Vorbildlich: „parents for future Esslingen“ demonstrieren für die Energiewende

Quelle: Website Bündnis Klimagerechtigkeit Esslingen
Plakate gegen Kohleverlängerung für die Energiewende
Parents for Future Esslingen demonstriert für die Energiewende

Kohlesäcke und Briketts sollten die Vergangenheit symbolisieren: „Weiter so“, „Heisszeit“ und „Kohlekraft“, stand auf den Plakaten. Sonnenhüte und Windräder standen für unsere Zukunft: „Solar“, „Energiewende“ „Mobilitätswende“. Mit einer bunten und kreativen Aktion demonstrierten am Montag die Parents for future Esslingen gegen das „Kohleausstiegsgesetz“ und für mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien.

In der Bahnhofstrasse versammelten sich Eltern, Großeltern und Kinder um mit einem Bündel von Briefen an den CDU Bundestagsabgeordneten Markus Grübel ihre Forderungen gegen ein „KohleEINstiegsGesetz“ zu übergeben, das demnächst im Deutschen Bundestag verhandelt wird. Die Regelungen seien klimapolitisch eine Katastrophe, weil sie die Verbrennung von gigantischen Kohlemengen bis ins Jahr 2038 vorsehen, obwohl dies, wissenschaftlich belegt, energiepolitisch nicht notwendig ist. Die damit verbundene CO2-Emission verhindert, dass Deutschland seine Zusagen im Pariser Klimaabkommen einhalten kann.

Jugendliche mit Kohlesäcken
Kohle gehört der Vergangenheit an – Parents for Future Germany fordert den Deutschen Bundestag auf, den Kohleausstieg bis 2030 abzuschließen und gesetzlich festzulegen.

Bundesweit fordern Ortsgruppen der Parents for future Germany den Deutschen Bundestag auf, den Kohleausstieg bis 2030 abzuschließen und gesetzlich festzulegen. Kohlesubventionen einzustellen und den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv zu fördern! Eine der zentralen Forderung ist auch die sofortige Stilllegung des Steinkohlekraftwerks Datteln 4!

»Ökologisches Wirtschaften« frisch erschienen: Jugend und Klimaschutz

02. Juni 2020

Vom empörten Protest zum professionellen Engagement? Junge Menschen haben es mit Fridays for Future geschafft, dass der Klimaschutz stärker in den Mittelpunkt gerückt ist – in Gesellschaft und Politik. Die Autor/innen der aktuellen Ausgabe von ÖkologischesWirtschaften beleuchten die Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz für junge Menschen und ihre Bereitschaft, sich zu engagieren. Was erwartet sich die Jugend von Umweltpolitik? Wie können junge Menschen sich an politischen Entscheidungen beteiligen?

Nachhaltiger Konsum – Jetzt und für immer?

Welchen Stellenwert hat nachhaltiger Konsum heute und in Zukunft bei jungen Menschen? IÖW-Wissenschaftlerinnen Maike Gossen und Ria Müller erörtern mit Dr. Brigitte Holzhauer Ergebnisse der Jugendstudie „Zukunft? Jugend fragen! 2019“. Heute koexistieren nachhaltige und weniger nachhaltige Konsumpräferenzen und Verhaltensweisen. Wie sie sich zukünftig entwickeln, wird von der politischen Rahmensetzung abhängen und auch von der Wirkung, die Fridays for Future hinterlässt.

Allgemeine Umweltorientierung hat bei jungen Menschen zugenommen

Der Beitrag von Mathias Albert, Gudrun Quenzel und Ulrich Schneekloth zeigt, dass die Ängste vor Umweltverschmutzung und Klimawandel, aber auch eine allgemeine Umweltorientierung bei jungen Menschen, deutlich zugenommen haben. Jana Werg und Lisa Cerny beleuchten die Möglichkeiten sozialer Medien zur Aktivierung und Motivierung junger Menschen für nachhaltigen Konsum. Dr. Jenny Lay-Kumar analysiert den Einfluss von Jugendumweltgruppen auf das Klimaschutzengagement von Jugendlichen.

Digitalisierung als Treiber einer sozial-ökologischen Transformation?…

… fragen IÖW-Wissenschaftler Florian Kern und IÖW-Fellow Tilman Santarius in der Rubrik Aktuelle Berichte und kommentieren die kürzlich erschienene umweltpolitische Digitalagenda des Bundesumweltministeriums. Sie biete einen anspruchsvollen Einstieg, so die Autoren, greife aber noch zu kurz. Die Agenda solle etwa durch innovationspolitische, industriepolitische und wirtschafts- oder sozialpolitische Maßnahmen ergänzt werden.

Leseproben:

Zum Inhaltsverzeichnis von ÖkologischesWirtschaften 2/2020

Thomas Piketty: Kapital und Ideologie – Zusammenfassung

„2014 machte der Pariser Professor Thomas Piketty mit seinem Bestseller “Das Kapital im 21. Jahrhundert” Schlagzeilen. Mit seiner beispiellosen Datensammlung zeigte er, wie die Vermögensungleichheit in den letzten Jahrzehnten in vielen Ländern wieder auf ein Niveau wie zur Zeit der Monarchie gestiegen ist.
Nun hat Piketty ein neues umfangreiches Buch vorgelegt: “Kapital und Ideologie“. Dort diskutiert er die historische und ideologische Einbettung von Ungleichheit. Piketty zeigt die negativen wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen einer “Politik zur Aufrechterhaltung des Eigentums” auf und legt Vorschläge für eine gerechtere Gesellschaft vor.
Nicht alle können das neue 1.300 Seiten starke Buch im Detail studieren. Deshalb fasst diese Broschüre kurz und knapp die wichtigsten Argumente und politischen Ableitungen von “Kapital und Ideologie” zusammen. Pikettys neues Buch ist ein Aufruf für mehr soziale Gerechtigkeit, eine faire Verteilung von Vermögen und Einkommen sowie einen Ausbau der Mitbestimmungsrechte der Beschäftigten.

