Arm bleib arm, Reich wird reicher – über den „Klassenkampf von ob“ – taz Talk

Über den Klassenkampf von oben mit Silke van Dyk und Anja Krüger – taz Talk 2.244 Aufrufe  Live übertragen am 16.08.2021 –taz – 

Arm bliebt arm, reich wird reicher: Die Soziologin Silke van Dyk beobachtet eine schwindende Akzeptanz der wachsenden sozialen Ungleichheit.

Prof. Dr. Silke van Dyk ist seit 2016 Professorin für Politische Soziologie des Instituts für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit Anfang 2021 ist sie Co-Sprecherin des Sonderforschungsbereichs/Transregion 294 „Strukturwandel des Eigentums“ an den Universitäten Jena und Erfurt.

Darüber spricht sie im taz Talk zur Themenwoche „Klassenkampf“ mit Anja Krüger, taz-Redakteurin im Ressort Wirtschaft & Umwelt. Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.

Wirtschaft nach Corona – Zahlen die Jungen die Zeche?

Wirtschaft nach Corona – Zahlen die Jungen die Zeche?38.100 Aufrufe – Live übertragen am 09.11.2021 –

Wie lange werden uns die Folgen der Corona-Krise beschäftigen? Was bedeutet die Krise für Renten, Geldpolitik, Generationenvertrag und Wirtschaftswachstum? Verschärft sie auch Probleme wie Überalterung, verfallende Infrastruktur oder den Mangel an Innovation und Digitalisierung? Sind die Jungen wirklich diejenigen, die später alles bezahlen müssen? Wir wollen diskutieren, wie sich die Verwerfungen der letzten Jahre auf den Handel, die Politik und auf den Einzelnen auswirken.

Es diskutieren Ulrike Herrmann (taz), Prof. Dr. Thomas Straubhaar und Wolfgang M. Schmitt.

In unserer Reihe beschäftigen wir uns mit dem globalen Handel und seiner Wirkung auf die Gesellschaft. Auf unserer Agenda war bereits das TTIP-Abkommen, die Wachstumskritik des Club of Rome, aber auch Themen wie Sicherheitspolitik, Diversität, Ernährung und Demokratie.

Kinder und Krieg – Kinder und Frieden

Menschen sind ja Menschen – Kinder reden über Toleranz und Frieden 3.614 Aufrufe 19.03.2015

Grundschulkinder sprechen über Toleranz und Frieden. Mit einfachen Worten. Beispielhaft. Ein wichtiges Signal in einer unruhigen Zeit. Der Kreis Kleve hat diese berührende Kurzdokumentation mit Filmemacher Thomas Binn auf den Weg gebracht.


WIR ZIEHEN IN DEN FRIEDEN (Udo Lindenberg Cover) – Die Kinder der WIESCHHOFSCHULE Olfen97.727 Aufrufe . Premiere am 28.03.2022

450 GrundschülerInnen der Wieschhofschule in Olfen singen Udo Lindenberg’s „WIR ZIEHEN IN DEN FRIEDEN“. Ganz nebenbei sammelten sie auch noch mit selbstgebastelten Windlichtern für die Aktion „LICHTBLICKE“ von Radio Kiepenkerl. Wie es klingt und aussieht, wenn 450 Kinder zwischen 6 und 10, ihre LehrerInnen, Ariane Slomka, Freddi Lubitz und Jay Walkin aus voller Brust für den Frieden singen? Dieses Video zeigt die Antwort.


Udo Lindenberg – Wir ziehen in den Frieden feat. KIDS ON STAGE (offizielles Video) 4.688.943 Aufrufe – 18.10.2018 –

„Stell dir vor, es ist Frieden, und jeder geht hin!“ Mit dem Song WIR ZIEHEN IN DEN FRIEDEN ruft Udo Lindenberg zu einer neuen Friedensbewegung auf! Denn: „Utopien sind zum Vorverlegen da! – Kinder werden nicht als Rassisten und Kriegstreiber geboren, sie sind unsre Hoffnungsträger für eine friedliche Welt, die nur durch konsequente Abrüstung incl. weg mit dem ganzen Atomraketenschrott zu erreichen ist. Ich hab das Wort Abrüstung schon lange nicht mehr gehört, aber das liegt ja auch nicht im Interesse der Rüstungsindustrie, also wozu sind Kriege da? – damit sie noch mehr ihren schmutzigen Profit machen können.“ (Udo Lindenberg)

Text des Liedes von Udo Lindenberg „Komm wir ziehen in den Frieden“

 

Bündnis Klinikrettung

Quelle: Website Bündnis Klinikrettung

In Deutschland schließen seit Jahren fast monatlich Krankenhäuser. Kommunale Kliniken machen dicht, weil ihnen das Geld ausgeht. Private Kliniken werden geschlossen, weil sie aus Sicht der Eigentümer nicht genügend Rendite erbringen. Der Kahlschlag der Krankenhauslandschaft ist politisch gewollt: Mit dem sogenannten Krankenhausstrukturfonds fördert der Bund Klinikschließungen mit bis zu 1 Milliarde Euro jährlich. Diese Entwicklung muss umgehend gestoppt werden. Krankenhäuser retten Leben. Wir brauchen sie in Krisenzeiten und im Alltag. Öffentliche Gelder sollen nicht die Schließung, sondern den Erhalt von Krankenhäusern finanzieren.

