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SOLD City: Wenn Wohnen zur Ware wird – ein Film in zwei Teilen

Nach mehr als 3 Jahren filmischer Recherche und 11 monatigem Schnitt sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Wir dachten eigentlich, gemeinsam mit den Housing Action Days (29.03-07.04.2024) mit dem Film herauszukommen. Doch die Kinowelt braucht längere Vorbereitungszeiten.

Deshalb findet die Premiere von SOLD CITY am Sonntag, den 2. Juni 2024 mit möglichst mehreren Filmveranstaltungen gleichzeitig in Deutschland und den europäischen Nachbarländern statt.

Wir haben uns entschieden für folgendes Konzept:

„SOLD CITY – Wenn Wohnen zur Ware wird“ – ein Film in zwei Teilen:

  • Teil 1 – Eigentum vor Menschenrecht ?
  • Teil 2 – Enteignung statt Miete für die Rendite

Darum zwei Filme

Wir haben über drei Jahre und z.T. noch länger fünf Protagonisten und Familien begleitet, die sich des Systems der optimalen Rendite erwehren. Dies ist in Kürze nur schwer so darzustellen, dass Wut, Hoffnung und Perspektiven angemessen abgebildet werden. Eine weitere Ebene ist verbunden mit den Fragen, woher Wohnungsverlust, die so enormen Mietpreissteigerungen kommen, wem sie nützen und welch realistischen Alternativen es gibt.

Der 1.Teil befasst sich mit dem System der Umwandlung von Wohnraum in Konzern-Eigentum. Banken, Fonds und internationales Anlagekapital drängen in die Städte.  Kaum jemand scheint mehr sicher vor dem Verkauf seiner Wohnung. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn neun von zehn Millionären in Deutschland ihren Reichtum dem Immobilienbesitz verdanken.

Aber Wohnen ist Daseinsvorsorge und Menschenrecht.  Doch die Politik scheint sich völlig von ihrer Versorgungspflicht zu verabschieden. Der Sozialwohnungsbau schrumpft seit Jahrzehnten trotz Milliarden schwerer Subventionen, allerdings zugunsten privater Anleger. In London ist das noch schlimmer. Und in Wien??????

Der 2.Teil widmet sich dem Prinzip, nach dem große Wohnkonzerne mit der Miete hauptsächlich die Dividenden der Aktionäre finanzieren. Dies verbinden wir zum einen mit der Forderung der Volksinitiative „Deutsche Wohnen & Co“ nach Enteignung großer Wohnungskonzerne.

Zum anderen gucken wir wohnungspolitisch ausführlich über den Tellerrand in andere Länder. In London ist die Situation für Mieter*innen noch um einige Zacken schärfer. Anna Minton, Buchautorin und Dozentin beschreibt die Verdrängung der Bevölkerung nicht mehr als Gentrifizierung, sondern als Sterilisierung der Städte. Wieso schafft es Wien, dass private Investoren zwei Drittel als geförderte Wohnungen bauen müssen und die Mieter darin ihr Leben lang sicher sind? Wo müssen wir prinzipiell neu denken? Wie z.B. macht es ein so hochkapitalistisches Land wie Singapur, dass 86% der Bevölkerung im Kommunalen Wohnbau leben? Wäre dieses System übertragbar? Welche Perspektiven ergeben sich dazu hierzulande.

Die Vorteile von zwei Filmteilen

Sie mögen einwenden, zwei Filme mit Diskussionen überfordern viele vor Ort. Doch bedenken Sie bitte auch, dass ein langer Abend mit zwei Diskussionen auch große Vorteile bieten kann. Oder auch zwei Filmveranstaltungen an zwei Abenden. Beides bietet die Chance, dass die Veranstaltungen nachhaltiger und intensiver im Nachdenken und im Gespräch werden können. Wir können versichern, dass beide Filme so mitreißend sind, dass sie die Macht „von unten“ noch besser kräftigen.

Wir könnten uns gut vorstellen, dass an dem Premieren-Sonntag die zwei Filmteile hintereinander gezeigt werden mit einer Pause und ersten Diskussionen. Grundsätzlich können beide Teile aber auch unabhängig voneinander vorgeführt werden.

Diese Filmveranstaltungen können als weithin sichtbarer Event ein wichtiger Baustein sein bei Aufklärung und Widerstand im Mieter*innen-Netzwerk. Wir  haben gemeinsam Ähnliches auch bei den anderen Filmen von unten geschafft. Darüber hinaus ist es sinnvoll, dass wir mit mehreren hundert SOLD CITY Filmveranstaltungen beginnen, damit den betroffenen Wohnungskonzernen keine Gelegenheit geboten wird, die Filme mit einer einstweiligen Verfügung zum Schweigen zu bringen. Wenn der Film einmal in der großen Öffentlichkeit ist, können solch juristische Tricks nicht mehr greifen.

