In der Lecture Series des Jüdischen Musemums Berlin zum Thema „Wo liegt die Wahrheit? Über Ambiguitätstoleranz“ diskutieren fünf Wissenschaftler*innen über Ambiguitätstoleranz und deren Relevanz heute: Wie können wir unterschiedliche Positionen aushalten und anerkennen?
Auf der Website des Jüdischen Museums Berlin ist der interessante Vortrag von Prof. Ilka Quindeau (Frankfurt University of Applied Sciences) mit der Überschrift „Ambiguitätstoleranz und Antisemitismus“ zu sehen.
Sie untersucht die Rolle des Antisemitismusvorwurfs in gegenwärtigen öffentlichen Debatten aus psychoanalytischer Perspektive: Was wird verhandelt, wenn man anderen Antisemitismus vorwirft, was bleibt ausgespart? Wozu dient dieser Vorwurf?
Am Beispiel der documenta fifteen und der antisemitischen Vorfälle in vielen deutschen Städten nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 beleuchtet Quindeau die komplexen Dynamiken der Debatten und setzt sie zu dem Konzept der Ambiguitätstoleranz in Beziehung.
Ilka Quindeau ist Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin (DPV/IPA) und arbeitet seit 2020 als Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Von 2018 bis 2020 war sie Präsidentin der International Psychoanalytic University in Berlin. Sie ist zudem Professorin für Klinische Psychologie und Psychoanalyse an der Frankfurt University of Applied Sciences. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Feldern der Geschlechter-, Biographie- und Traumaforschung sowie des Antisemitismus und der Erinnerungspolitik.