Zu den Impulsgebern der Schließungsstrategie gehört die Bertelsmann Stiftung, die mit einer Studie vom Juli 2019 die Ausdünnung der Krankenhauslandschaft in Deutschland empfohlen hat. Extremszenarien der beauftragten Gutachter legen die Reduktion von 1.400 Plankrankenhäusern auf nur noch 330 Super-Kliniken nahe. Die finanzielle Förderung von Krankenhausschließungen durch den Krankenhausstrukturfonds begrüßte Boris Augurzky, einer der AutorInnen der Bertelsmann-Studie, als „Abwrackprämie“.

Noch im Sommer 2019 begann das Land Nordrhein-Westfalen mit der Umsetzung des Krankenhauskahlschlags. Die Berateragentur Partnerschaft Deutschland – Berater der öffentlichen Hand GmbH wurde dafür mit einem Gutachten beauftragt. Laut diesem soll die Zahl der Kliniken in dem Bundesland durch Zentralisierung und Bettenabbau um bis zu 60 Prozent reduziert werden. Trotz massiver Proteste gilt NRW als Pilotprojekt, das anderen Bundesländern als Vorbild dienen soll.

Krankenhausschließungen kosten Leben. Der Rückzug von Krankenhausversorgung aus der Fläche erhöht für Akutkranke das Sterblichkeitsrisiko. Profiteure sind die fünf großen privaten Klinikkonzerne: Fresenius, Helios, Sana, Asklepios und Rhön-Kliniken. Denn angesichts fehlender öffentlicher Investitionen sind sie im Gegensatz zu kommunalen Trägern in der Lage, große Zentralkliniken einzurichten. Der weiteren Privatisierung im Krankenhaussektor wird damit Tür und Tor geöffnet.

Die am 21. Dezember 2021 vom Bündnis Klinikrettung im Rahmen der Pressekonferenz vorgelegte Bilanz 2021 belegt, dass die Krankenhausschließungen trotz angespannter Versorgungslage immer weitergehen. So waren 2021 bundesweit neun Klinikschließungen und 22 Fälle von Teilschließungen zu verzeichnen. Außerdem gibt es aktuell mindestens 50 weitere Fälle von drohenden Schließungen.

Die Pressemappe zur Bilanz der Krankenhausschließungen 2021 ist zu finden unter: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2021/12/Buendnis-Klinikrettung_PK-21.21.21_Bilanz-Klinikschliessungen_Pressemappe.pdf

Machen Sie mit, bauen Sie gemeinsam mit dem Klinikpersonal und uns Druck auf!

Zusammen können wir die Schließungen der Kliniken stoppen. Gesundheitsversorgung muss wieder Daseinsvorsorge werden und darf nicht länger eine Ware sein!

  • Unterzeichnen Sie jetzt unsere bundesweite Petition an Dr. Karl Lauterbach gegen Krankenhausschließungen und sammeln Sie weitere Unterschriften (Unterschriftenliste zum Ausdrucken)
  • Werden Sie Teil vom bundesweiten „Bündnis Klinikrettung“ – unterstützen Sie die Planung von Aktionen und von Öffentlichkeitsarbeit gegen Klinikschließungen. Mehr Informationen zum Bündnis weiter unten.
  • Schreiben Sie eine E-Mail an Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach mit der Frage: Sehr geehrter Herr Bundesgesundheitsminister Dr. Lauterbach, sichern Sie zu, dass in Deutschland kein Krankenhaus mehr geschlossen wird?
  • Unterstützen Sie die Arbeit des Bündnisses Klinikrettung mit einer Spende oder werden Sie Fördermitglied.

Wer wir sind und was wir fordern

Wir sind eine bundesweite Gruppe von politisch Aktiven, bestehend aus PflegerInnen, ÄrztInnen, PatientInnenvertretungen, KlinikleiterInnen und GewerkschafterInnen. Seit Anfang 2020 arbeiten wir zum Thema Klinikschließungen. Im Herbst 2020 haben wir das bundesweite „Bündnis Klinikrettung“ gegründet. Der Träger des Bündnisses ist Gemeingut in BürgerInnenhand (https://www.gemeingut.org).

Das Selbstverständnis des Bündnisses ist hier zu finden.

