„Wer soll das bezahlen – Wer hat so viel Geld“ – taz-lab Klima, Klasse, Krieg

taz lab 2022: Klima, Klasse, Krieg mit Ulrike Herrmann und Ulrike Winkelmann27.487 Aufrufe 08.07.2022 –taz 

„Wer soll das bezahlen? … Wer hat so viel Geld?“

Der Kapitalismus produziert Krisen – immer und immer wieder. Das ist zwar linke Folklore, wird dadurch aber nicht weniger wahr: Klimakrise, Pandemie, Inflation, Krieg. Eine Wirtschaft, die stetig und ungebremst wächst, ist hungrig nach immer mehr Ressourcen, nach immer mehr billiger Energie.

Ist die Klimakrise also ein kapitalistischer Nebenwiderspruch? Sind CO²-Bepreisung, der Ausbau von Energiespeichern und eine Elektrifizierung schon Schritte in Richtung grünes Wachstum? Können wir die Wirtschaft überhaupt weiter wachsen lassen, ohne die Welt zu ruinieren? Referierende: Ulrike Herrmann taz-Wirtschaftskorrespondentin Moderation: Ulrike Winkelmann Chefredakteurin der taz

Am 30. April fand das taz lab 2022 statt, und wir konnten auf zahlreichen digitalen Veranstaltungen live mit Robert Habeck, Luisa Neubauer, Swetlana Gannuschkina, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Deniz Yücel, Sarah-Lee Heinrich, Karl Lauterbach, Lars Klingbeil, Jagoda Marinić, Harald Welzer und vielen weiteren starken Stimmen der Gegenwart diskutieren.

Unter der Überschrift „Klima, Klasse und Krieg“ wurde in über 80 Veranstaltungen heiß und konzentriert diskutiert. Klimaschutz ja, aber wer soll das bezahlen?

  • Wie lassen sich Maßnahmen gegen aktuelle und zukünftige Folgen des Klimawandels mit der Frage nach gesellschaftlicher Gerechtigkeit und Solidarität vereinbaren?
  • Und was macht der Ukraine-Krieg mit unserer Zukunft?
  • Gibt es noch Grund zu Optimismus?

Sämtliche Diskussionen wurden mitgeschnitten, so dass Sie nach wie vor die Möglichkeit haben, sich das ein oder andere oder gleich das ganze Programm gemütlich zu Hause auf dem Sofa anzuschauen. Sie können sich aus mehr als 80 Stunden Material von über 200 Referent:innen Ihre eigene Mediathek zusammen stellen.

Alle Infos und Tickets hier: https://taz.de/taz-lab-2022-in-der-Me…

Podcast – Blätter für deutsche und internationale Politik – Ausgabe August 2022

Blätter-Podcast: Verzicht fürs Klima, Bolsonarismus, Putins Propaganda, Chinas Drei-Kind-Politik122 Aufrufe – 22.07.2022 –Blätter Verlag

Europas Wälder stehen infolge einer heftigen Hitzewelle in Flammen und die EU bereitet sich auf ein Ende der Gaslieferungen aus Russland vor. Beides hat die Frage nach der Notwendigkeit von Konsumverzicht auf die politische Agenda katapultiert.

Philipp Lepenies fordert angesichts dessen eine Abkehr von der neoliberalen Politik des Unterlassens und plädiert für ein grundsätzlich neues Verständnis vom Staat.

Niklas Franzen warnt vor der Brasilien-Wahl im Oktober vor der Langlebigkeit des Bolsonarismus.

Jens Siegert beschreibt, wie Putins Propaganda in Russland einer gigantischen Verdrängung des Krieges Vorschub leistet.

Und Christa Wichterich sieht in Chinas neuer Drei-Kind-Politik einen verschärften Zugriff auf den weiblichen Körper.

