Briefmarathon von Amnesty International zum Tag der Menschenrechte, Samstag 10. Dezember 2022

Datum/Zeit
Date(s) - 10/12/2022
10:00 - 13:00

Veranstaltungsort
Fußgängerzone Ecke Max-Eyth-/Marktstraße

Kategorien Keine Kategorien


Briefmarathon von Amnesty International zum Tag der Menschenrechte, Samstag 10. Dezember 2022

Beim jährlichen „Briefmarathon“ zum internationalen Tag der Menschenrechte schreiben jedes Jahr Hunderttausende in allen Teilen der Welt Briefe, E-Mails und Twitter-Nachrichten, um darin ihre Solidarität mit Menschen auszudrücken, deren Rechte verletzt werden. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 4,5 Millionen Briefe verschickt, die nachweislich Wirkung zeigten.

Auch die Kirchheimer Gruppe von Amnesty International lädt regelmäßig ein, sich am Briefmarathon zu beteiligen und wird am Samstag, 10. Dezember, von 10.00 bis 13.00 Uhr an der Ecke Max-Eyth-/Marktstraße präsent sein. Dieses Jahr bittet sie gezielt um Unterstützung für drei Menschen in Russland, Kuba und im Iran, deren Rechte massiv bedroht sind:

Die St. Petersburger Künstlerin Aleksandra Skochilenko wurde wegen ihres Protests gegen die russische Invasion in der Ukraine verhaftet. Sie ersetzte in einem Supermarkt Preisschilder durch kleine Papieretiketten mit Informationen, z. B. über einen russischen Angriff auf eine Kunstschule in Mariupol. Am 11. April wurde sie verhaftet und wegen „Verbreitung von wissentlich falschen Informationen über die russischen Streitkräfte“ angeklagt. Aleksandra befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Im Falle einer Verurteilung droht ihr eine Haftstrafe von bis zu 10 Jahren.

Luis Manuel Otero Alcántara ist ein afrokubanischer Künstler und eine Schlüsselfigur der San-Isidro-Bewegung, einer Gruppe unabhängiger Künstler, Journalisten und Aktivisten, die sich für die Meinungsfreiheit in Kuba einsetzen. Er wurde im Zusammenhang mit den Protesten im Juli 2021 festgenommen und angeklagt, kurz nachdem er ein Video veröffentlicht hatte, in dem er seine Absicht zum Ausdruck brachte, sich an den Protesten zu beteiligen. Seitdem sitzt er ohne Anklage in Haft.

Der Iraner Vahid Afkari wurde 2018 nach der Teilnahme an friedlichen Protesten im Iran willkürlich verhaftet und aufgrund eines durch Folter erpressten Geständnisses wegen verschiedener konstruierter Anklagen – u.a. der Beihilfe zum Mord – zu mehr als 25 Jahren Haft verurteilt. Er wird seit September 2020 in einer Hochsicherheitszelle im Gefängnis von Adelabad in Isolationshaft gehalten. Die Gefängnisbehörden verweigern ihm seit fast zwei Jahren den Zugang zu frischer Luft, natürlichem Licht, medizinischer Versorgung, Telefongesprächen oder ungehinderten persönlichen Besuchen von Familienangehörigen. Sein Bruder, der Ringer Navid Afkari, wurde 2020 heimlich hingerichtet.

Zu diesen Fällen können gegen Portokosten am Amnesty-Stand fertige und frankierte Appellbriefe an die politisch Verantwortlichen mitgenommen werden, die nur noch unterzeichnet werden müssen.