Täglich werden Menschen weltweit festgenommen, bedroht, gefoltert, getötet. Weil sie ihre Meinung sagen, sich für die Menschenrechte in ihrem Land einsetzen oder mit friedlichen Mitteln ihre Regierung kritisieren. Gewaltlose politische Gefangene verschwinden oft für Jahre hinter Gittern – ohne faires Gerichtsverfahren und unter unterschiedlich schwierigen Haftbedingungen. Die Gefahr, dass sie vergessen werden, ist groß. Darum brauchen sie unseren Schutz, unsere Solidarität, unseren Einsatz!
Aus diesem Grund hat Amnesty International die Aktion „Briefe gegen das Vergessen“ gestartet. Sie geben den Gefangenen Hoffnung und zeigen den Verantwortlichen, dass die Gefangenen nicht in Vergessenheit geraten sind. Die „Briefe gegen das Vergessen“ wirken durch ihre enorme Anzahl.
Wir brauchen Ihre Unterstützung. Gegen das Vergessen. Beteiligen Sie sich an den Briefen gegen das Vergessen.
Giorgi Gvarakidze
Prosecutor General
Office of the Prosecutor General of Georgia
24 Vakhtang Gorgasali Street
Tbilisi
GEORGIEN
Im November 2025
Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt,
aufgrund von Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) wende ich mich heute an Sie.
Es handelt sich um den Fall der Journalistin Mzia Amaghlobeli, auf den ich Sie aufmerksam machen möchte.
Frau Amaghlobeli wurde am 11. Januar 2025 bei friedlichen Protesten in der Stadt Batumi festgenommen und vor Gericht gestellt, weil sie den Polizeichef Irakli Dgebuadze bei einer Auseinandersetzung geohrfeigt hat. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie der Polizeichef explizite und sexualisierte Drohungen gegen sie ausspricht. Im Gewahrsam wurde sie offenbar beschimpft, bespuckt und tätlich angegriffen.
Am 6. August wurde Mzia Amaghlobeli in einem unfairen Verfahren zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Sie leidet an einer fortschreitenden Augenerkrankung und läuft Gefahr, in der Haft zu erblinden, da ihr eine fachärztliche Behandlung verweigert wird. Auf dem rechten Auge sieht sie derzeit nur noch 10 Prozent, auf dem linken Auge ist sie schon fast völlig erblindet.
Bitte sorgen Sie dafür, dass Mzia Amaghlobeli umgehend zur Diagnose und Behandlung in eine Augenklinik gebracht wird, und dass ihre Rechte auf Gesundheit und Schutz vor Misshandlung gewährleistet werden.
Ich dringe zudem höflich darauf, dass alle Polizist*innen, die der Misshandlung von Demonstrierenden verdächtigt werden, unverzüglich vom Dienst suspendiert werden und dass die Vorwürfe gegen sie zügig, unparteiisch und wirksam untersucht werden.
Bitte achten Sie die Menschenrechte von Mzia Amaghlobeli und allen georgischen Demonstrierenden.
Mit freundlichen Grüßen
Nayib Bukele
Presidencia de la República de El Salvador
Alameda Manuela Enrique Araujo No. 5500
San Salvador
EL SALVADOR
E-Mail: contacto@presidencia.gob.sv
X: @nayibbukele
Im November 2025
Sehr geehrter Herr Präsident,
aufgrund von Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) wende ich mich heute an Sie.
AI ist eine unabhängige nicht-staatliche Organisation mit beratendem Status bei den Vereinten Nationen und der UNESCO. Die Organisation arbeitet weltweit für die Verteidigung von Menschen, die unter der Verletzung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen inhaftiert, gefoltert, verschleppt oder getötet wurden bzw. werden.
In diesem Fall handelt es sich um die Anwältin Ruth López, den Umweltschützer
Alejandro Henríquez und den Pastor José Ángel Pérez.
Alle drei Personen wurden im Mai 2025 inhaftiert, obwohl sie sich lediglich friedlich für die Menschenrechte stark gemacht haben.
Ruth López setzt sich als Mitarbeiterin der Menschenrechtsorganisation Cristosal gegen Korruption und für Rechtsstaatlichkeit ein. Sie wurde am 18. Mai festgenommen und unter Verletzung ihrer Verfahrensrechte und unter richterlicher Geheimhaltung inhaftiert. Gegen sie wurde der haltlose Vorwurf der „Veruntreuung“ erhoben. Alejandro Henríquez und José Ángel Pérez wurden am 13. Mai im Rahmen von friedlichen Protesten gegen die Zwangsräumung der Kooperative El Bosque festgenommen. Ihnen wird „Störung der öffentlichen Ordnung und Widerstand“ vorgeworfen. Die Unterdrückung von Menschenrechtsverteidiger*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen und die Kriminalisierung von zivilgesellschaftlichen Organisationen müssen aufhören.
Deswegen fordere ich Sie auf, dafür zu sorgen, dass Ruth Eleonora López, Alejandro Henríquez und José Ángel Pérez unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden. Ich bitte Sie, den Missbrauch des Strafjustizsystems zur Unterdrückung von Menschenrechtsverteidiger*innen zu beenden.
Mit freundlichen Grüßen
Luz Adriana Camargo
Fiscal General de la Nación
Fiscalía General de la Nación
Avenida Calle 24 No. 52 – 01
Bogotá D.C.
KOLUMBIEN
E-Mail: d.asuntosinternacionales@fiscalia.gov.co
X: @FiscaliaCol (#JusticeForNydiaErika)
Im November 2025
Sehr geehrte Frau Generalstaatsanwältin,
aufgrund von Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) wende ich mich heute an Sie.
Seit Jahrzehnten werden Mitglieder der kolumbianischen Stiftung Fundación Nydia Erika Bautista (FNEB) bedroht und angegriffen. Die Stiftung erinnert an Nydia Erika Bautista, die am 30. August 1987 von Angehörigen einer Militärbrigade entführt wurde und dem Verschwindenlassen zum Opfer fiel. Die von ihrer Schwester Yanette Bautista gegründete FNEB, die hauptsächlich aus Frauen besteht, sucht in Kolumbien nach Opfern des Verschwindenlassens und kämpft gegen Straflosigkeit.
Doch trotz der unermüdlichen Arbeit der Organisation und anderer Aktivist*innen sind diejenigen, die seit fast 40 Jahren für Fälle des Verschwindenlassens verantwortlich sind, immer noch nicht zur Rechenschaft gezogen worden, und die Familien der Opfer warten nach wie vor auf Gerechtigkeit.
Im Juli 2024 verabschiedete der Kongress endlich ein Gesetz, um die Rechte der Frauen zu schützen, die sich für die Aufklärung von Fällen des Verschwindenlassens einsetzen. Am 23. Oktober 2025 wurde in Kolumbien zum zweiten Mal der Día Nacional de las Mujeres Buscadoras begangen, ein Tag zu Ehren dieser Frauen. Jetzt müssen Taten folgen. Die Regierung muss die Aktivistinnen endlich angemessen schützen und dafür sorgen, dass die Täter*innen zur Rechenschaft gezogen werden.
Ich bitte Sie eindringlich, den Fall von Nydia Erika Bautista als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuerkennen und die Disziplinar- und Strafverfahren gegen die mutmaßlich Verantwortlichen zügig voranzubringen. Sorgen Sie bitte außerdem dafür, dass die Frauen, die nach Opfern des Verschwindenlassens suchen, gemäß Gesetz 2364/2024 tatsächlich angemessen geschützt werden.
Mit freundlichen Grüßen

