Datum/Zeit
Date(s) - 01/05/2023
13:30 - 17:00
Veranstaltungsort
Rathaus
Kategorien Keine Kategorien
Vormai-Veranstaltung: Kirchheim u.T. | 29. April | 14 Uhr Uhr | Woodland Festival for HipHop-Culture
Mehrgenerationenhaus LINDE, Alleenstraße 90, 73230 Kirchheim unter Teck. Ein Festival mit J Ezgi Ivy und diversen Surprise-Showacts.
Am 1. Mai in Kirchheim u.T. | 13:30 Uhr | Kundgebung & Demo
13:30 Uhr | Kundgebung vor dem Rathaus
Redner: Gerhard Wick, 1. Bevollmächtigter IG Metall Esslingen
Grußworte: Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader, Hans Dörr, Sprecher Kirchheimer Forum 2030, Eylem Aslan, Volkshaus
Musik: WineWednesday
anschließend ab ca. 15 Uhr | Demonstration | bis zum Mehrgenerationen LINDE – dort: Ausklang bei guten Gesprächen und gemeinsamem Essen und Trinken
Am Tag der Arbeit gehen die Gewerkschaften auch im Jahr 2023 in Kirchheim wieder auf die Straße. In der ganzen Region Stuttgart wird es zahlreiche Aktionen und Kundgebungen geben. In diesem Jahr ist das Motto der acht DGB-Gewerkschaften UNGEBROCHEN SOLIDARISCH.
In der Region Stuttgart gibt es diesen 1. Mai acht Kundgebungen und Demonstrationen der Gewerkschaften: „Allen Krisen zum Trotz gehen wir auch in diesem Jahr auf die Straßen und Plätze, um unsere Ideen für eine gerechte und friedliche Zukunft in die Öffentlichkeit zu tragen“, so Julia Friedrich, Regionsgeschäftsführerin des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Region Stuttgart. Das sei auch bitter nötig, so die Gewerkschafterin, da die Welt im Krisen-Dauermodus sei. Ein Hinweis, der kaum zu leugnen ist: Energiekrise, Klimakrise, der Krieg in der Ukraine, hohe Inflation und die Auswirkungen der Corona-Pandemie erzeugen Unsicherheit und stürzen viele Menschen in existentielle Sorgen.
Die verschiedenen Krisen sind aber nicht einfach unabhängige Phänomene, sondern verstärken sich gegenseitig, so Martin Auerbach, Vorsitzender des DGB in Esslingen-Göppingen: „Wie gefährlich die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern für Gesellschaft und Wirtschaft ist, zeigt uns die aktuelle Energiekrise.“ Entsprechend kann die Lösung für den DGB auch nur eine gemeinsame sein, die sich von den Herausforderungen nicht unterkriegen lässt. So erklärt sich dann auch das Motto des diesjährigen Tags der Arbeit: Ungebrochen solidarisch.
Der Wissenschaftler und Publizist Adam Tooze drückt mit seiner Diagnose von der „Polykrisen der Gesellschaft“ wissenschaftlich aus, was die Gewerkschaften ganz praktisch angehen. Wo der Professor an der Columbia-University in New York den Fokus auf die Probleme legt, ziehen die Gewerkschaften zwischen Landkreis Esslingen und Göppingen die praktischen Konsequenzen: „Statt eine Rolle rückwärts braucht es jetzt die schnelle und konsequente Umsetzung der Energiewende!“ betont Hans Dörr, Vorsitzender des DGB in Kirchheim.
Gerhard Wick, erster Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen und Hauptredner in Kirchheim dieses Jahr, lenkt den Blick auf die demokratische Dimension des 1. Mai: „Vor 90 Jahren wurde in Deutschland Gewerkschaften verboten. Unsere Mitglieder wurden verhaftet, oder sie mussten fliehen. Auch heute werden wieder Gewerkschafterinnen verhaftet und eingesperrt, zum Beispiel in Belarus. Diesen Menschen gilt unsere ganze Solidarität.“
Heinrich Brinker, ebenfalls Vorsitzender des DGB in Kirchheim, betont die Notwendigkeit von mehr Mitbestimmung in den Branchen, um den Herausforderungen des Klimawandels und der Digitalisierung zu begegnen. Im ganzen Landkreis setzt sich der DGB besonders für Tariftreue ein und setzt seinen Schwerpunkt auf gute Arbeitsbedingungen. Hans Dörr vertritt die Gewerkschaften in der Friedensinitiative Kirchheim u. Teck und betont in seiner Funktion das Eintreten der Arbeitnehmerorganisationen für Frieden und die weltweite Abrüstung, was gerade in Kriegszeiten seine Aktualität hat.
Für diesen 1. Mai haben sich die Organisatoren also keine leichte Aufgabe gesetzt. Der Gewerkschafterin Friedrich ist aber klar anzumerken, dass viele Tarifrunden und die 70.000 neuen Mitglieder – allein bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di seit Jahresbeginn – das Selbstvertrauen des DGB stärken. Für sie kommt es gerade darauf an, die verschiedenen Krisen zusammen zu denken und an diesem Tag gemeinsam auf die Straße zu gehen: „Viele Herausforderungen erfordern es, gemeinsam vorzugehen und ungebrochen solidarisch eine gerechte und friedliche Zukunft zu gestalten.“