Moderation: Helena Schmidt und Anne Britt Arps

Ablauf: [00:00] Begrüßung [07:01] Philipp Lepenies: Verzicht als erste Bürgerpflicht: Gegen die Politik des Laissez-faire [19:45] Niklas Franzen: Nicht totzukriegen: Das Gespenst des Bolsonarismus [28:07] Jens Siegert: Kein Krieg, nirgends: Russlands Propaganda und der Ukraine-Feldzug [37:50] Christa Wichterich: »Eins, zwei, drei, viele Kinder«: Chinas neue Bevölkerungspolitik

Alle weiteren Texte aus der aktuellen Ausgabe finden Sie hier: https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/…

Ein digitales Probeabo können Sie im Blätter-Kiosk bestellen: https://www.blaetter.de/kennenlernen

Wohnung weg – und was kommt dann?

Leben nach der Zwangsräumung – Wohnung weg und was kommt dann? | SWR Doku 

834.437 Aufrufe – 04.03.2020 –SWR Doku – 

„Ich habe 12 Jahre pünktlich meine Miete bezahlt und jetzt werde ich einfach rausgeschmissen!“, Matthias Koalick vergräbt sein Gesicht in seinen Händen. Was passiert mit Menschen, die ihre Wohnung verlieren und keine neue Bleibe haben? Ein Streit zwischen dem 51-Jährigen und der Wohnungsbaugesellschaft hat zur Räumungsklage geführt. Matthias Koalick ist aus gesundheitlichen Gründen Frührentner. Trotzdem muss er jetzt raus aus seiner Wohnung, gekündigt wird schnell heutzutage. Doch auf dem Wohnungsmarkt hat er keine Chance. „Das liegt daran, dass es hier kaum bezahlbaren Wohnraum gibt“, sagt Henning Uber von der Ambulanten Hilfe, einem gemeinnützigen Verein, der sich um wohnungslose Menschen kümmert. Dorthin hat Matthias Koalick sich gewendet, denn die Räumung seiner Wohnung steht unmittelbar bevor. Der Wohnungsmarkt ist aus den Fugen geraten. Was passiert mit Menschen, die ihre Wohnung verlieren und keine neue Bleibe haben? Die Reportage begleitet Menschen, die „raus müssen“, aber nicht wissen, wohin. Diese SWR-Doku von Markus Henssler und Sebastian Georgi trägt den Originaltitel: Wohnung weg und was kommt dann?, Ausstrahlungsdatum: 22.01.20 (Erstausstrahlung 8.11.2017). #swrdoku Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.


Menschen ohne Obdach

Wohnungslos und ausgegrenzt – wie kann geholfen werden?

(Fallgeschichten zur Veranschaulichung – Konzepte und Möglichkeiten der Hilfe – Autoren mit langjähriger praktischer Erfahrung in der Obdachlosenarbeit)

Ziel dieses Buches ist es, den Leserinnen und Lesern einen Einblick in die Lebenslage wohnungsloser Menschen zu geben und Orientierung im Umgang mit ihnen zu bieten. Die Autoren beschreiben anschaulich die Dimensionen von Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit und die prekären Lebensverhältnisse der Betroffenen, die meist von Armut, Ausgrenzung und Erkrankungen geprägt sind. Sie beleuchten individuelle und gesellschaftliche Faktoren, die den Absturz in diese Lage begünstigen oder herbeiführen, und stellen Konzepte zur Verbesserung der Situation wohnungsloser Menschen vor. Fallbeispiele veranschaulichen die Möglichkeiten und Schwierigkeiten, die in der Arbeit mit dieser vulnerablen Personengruppe auftreten. Dabei wird deutlich, dass es sich bei dem Phänomen Wohnungslosigkeit um eine komplexe soziale Problemlage handelt, zu deren Bewältigung vielfältige Anstrengungen unterschiedlichster Akteure erforderlich sind.

