Freitag, 18.1.2019. Spitalkeller Kirchheim u. Teck
Die linken Parteien sind derzeit in einer historisch schwachen Situation.
Prof. Dr. Andreas Nölke, Politikwissen-schaftler an der Goethe-Universität Frankfurt am Main skizziert bei unserer Veranstaltung wo/wie wir mit linker Politik ansetzen müssen, um wieder in die Offensive zu kommen.
In seinem Buch „Linkspopulär – vorwärts handeln statt rückwärts denken“ (Westend Verlag 2017) nennt Nölke fünf Grundprinzipien „linkspopulären Politik“:
„Verbesserung der Lage der sozial Schwachen in der deutschen Gesellschaft;
abgestufte Solidarität in einer globalen Welt;
ein Wirtschaftsmodell, das eine egalitäre Verteilung in Deutschland mit der Rücksichtnahme auf andere Wirtschaftsräume verknüpft;
einen Fokus auf demokratische Selbstbestimmung auf nationaler Ebene statt auf den kosmopolitischen Illusionen einer supranationalen Demokratie und die
„Konzentration auf Interessensausgleich und Respekt anstelle von Intervention und Machtausweitung als Leitprinzipien der internationalen Politik“.
Der Kern einer „linkspopulären“ Wirtschafts- und Sozialpolitik muss für Nölke die Reduktion der Armut der weniger privilegierten Bevölkerungsschichten und der sozio-ökonomischen Ungleichheit sein. Zentraler Ansatzpunkt ist dabei die Überwindung der extremen Exportorientierung der deutschen Wirtschaft mit einem Anteil von ca. 50 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts, eine Stärkung der Binnennachfrage durch höhere Löhne und vermehrte Investitionen. Als zweite Säule der Wirtschafts- und Sozialpolitik plädiert Nölke für eine Revitalisierung des öffentlichen Sektors vor allem in den Bereichen Alterssicherung, Bildung und Infrastruktur.
Veranstalter: Kirchheimer Gründungsinitiative aufstehen (Heinrich Brinker, Hans Dörr, Willi Kamphausen u.a.)