Putins Netzwerk in Europa

Wladimir Putins Strategie besteht darin, Machtgefüge zu unterwandern und Persönlichkeiten auf seine Seite zu ziehen, die sich mehr oder weniger bewusst sind, was gespielt wird. Der erste Teil der Investigativ-Doku beleuchtet wesentliche Ereignisse des letzten Jahrzehnts, um die Einflussnahme Moskaus zu veranschaulichen. Die europäischen Staatslenker tappten blindlings in jede Falle, die Wladimir Putin ihnen bisher gestellt hat. 2017 wollten Gesandte des Kremls die katalanische Unabhängigkeitsbewegung dazu bewegen, mit Madrid zu brechen – bis hin zum Angebot, Truppen nach Barcelona zu schicken!

In Norddeutschland wurden knapp ein Jahrzehnt lang alte Seilschaften aus dem Kalten Krieg wiederbelebt, um die Gaspipeline Nord Stream 2 in trockene Tücher zu bringen und die Abhängigkeit Westeuropas von russischer Energie zu sichern. Dabei gelang es einem Putin nahestehenden ehemaligen Stasi-Spitzel, Landes- und Bundespolitiker davon zu überzeugen, die amerikanischen Sanktionen zu umgehen. Sobald die Pipeline fertiggestellt war und der Westen am Energie-Tropf hing, hielt sich Wladimir Putin für unantastbar genug, um seinen von langer Hand geplanten Angriffskrieg gegen die Ukraine durchzuziehen.

Doku von Laure Pollez und Christophe Barreyre (F 2022, 45 Min) Hier geht es zur zweiten Folge (verfügbar ab dem 04.12.2024 um 20 Uhr):    • Putins Netzwerk in Europa (2/2) | Dok…  

Putins Strategie besteht darin, Machtgefüge zu unterwandern und Persönlichkeiten auf seine Seite zu ziehen, die sich mehr oder weniger bewusst sind, was gespielt wird. Der zweite Teil dieser Recherche zeigt auf, wie Moskau die Realität manipuliert und die öffentliche Meinung mit gezielter Desinformation beeinflusst. Im Juni 2024 verkündete Dimitri Medwedew im Kurznachrichtendienst Telegram, Russland müsse das Leben der Westler in einen endlosen Albtraum verwandeln, bis sie nicht mehr zwischen haarsträubender Fiktion und Realität unterscheiden könnten. Genau das passiert derzeit. In den Monaten nach der Invasion in der Ukraine versuchten die Europäer zu reagieren. Mehrere hundert russische Agenten wurden wegen Einflussnahme, Desinformation und Destabilisierung aus dem Hoheitsgebiet der EU ausgewiesen. Moskau lernte daraus und greift inzwischen auf die Dienste Dritter zurück. So sprühten im Oktober 2023 in Frankreich mehrere aus der Republik Moldau stammende Täter Davidstern-Graffitis auf Pariser Fassaden – auf Anweisung aus Moskau, um Panik bis in die höchsten Sphären des Staates zu schüren. Im Rahmen der großangelegten Desinformations-Kampagne „Doppelgänger“ wurde die Aktion anschließend im Internet publik gemacht.

Diese Online-Offensive wird derzeit fortgesetzt, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zu untergraben und die westliche Demokratie weiter zu schwächen. Noch ist der Ausgang der Konfrontation ungewiss, aber die Weichen für das Chaos sind gestellt – zur großen Genugtuung des Kremlherrn. Doku von Laure Pollez und Christophe Barreyre (F 2022, 45 Min)

Junge Alternative – selbst den Rechtsradikalen zu radikal

Jugend auf dem Weg nach rechts?

Stellenabbau in der Autoindustrie und in der Stahlindustrie – Kommt jetzt die Massenarbeitslosigkeit

Berlin taz | Bei der deutschen Autoindustrie, dem Flaggschiff der Exportindustrie, drohen Massenentlassung. Allein VW will drei Werke schließen. Ähnlich dramatisch sieht es beim Stahlkonzern Thyssenkrupp aus. 5.000 Stellen sollen gestrichen, 6.000 ausgelagert werden. IG Metall und Betriebsrat betrachten diese Pläne mit Recht als Kampfansage. Steuern wir auf das Ende des deutschen Wirtschaftsmodells zu? Kommt die Massenarbeitslosigkeit zurück? Liegen die Fehler bei den Managern oder bei der Ampel? Sicher ist, dass der klimaneutrale Umbau der Ökonomie stockt. Das produziert Ängste. Und ist nicht ungefährlich. Denn dies kann der AfD zugutekommen, die mit dem falschen Versprechen lockt, dass alles wieder wie früher sein kann: mit Diesel-Autos und rauchenden Schloten.

Darüber spricht im aktuellen Bundestalk Parlamentskorrespondent Stefan Reinecke mit der taz-Wirtschaftskorrespondentin Ulrike Herrmann und Anja Krüger, die aus dem Parlamentsbüro der taz über das Wirtschafts- und Klimaministerium berichtet.

Energiewende – Kriegen wir noch die Kurve?

Der Übergang von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas zu erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasser ist entscheidend, um nachhaltige Klimaziele zu erreichen und Ressourcen zu schonen. Eine erfolgreiche Umsetzung würde die Energieversorgung in Deutschland und Europa sogar widerstandsfähiger gegenüber geopolitischen Abhängigkeiten und ökonomischen Krisen machen. Trotzdem stößt die Energiewende immer wieder auf politische und gesellschaftliche Gegenwehr. Kein Wunder, denn sie erfordert in Deutschland einen umfassenden Ausbau der Infrastruktur und des Stromnetzes, was komplex und kostspielig ist. Darüber hinaus sind längst nicht alle von der Notwendigkeit des Projektes überzeugt. Sieht die Politik die Energiewende noch als ein vorrangiges Thema an? Und wie könnte eine Umsetzung realistischerweise aussehen?

Das diskutieren die Energieökonomin Claudia Kemfert, die Kommunikationswissenschaftlerin Clara Kühner sowie der CDU-Politiker Stephan Gamm. Es moderiert der Podcaster Stefan Schmitt.