Es hat sich ein beispielloses System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft im Kern auseinander dividiert.

Wollen wir uns das länger bieten lassen? Wir müssen trotz aller Mühen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen – gemeinsamer Widerstand macht stark

Die zwei Filme  „SOLD CITY Teil 1 und 2“ werden dabei helfen.

                                                           153.146 EURO haben Sie und sehr viele andere engagierte BürgerInnen für SOLD CITY schon gespendet. Gerade zuletzt hat das Spendenkonto einen großen Fortschritt gebracht. Jetzt fehlen tatsächlich nur noch 6.854€, damit wir auch die staatliche Filmförderung vollständig erhalten.

  • Alle Informationen zur Planung Ihrer Veranstaltungen werden Sie auf unserer Webseite www.sold-city.org finden.
  • Sprechen Sie ihr Lieblingskino vor Ort schon mal an
  • Verbreiten Sie diesen Rundbrief und den Aufruf über Ihre Kanäle (E-Mail-Weiterleitung, Facebook, Twitter, Instagram, Webseite..)
  • Bestellen Sie den kostenlosen Flyer und legen Sie ihn in Ihrem Viertel oder Kiez aus

 Danke sagt Ihr „SOLD CITY“ – Filmteam
Leslie Franke, Herdolor Lorenz, Stefan Corinth und Alexander Grasseck

film@sold-city.org | www.sold-city.org | Kernfilme on Demand | “Unser“ Bundespräsident

Ja leider: Auch unsere drei letzten Filme sind hochaktuell:

Der marktgerechte PatientDer marktgerechte MenschWer Rettet Wen? Reloaded

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Jahrbuch Steuergerechtigkeit 2024

Quelle: Netzwerk Steuergerechtigkeit

Deutschland ist Hochsteuerland für Menschen, die für ihr Geld arbeiten, aber Niedrigsteuerland für Superreiche, die einen Großteil ihrer Einkommen aus Vermögen beziehen.

Ein typischer Multimillionär zahlt mit 24 Prozent (inkl. Sozialabgaben) nur die Hälfte des Reichensteuersatzes von 47,5 Prozent (inkl. Soli) und knapp die Hälfte dessen, was eine Durchschnittsverdiener-Familie zahlt. Unsere Beispiel-Milliardäre haben ihren Steuersatz seit 1996 von etwa 60 Prozent auf 25 Prozent mehr als halbiert. Immobilienmilliardäre zahlen mit knapp 17 Prozent sogar noch weniger. Und gerade die größten und profitabelsten Konzerne zahlen trotz globaler Mindeststeuer auf ihre in Deutschland erwirtschafteten Gewinne deutlich weniger als die Hälfte dessen, was kleine lokale Unternehmen zahlen.

Bereits zum dritten Mal gibt das Jahrbuch Steuergerechtigkeit 2024 einen systematischen Überblick über die Gerechtigkeitslücken im deutschen Steuersystem. Zum ersten Mal präsentiert es sieben moderate Reformvorschläge, die für ein gerechteres und ökologischeres Steuersystem sorgen könnten. Zusammen haben sie ein UmSTEUERungspotenzial von 75 Milliarden Euro.

Zur Halbzeitbilanz der aktuellen Bundesregierung zeigt sich außerdem: Die Hälfte der wenig ambitionierten Ziele ist abgearbeitet, lediglich bei der Bekämpfung von Steuertricks und Geldwäsche gibt es – bisher noch recht kleine – Fortschritte.

Was wäre, wenn die AfD in Deutschland an die Macht käme? Wenn AfD-Politiker wie der Thüringer Landesschef Björn Höcke regieren könnten? Was würde das bedeuten für Zugewanderte, für Minderheiten, für die soziale Gerechtigkeit, für Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit und die Demokratie?

Wir haben ein Experiment gemacht und die Künstliche Intelligenz ChatGPT gefragt, wie unser Land aussähe, wenn die AfD regieren würde. Die Antworten der KI auf die Frage, wie ein von der AfD regierter Staat aussähe, fielen düster aus: Massenauswanderung, Wirtschaftskrise, Einschränkung von Grundrechten. Nur eine Dystopie?

Klar. Natürlich kann ChatGPT nicht die Zukunft vorhersagen. Aber die KI wurde mit Millionen von Daten gefüttert. Mit Texten, Büchern, öffentlich zugänglichen Informationen. ChatGPT kennt also auch die Programme der AfD, weiß, was AfD-Leute sagen und schreiben und was über die Partei berichtet und geforscht wird. Und: Für den Film hat MONITOR die Antworten der KI mit der Realität abgeglichen. Ergebnis: Programmatik und konkrete Entscheidungen der AfD zeigen, dass die Realität von den Szenarien der KI in vielen Bereichen nicht weit entfernt ist.

Das Video gibt den Stand von Februar 2024 wieder.