Office of the President,

PO Box 257
Asmara
ERITREA
                                                                                                                                           Im September 2025
                                                                            

Sehr geehrter Herr Präsident,

aufgrund von Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) wende ich mich heute an Sie.

AI ist eine unabhängige nicht-staatliche Organisation mit beratendem Status bei den Vereinten Nationen und der UNESCO. Die Organisation arbeitet weltweit für die Verteidigung von Menschen, die unter der Verletzung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen inhaftiert, gefoltert, verschleppt oder getötet wurden bzw. werden.

In diesem Fall handelt es sich um Dawit Isaak.

Er wurde im September 2001 festgenommen und wird seither ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten. Die Behörden haben keinerlei Informationen über seinen Aufenthaltsort oder seinen Gesundheitszustand bekanntgegeben.

Der Journalist und Herausgeber der Zeitung Setit wurde festgenommen, nachdem er sich 2001 als einer von zehn Journalisten beim Informationsministerium über die Schließung unabhängiger Medienkanäle beschwert hatte. Offenbar wirft die Regierung Dawit Isaak vor, ein „Verräter“ zu sein. Er wurde jedoch nie angeklagt oder vor Gericht gestellt. Berichten zufolge ist er schwer krank.

Seine Inhaftierung ist willkürlich und rechtswidrig. Möglicherweise muss er seinen Geburtstag am 26. Oktober erneut im Gefängnis verbringen. Ich bitte Sie eindringlich, den Verbleib von Dawit Isaak endlich bekannt zu geben und ihn umgehend und bedingungslos freizulassen. Sorgen Sie in der Zwischenzeit bitte dafür, dass er Zugang zu einem Rechtsbeistand und internationalen Beobachter*innen erhält und ihm die nötige medizinische Versorgung gewährt wird.

Hochachtungsvoll


Igor Viktorovich Krasnov
Prosecutor General’s Office
ul. B.Dmitrovka, 15a
125993 Moscow, GSP- 3
RUSSISCHE FÖDERATION
Im September 2025
                                                                                  

Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt,

ich wende mich an Sie, um die umgehende Freilassung von Mark Kislitsyn zu erbitten. Er wird im Straflager IK-9 im sibirischen Nowosibirsk festgehalten.

Der Menschenrechtsverteidiger hatte eine Spende an ein ukrainisches Bankkonto überwiesen, woraufhin er wegen „Hochverrats“ (Paragraf 275 des Strafgesetzbuchs) zu zwölf Jahren Haft verurteilt wurde. Man warf ihm vor, Geld für die ukrainischen Streitkräfte gespendet zu haben, wohingegen Mark Kislitsyn beteuert, der Ansicht gewesen zu sein, für eine humanitäre Sache gespendet zu haben. Er ist überzeugter Pazifist und stellt sich gegen jegliche Gewalt.

Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass seine Handlungen eine reale Gefahr für die nationale Sicherheit oder die russische Gesellschaft dargestellt hätten. Das Verfahren gegen Mark Kislitsyn ist politisch motiviert und muss eingestellt werden. In der Strafkolonie wird er von den Behörden unter Druck gesetzt, misshandelt und regelmäßig willkürlich in eine Strafzelle verlegt.

Ich appelliere daher an Sie, den Fall von Mark Kislitsyn zu prüfen und Schritte einzuleiten, um seinen Schuldspruch aufzuheben und ihn umgehend freizulassen. Zudem muss er in der Strafkolonie vor Schikane, Folter und anderer Misshandlung geschützt werden und seine Behandlung sollte internationalen Menschenrechtsstandards entsprechen.

Hochachtungsvoll


Johel Antonio Zelaya Álvarez
Colonia Lomas del Guijarro
Avenida República Dominicana
Edificio Lomas Plaza II. 
Tegucigalpa M.D.C. 
HONDURAS
E-Mail: fiscaliageneralhnd@gmail.com 
X: @MP_Honduras / @ofchb
Im September 2025                                                                                                                                                                                                          

Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt,

aufgrund von Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) wende ich mich heute an Sie.

AI ist eine unabhängige nicht-staatliche Organisation mit beratendem Status bei den Vereinten Nationen und der UNESCO. Die Organisation arbeitet weltweit für die Verteidigung von Menschen, die unter der Verletzung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen inhaftiert, gefoltert, verschleppt oder getötet wurden bzw. werden.

In diesem Fall handelt es sich um Juan López.

Der Umweltschützer wurde am 14. September 2024 in der Gemeinde Tocoa auf der Straße erschossen. Er wehrte sich gemeinsam mit Anwohner*innen und lokalen Organisationen seit Jahren gegen die Betriebsgenehmigung eines Bergbauunternehmens im Herzen eines Naturschutzgebiets.

Der mutmaßliche Täter und zwei Personen, denen Mittäterschaft vorgeworfen wird, stehen unter Mordanklage und befinden sich in Haft. Doch obwohl sich seine Ermordung bald jährt, sind die Hauptverantwortlichen der Tat immer noch nicht ausfindig gemacht worden.

Deshalb appelliere ich dringend an Sie, sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt: Setzen Sie sich bitte kraft Amtes dafür ein, dass unverzüglich eine unabhängige und unparteiische Untersuchung durchgeführt wird, um alle Verantwortlichen für die Tötung von Juan López zu ermitteln, auch die mutmaßlichen Auftraggeber*innen, und sie in fairen Verfahren vor Gericht gestellt werden.

Hochachtungsvoll