Mitglieder des Bündnis Klinikrettung:

  • Gemeingut in BürgerInnenhand (Träger)
  • Initiative Regionale Krankenhausstruktur erhalten
  • Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus
  • Dresdner Bündnis für Pflege
  • Bündnis für Krankenhaus und gute Arbeit Neckartal-Odenwald
  • Aktion Krankenhaus Groß-Sand bleibt!
  • Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern
  • Pro Krankenhaus Havelberg e.V.
  • Bürgerinitiative „Rettet das Kirner Krankenhaus“
  • Rettet unsere Krankenhäuser Rosmann Breisach e.V.
  • Initiative „Wenckeback-Klinikum muss bleiben!“
  • Aktionsbündnis „Das Geislinger Krankenhaus muss bleiben“
  • Initiativgruppe Kreis Pinneberg des Bündnis Klinikrettung
  • Bundesverband Graue Panther e.V.
  • attac Berlin
  • attac Hamburg
  • Bundesverband Gemeinnützige Selbsthilfe Schlafapnoe
  • Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB)

Aufruf jetzt unterschreiben: Rendite raus aus dem Krankenhaus

Quelle: Website Gemeingut in Bürger*innenhand

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

gerade werden wir alle von diversen Krisen erschüttert: Pandemie Krieg, Klimawandel. Gleichzeitig vollziehen sich in Deutschland in einem bislang nie dagewesenen Tempo Klinikschließungen und die Zerstörung der stationären Notfallversorgung im ländlichen Raum. Dieser Klinikkahlschlag ist kein bedauerlicher Nebeneffekt einer notwendigen Reform. Auf den ersten Blick mag es plausibel erscheinen, dass ein Krankenhaus schließt, sobald ihm das Geld ausgeht. Tatsächlich aber sind die Schließungen Teil einer der radikalsten neoliberalen Reformen der letzten Jahrzehnte. Kleine Häuser werden geschlossen, um lukrativeren, renditeoptimierten Zentralkliniken den Weg zu bereiten. Diese teuren und ökologisch schädlichen Neubauprojekte beanspruchen ein Vielfaches von dem Geld, das die Erneuerung bestehender Häuser kosten würde. Deutschland ist weltweit trauriger Vorreiter bei der Privatisierung seiner Krankenhäuser und seines Gesundheitswesens. Nirgendwo sonst steigt der Anteil der Privatkliniken so schnell wie bei uns, kaufen sich Kapitalanleger so rasant ein in medizinische Versorgungszentren, Arztpraxen und Gesundheitsdienstleister. Geschlossene Kliniken werden aufgekauft und in Pflegeheime umgewandelt, die Klinikkonzerne erweitern gleichzeitig ihre Marktmacht. So werden zunehmend öffentliche Gelder, die dem Erhalt beziehungsweise der Wiederherstellung der Gesundheit dienen sollten, in private Gewinne umgemünzt.

Und was sind die Pläne des von Ihnen eingesetzten Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach? Ein Gremium seines Ministeriums, der gemeinsame Bundesausschuss, schlägt vor, 700 weitere Krankenhäuser zu schließen! Die schlimmste, ja unerträgliche Folge der Ausdünnung der Notfallversorgung sind die vielen vermeidbaren Todesfälle. Stets ist vom Pflegekräftemangel die Rede. Nun stellen Sie sich mal vor, die Schließung von 700 Standorten anzukündigen. Pro Krankenhaus geht es um 150 bis 1000 Beschäftigte! Die Pflegekräfte fliehen aus dem Beruf, weil die Arbeitsbedingungen katastrophal sind. Auch für Ärztinnen und Ärzte gilt: Statt sich voll auf die PatientInnen konzentrieren zu können, verbringen sie Tag für Tag bis zur Hälfte ihrer Zeit am Computer und geben Daten ein, die allein der Kommerzialisierung dienen.

Das Gesundheitswesen in Deutschland hat mehr als eine Schwäche. Eine verbliebene Stärke bestand jedoch darin, dass monatelange Wartezeiten hierzulande weitgehend unbekannt waren – bis die Pandemie kam. Während der Pandemie haben wir erlebt, was in anderen Ländern durch Kürzungen schon länger trauriger Alltag ist: Hunderttausende Menschen mussten monatelang auf eine Diagnose, zehntausende auf Operationen warten. Mit einem Tumor im Körper kann eine verschobene Operation das Todesurteil sein.

Herr Scholz, wir sagen Ihnen in aller Deutlichkeit: Diese Zustände tolerieren wir nicht! Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt. Die Menschen hierzulande haben flächendeckend Anspruch auf eine angemessene medizinische Behandlung. Das Geld dafür ist da, es wird von uns Versicherten und Steuerzahlenden Jahr für Jahr neu aufgebracht. Aber durch die Möglichkeit, mit Krankheit anderer Geld zu machen, fließt immer mehr von diesem Geld an private Konzerne ab. Damit muss Schluss sein!

Wir fordern von Ihnen, stellen Sie sicher:

– Der Krankenhauskahlschlag muss gestoppt werden.

– Jede und jeder muss ein Krankenhaus in maximal 30 Minuten erreichen können.

– Wohnortnahe Krankenhäuser dürfen nicht durch teure Zentralkliniken ersetzt werden.

– Das Krankenhauspersonal muss gute Arbeitsbedingungen und Tariflöhne bekommen und nicht für die Rendite der Träger herhalten.

– Das Gewinnprinzip und die Privatisierung im Gesundheitssektor müssen gestoppt werden.

– Die Kranken­haus­­finanzierung ist auf Selbstkostendeckung umzustellen.