Alex Füller. Sarah Morr. Menschen ohne Obdach. Reihe: Komplexe Krisen und Störungen 5 (mit einem Vorwort von Christoph Butterwegge). 1. Aufl. 2021, 240 Seiten

Autor*innen

Alex Füller Dr. Alex Füller, ehemaliger Vorstand von OBDACH e.V., arbeitete als Medizinsoziologe an der Universität Freiburg und war Leiter der Abteilung …

Sarah Morr Sarah Morr war langjährig als Sozialarbeiterin in der ambulanten Wohnungslosenhilfe tätig, wo sie insbesondere mit der medizinischen Versorgung …


USA: Student und obdachlos | ARTE Reportage

446.683 Aufrufe – 01.10.2020 –ARTEde – Die Zahl der Studenten ohne festen Wohnsitz steigt seit einigen Jahren unaufhörlich in den USA. In Kalifornien etwa liegt das vor allem an den sehr hohen Lebenshaltungskosten im « Golden State », die Immobilienpreise und Mieten steigen dort seit Jahren unaufhörlich. Doch allein schon für die Studiengebühren müssen sich Studenten und Eltern hoch verschulden. 

Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ fordert dauerhaft günstiges Fahren und mehr Geld für den Ausbau von Bus & Bahn

Im Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ engagieren sich: Fridays for Future Germany, ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Ökologischer Verkehrsclub VCD, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), BUNDjugend, attac, NaturFreunde Deutschlands, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Changing Cities e.V., Robin Wood.

Das 9-Euro-Ticket ist ein Erfolgsmodell. Die massenhafte Nutzung zeigt zugleich den hohen Bedarf an bezahlbaren Bus- und Bahnverbindungen und die Vorzüge eines einfachen Tickets, das ohne einen Tarif-Dschungel aus den Gültigkeitsbereichen zahlloser Verkehrsverbünde auskommt. Viele Menschen steigen jetzt vom Auto auf den öffentlichen Verkehr um, für Fahrten zum Arbeitsplatz wie für Ausflüge am Wochenende. Auch wer wenig Geld hat, ist mit dem 9-Euro-Ticket mobil. Die hohe Nachfrage bringt den ÖPNV jedoch auch an seine Kapazitätsgrenzen – und läuft überall dort ins Leere, wo faktisch weder Bus noch Bahn fährt. Weder die Infrastruktur noch das Angebot sind der Nachfrage gewachsen.

Das Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ fordert Bund und Länder auf, umzulenken: Das Angebot im öffentlichen Verkehr muss besser und barrierefrei werden, damit mehr Menschen dauerhaft das Auto stehenlassen und auf Bahn & Bus umsteigen. Außerdem brauchen wir ein einfaches und günstiges Preissystem.

Die Verkehrsministerkonferenz hat letztes Jahr das Ziel ausgegeben, die Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 zu verdoppeln. Das kann nur gelingen, wenn das Angebot – vor allem auf dem Land – schnell ausgebaut wird und Bund und Länder ausreichend Geld zur Verfügung stellen: Für ein dichteres Schienennetz, mehr Bus- und Bahnverbindungen, moderne Fahrzeuge, eine leistungsfähige Infrastruktur und ausreichend neues Personal zu attraktiven Arbeitsbedingungen. Nach Ansicht des Bündnisses kostet das jährlich zehn bis zwölf Milliarden Euro. Hinzu kämen die Kosten für ein einfaches und erschwingliches Tarifsystem – klar, dass die Kommunen, die den ÖPNV heute weitgehend finanzieren, das nicht allein tragen können.

Bund und Länder haben angekündigt, in einem „Ausbau- und Modernisierungspakt“ bis Herbst 2022 konkrete Vorschläge zur Finanzierung des ÖPNV-Ausbaus vorzulegen. Das Bündnis erwartet, dass dann die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden – für den Ausbau des ÖPNV wie für ein günstiges Preissystem. Angesichts der drohenden Klimakatastrophe bleibt keine Zeit mehr, Zuständigkeiten und Verantwortungen hin- und herzuschieben.

