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Verlust – ein Grundproblem der Moderne

Robert Misik im Gespräch mit Andreas Reckwitz VERLUST Ein Grundproblem der Moderne »Kann der Fortschrittsanspruch der westlichen Moderne noch aufrechterhalten werden, wenn die Erfahrungen und Erwartungen von Verlusten so mächtig werden, wie wir es gegenwärtig erleben?« Verlusterfahrungen, aber auch nur das Gefühl drohender Verluste, die Empfindung, dass alles auf schwankendem Boden steht und die Zukunft eingetrübt ist – das ist heute ein beinahe dominantes Zeitgefühl geworden und ist mitverantwortlich für Gereiztheiten, Populismus und andere politische und soziale Pathologien unserer Tage.

Andreas Reckwitz, der vielgefeierte Soziologe und Zeitdiagnostiker, hat zum Verlust, dem „Grundproblem der Moderne“, nun das Buch der Saison geschrieben. Verluste bedrängen die westlichen Gegenwartsgesellschaften in großer Zahl und Vielfalt.

Sie treiben die Menschen auf die Straße, in die Praxen der Therapeuten und in die Arme von Populisten. Unter dem Banner des Fortschritts, so legt Reckwitz dar, wird die westliche Moderne schon immer von einer Verlustparadoxie angetrieben: Sie will (und kann) Verlusterfahrungen reduzieren – und potenziert sie zugleich. Dieses fragile Arrangement hatte lange Bestand, doch das Fortschrittsnarrativ büßt massiv an Glaubwürdigkeit ein. Die existenzielle Frage des 21. Jahrhunderts lautet: Können Gesellschaften modern bleiben und sich zugleich produktiv mit Verlusten auseinandersetzen? Ein wegweisendes Buch.

Andreas Reckwitz, geboren 1970, ist Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und war Fellow im Thomas Mann House in Los Angeles. Sein Buch „Die Gesellschaft der Singularitäten“ wurde 2017 mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet und stand 2018 auf der Shortlist des Sachbuchpreises der Leipziger Buchmesse. 2019 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist Andreas Reckwitz: Verlust- Ein Grundproblem der Moderne Suhrkamp Insel, Oktober 2024, ISBN 978-3-518-58822-2; € 32,-auch als ebook erhältlich!

Asyl-Debatte: Können geflüchtete Syrer jetzt wieder zurück? | Markus Lanz vom 10. Dezember 2024

Das Assad-Regime in Syrien ist gestürzt und viele Menschen hoffen, dass dieses Zeichen die Hoffnung auf Frieden in dem Land größer werden lässt. Durch den Sturz der Terrorherrschaft werden aber auch die Rufe in Deutschland lauter, die darüber diskutieren, ob in Deutschland lebende syrische Geflüchtete wieder in ihre Heimat können. Doch diese Diskussion komme zu früh für die Grünen-Politikerin Steffi Lemke. Sie warnt vor Fehleinschätzungen. Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/pfVG/ Weitere Gäste in der Sendung: Alexander Throm, CDU-Politiker Nikolaus Blome, Journalist Gerald Knaus, Migrationsexperte Alfred Hackensberger, Kriegsreporter Daniel Gerlach, Journalist

Christinnen und Christen sagen NEIN zur atomaren Abschreckung

„Nein ohne jedes Ja zur atomaren Abschreckung“

Am 22. Januar 2021 trat der UN-Vertrag über das Verbot von Kernwaffen (AVV) in Kraft. Der Art.1. verbietet umfassend über die Herstellung, den Erwerb, die Lagerung und die direkte oder indirekte Verfügungsgewalt hinaus ausdrücklich auch die Drohung mit und den Einsatz von Atomwaffen. Das von Christen, Christinnen und Kirchen friedenstheologisch, friedensethisch und friedenspolitisch begründete „Nein ohne jedes Ja“ zur atomaren Abschreckung ist nunmehr auch politisch unmittelbar anschlussfähig und ist geltendes Völkerrecht.

Auf diesen Weckruf hin sind zunächst 60 Christinnen und Christen, die sich seit Jahren in der Friedensarbeit der Kirchen engagieren, am 1. Februar 2021 mit dem Aufruf „Ein Nein ohne jedes Ja zu Geist, Logik und Praxis der Abschreckung“ an die Öffentlichkeit getreten. Er fordert auf zur Umkehr von dem Abschreckungssystem, das heute die Begründung für atomare Aufrüstung und die „Nukleare Teilhabe“ Deutschlands an Atomwaffen liefert.

Hier der Text des Aufrufs zum Nachlesen

„Aufruf“weiterlesen