In dieser Broschüre sind die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten aufbereitet. Wem die digitale Version zu wenig ist, kann die Broschüre unter office@jbi.or.at kostenlos bestellen.“

Digitalisierung unserer Schulen – sofort! Offener Brief an Kultusministerin Eisenmann

Auf der Website des „Vereins für Gemeinschaftsschulen Baden-Württemberg e.V.“ findet sich ein interessantes Dokument einer Kooperation, die sich nicht alle Tage ereignet. Die konkurrierenden Lehrer*innen-Verbände bzw. Gewerkschaften (GEW) haben schon am 24. April – also vor fast zwei Monaten – unter der Überschrift „Digitalisierung unserer Schulen – sofort!“ einen offenen Brief an Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann gesandt.

Beteiligt waren der Berufsschullehrerverband Baden‐Württemberg (BLV), die
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden‐Württemberg (GEW), der
Grundschulverband Baden‐Württemberg, der Verband Bildung und Erziehung Baden‐Württemberg (VBE) und der Verein für Gemeinschaftsschulen in Baden‐Württemberg e.V.

Die Einführung in den Brief lautet:

Offener Brief und Forderungen

An die baden‐württembergische Landesregierung mit Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann

Digitalisierung unserer Schulen ‐ sofort!

In einer sich rasant verändernden Welt stehen auch die Schulen in Baden‐Württemberg vor großen Herausforderungen. Mit Ausbruch des Corona‐Virus treten Entwicklungspotenziale und auch Schwächen wie unter einem Vergrößerungsglas zu Tage.

In aller Deutlichkeit erweist sich, dass das Schulsystem in Baden‐Württemberg weder technisch noch inhaltlich darauf vorbereitet ist, einen Online‐gestützten Fernunterricht anzubieten. Dies zeigt, dass eine digitale Grundausstattung an den Bildungseinrichtungen dringend notwendig ist. Dabei muss eine pädagogisch‐didaktische Perspektive immer den Lead eines zeitgemäßen Medieneinsatzes übernehmen.

Es gilt die Prämisse: Pädagogik vor Technik. Praxis mit Theorie. Mensch vor Maschine. In einem Blick nach vorne haben wir als zukunftsorientierte schulische Interessenvertretungen in Baden‐Württemberg, zu einer Initiative zusammengeschlossen.

Mit einer Stimme fordern wir die Landesregierung auf, ohne jeglichen Zeitverzug und in einer gemeinsamen Anstrengung, die Digitalisierung der Schulen im Südwesten endlich zu realisieren! Für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen. Für die Zukunft unserer Schulen. Für die Zukunft unseres Landes.“

Bündnis für Klimagerechtigkeit – Esslingen

In Esslingen gibt es ein „Bündnis für Klimagerechtigkeit“, dem – so nachzulesen imWandel-Stadt-Kompass (1. Auflage vom 29.05.2020 – folgende Initiativen aus Esslingen angehören:

ES pioniert: Parents for Future;  Bündnis Esslingen aufs Rad;  VCD Kreisverband Esslingen;  Agendagruppe „Klima schützen“ ; Esslingen Feinstaub Lärm; Transition Town Esslingen; GREENPEACE Esslingen; Fridays for Future Esslingen; ADFC Kreisverband Esslingen; ReparaturCafé Esslingen; Foodsharing Esslingen; BUND Bezirksgruppe Esslingen.

Den Entstehungsprozess des „Wandel-Stadt-Kompasses“ beschreibt das Bündnis auf seiner Website so:

Im September 2019 hat die Stadtverwaltung Esslingen mit dem „Stadtkompass ES 2027“ ihre Vision der Zukunft Esslingens vorgestellt. „Weil wir uns Bürgerbeteiligung wünschen, haben wir sie auch direkt umgesetzt“ beschreibt Angelina Haug die  Zusammenarbeit engagierter Esslinger*innen aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen. „Beginnend mit einem OpenSpace im März haben zivilgesellschaftlich engagierte Bürger*innen die Stadt Esslingen skizziert,in der wir im Jahr 2027 leben wollen. Unsere konkreten Ideen haben wir im „Wandelstadt-Kompass 2027“ in acht Themenbereichen zusammengefasst.“

Auch wenn das Klimafest am 30. Mai dieses Jahr nicht stattfinden kann, ist und bleibt das Thema Klimaschutz das herausragende Zukunftsthema unserer Zeit. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und die globale Erwärmung auf unter 1,5° C zu begrenzen, ist es unsere Aufgabe in Esslingen, bis 2027 klimaneutral zu sein.

Die auf 20 Seiten kompakt zusammengefassten Anregungen erhält OB Dr. Zieger heute am Freitag, 29. Mai vor dem alten Rathaus, parallel geht das Dokument an alle Stadträt*innen, die Entscheidungsträger*innen in der Stadtverwaltung und die Autor*innen des Stadtkompasses.

„Wir sind überzeugt, dass wir für die Bewältigung der ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Krise, in der wir uns befinden, alle Bürger*innen Esslingens und alle Institutionen dieser Stadt brauchen. Wir, das Klimagerechtigkeitsbündnis, möchten ein neues ko-kreatives Miteinander initiieren. Wir möchten die Zukunft unserer Stadt im Dialog und größtmöglichen Konsens mit allen Beteiligten gemeinsam gestalten.“