Im Bündnis „ÖPNV braucht Zukunft“ engagieren sich: Fridays for Future Germany, ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Ökologischer Verkehrsclub VCD, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), BUNDjugend, attac, NaturFreunde Deutschlands, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Changing Cities e.V., Robin Wood

9-Euro-Ticket? Weiterfahren! Aktionstag am 27. August

Quelle: Website attac

9-Euro-Ticket? Weiterfahren! Aktionstag am 27. August

Initiative für Erhalt des 9-Euro-Tickets und ÖPNV-Ausbau gestartet

Unter dem Motto „9-Euro-Ticket weiterfahren!“ ist heute ein breit getragener Aufruf an den Start gegangen. Zentrale Forderung ist, das erfolgreiche Modell des 9-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr über die ursprünglich geplanten drei Monate hinaus zu verlängern. Ihre Forderungen und zahlreiche Unterstützer*innen präsentiert die Initiative auf 9-euro-weiterfahren.de.

Die Initiative stellt folgende Forderungen an die Bundesregierung:

  • Das 9-Euro-Ticket muss verlängert werden für den öffentlichen Nahverkehr im ganzen Land.
  • Die Regierung muss massiv in den Ausbau von Bus und Bahn sowie in mehr Personal zu guten Arbeitsbedingungen investieren.
  • Die Haushaltsmittel müssen umgeschichtet werden, um Mobilität für alle zu finanzieren, statt den klimaschädlichen Autoverkehr weiter zu fördern.

Die Initiative „9-Euro-Ticket weiterfahren“ wird unter anderem vom Institut Solidarische Moderne, Attac Deutschland, Changing Cities und dem Konzeptwerk Neue Ökonomie mitgetragen. Zu ihr gehören zudem prominente Persönlichkeiten wie Carla Reemtsma, Carola Rackete, Professor Christoph Butterwegge und Konstantin Wecker und auch viele Vertreter*innen aus dem sozialen, gewerkschaftlichen und ökologischen Bereich, die sich für eine sozial-ökologische Mobilitätswende einsetzen.

Achim Heier von der Attac-Kampagne „einfach.umsteigen“ sagt: „Für neun Euro weiterfahren und gleichzeitig Bus und Bahn ausbauen – so geht die sozial-ökologische Mobilitätswende. Das öffentliche Geld, das jetzt noch im Autoverkehr durch den Auspuff gejagt wird, gehört endlich in den öffentlichen Verkehr!“

„Das 9-Euro-Ticket wurde über 30 Millionen Mal verkauft und zeigt damit klar: Der Bedarf nach bezahlbarer klimafreundlicher Mobilität ist riesig“, kommentiert Sabine Leidig vom Institut Solidarische Moderne. „Die steigende Teuerungsrate zum Ablauf des 9-Euro-Monatstickets wird für viele Menschen sehr hart zu Buche schlagen. Verkehrsminister Wissing will keine Lösung, die der notwendigen Verkehrswende gerecht wird. Deshalb wollen wir Druck machen, viele Unterschriften sammeln und zum Aktionstag Ende August einladen.“

Für eine sozial und ökologisch gerechte Mobilitätswende will die Initiative zugleich den barrierefreien Ausbau und mehr gute Arbeit für besseren öffentlichen Nahverkehr. „Das 9-Euro-Ticket hat die Versäumnisse jahrzehntelanger autozentrierter Politik ins öffentliche Bewusstsein katapultiert: Kaputte Infrastruktur und überlastetes Personal bremsen den klimapolitisch notwendigen Umstieg auf die Öffis massiv,“ ergänzt Dominique Just von Robin Wood. „Die Bundesregierung muss endlich klimaschädliche Subventionen im Verkehr und unsinnige neue Autobahnprojekte streichen. Wir fordern stattdessen eine Aufbauoffensive mit 20 oder 30 Milliarden jährlich für Bus, Bahn und gute Beschäftigung.“

Mit Unterschriftensammlungen an Haltestellen, in Regionalbahnen über Social Media und auf der Homepage 9-euro-weiterfahren.de  sollen in den kommenden Wochen viele Menschen erreicht werden. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, plant die Initiative einen bundesweiten Aktionstag am Samstag, 27. August.

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