Auf dem Weg in die superdiverse Gesellschaft“ – mit Aladin Mafaalani

Ein Aufruf zum dringenden internationalen Eingreifen:  Stoppt den Völkermord in Rafah und die gewaltsame Vertreibung der Palästinenser!

Ein Aufruf zum dringenden internationalen Eingreifen:  Stoppt den Völkermord in Rafah und die gewaltsame Vertreibung der Palästinenser!

„Denn Gott hat den Tod nicht gemacht, und er hat kein Gefallen daran, die Lebenden zu vernichten. Denn er hat alles geschaffen, damit es sei; und er hat die Völker der Erde zum Leben geschaffen, und es ist kein Gift des Verderbens in ihnen, noch ein Reich der Hölle auf Erden.“ (Weisheit, 1: 13-14)

Trotz des Urteils des Internationalen Gerichtshofs, dass Israel möglicherweise einen Völkermord gegen die Palästinenser in Gaza begeht, und trotz der vorläufigen Maßnahmen, die der Gerichtshof erlassen hat – einschließlich der Aufforderung an Israel, alle in seiner Macht stehenden Maßnahmen zu ergreifen, um das Leben der Zivilbevölkerung zu schonen, – hat Israel seinen völkermörderischen Krieg gegen den Gazastreifen intensiviert und plant einen grausamen Angriff auf Rafah.

Am 9. Februar 2024 wies der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu die israelische Armee an, seinem Kabinett einen Plan zur „Evakuierung der Bevölkerung“ von Rafah vorzulegen, bevor die Armee einmarschiert.

Zusätzlich zu den 270.000 palästinensischen Einwohnern von Rafah gibt es rund 1,5 Millionen Palästinenser, die in der Stadt Zuflucht suchen. Sowohl die Bewohner als auch die Flüchtlinge leben unter verzweifelten und unmenschlichen Bedingungen unter anhaltendem israelischem Bombardement und dem Mangel an ausreichender humanitärer Hilfe. Die Vertriebenen sind auf Anweisung der israelischen Armee, die Rafah zur sicheren Zone für Zivilisten erklärt hat, aus dem gesamten Gazastreifen nach Rafah gezogen. Aber die Palästinenser dort haben keine Sicherheit vor dem israelischen Granatenteppich, der auf Zivilisten und zivile Infrastruktur zielt.

Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza!

Israels drohende Belagerung von Rafah wird den Palästinensern dort nur zwei Möglichkeiten lassen: getötet zu werden oder den Gazastreifen „freiwillig“ oder gewaltsam nach Ägypten oder an einen anderen Ort ihrer „Wahl“ zu verlassen. Das ist
Völkermord und ethnische Säuberung. Dies ist nicht der Zeitpunkt für die Menschen der zivilisierten Welt, um zu schweigen!

In der Bergpredigt sagte Jesus: „Selig sind, die Frieden stiften“. Wir appellieren eindringlich an die Kirchen, an Seine Heiligkeit Papst Franziskus, an den Ökumenischen Rat der Kirchen und an die internationale Gemeinschaft, sich aktiv für den Frieden einzusetzen, um diesen Völkermord und die ethnischen Säuberungen zu stoppen. Sie können später nicht sagen: „Wir haben es nicht gewusst.“ Sie wissen es. Ihr Versäumnis zu handeln macht Sie mitschuldig an den Verbrechen, die Israel begeht. Der Prophet Jesaja hat den Tag vorausgesagt, an dem die Völker „ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln schlagen werden.“

Wir bitten Sie, heute und morgen zu handeln, um Jesajas Vision zu verwirklichen:

  • Fordern Sie einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand und schützen Sie das palästinensische Volk vor Zwangsumsiedlung und Zerstörung.
  • Bestehen Sie auf einer diplomatischen Lösung.
  • Üben Sie Druck auf die Länder aus, die die israelischen Aktionen in Gaza unterstützen oder schweigen, um von Israel die sofortige Umsetzung der vorläufigen Maßnahmen des Internationalen Gerichtshofs zu verlangen.

    Kairos Palästina, die größte palästinensische christliche ökumenische gewaltfreie Bewegung, stützt sich auf das Kairos-Palästina-Dokument: „A Moment of Truth“, das 2009 veröffentlicht wurde und in dem bekräftigt wird, dass die palästinensischen Christen Teil der palästinensischen Nation sind, und das zum Frieden aufruft, um alles Leid im Heiligen Land zu beenden, indem es sich für Gerechtigkeit, Hoffnung und Liebe einsetzt. Es wurde von der christlichen Gemeinschaft angenommen, von allen historisch anerkannten christlichen Organisationen in Palästina unterzeichnet und von den Kirchenoberhäuptern in Jerusalem unterstützt.

E-Mail: kairos@kairospalestine.ps Website: www.kairospalestine.ps

Ökozid – ein fiktives Zukunftsszenario | Faktencheck |

Stand: 29.11.2022

Die EU-Mitgliedsstaaten verschenken mehr als die Hälfte der Einkünfte aus dem Emissionshandel (ETS) durch die kostenlose Zuteilung von CO2-Zertifikaten an die Industrie. Dies zeigt die neue WWF-Analyse „Where did all the money go?“. Diese untersucht die Zahlungen im ETS zwischen 2013 und 2021. „Die EU führt das Verursacherprinzip des Emissionshandels ad absurdum, solange die Schlupflöcher größer sind als das ganze System“, kritisiert Juliette de Grandpré, EU-Klimaschutzexpertin beim WWF Deutschland. Bei der jetzigen Reform des Emissionshandels muss die EU endlich einen klaren Pfad für das frühestmögliche Ende der kostenlosen Zuteilung beschließen.

In dem untersuchten Zeitraum haben die EU-Staaten 88,5 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Emissionszertifikaten eingenommen. Dagegen stehen Emissionszertifikate im Wert von 98,5 Milliarden Euro, die sie an die Industrie verschenkt haben – ohne diese an CO2-senkende Maßnahmen zu knüpfen. Im Trilog verhandeln Kommission, Parlament und Rat wieder am Dienstagabend im Rahmen des Fit-for-55-Pakets über die Überarbeitung des ETS.

„In der aktuellen Krise wird sichtbar, wie stark die Industrie noch immer von fossilen Energien abhängig ist”, sagt de Grandpré. „Durch die kostenlose Zuteilung hatte sie zu wenig Anreiz, auf dekarbonisierte Prozesse umzusteigen, und muss nun mit Milliarden Euros unterstützt werden. Und das Geld, das durch die Versteigerung der Zertifikate hätte eingenommen werden können, fehlt nun, um die industrielle Transformation voranzubringen. Die schnelle Abkehr von der kostenlosen Zuteilung ist notwendig, wenn vom Emissionshandel endlich eine Lenkungswirkung in Richtung einer sauberen, dekarbonisierten Industrie ausgehen soll.“

Die WWF-Analyse zeigt darüber hinaus, dass 25 der 88,5 Milliarden Euro von den Mitgliedsstaaten nicht für Klimaschutzmaßnahmen ausgegeben wurden. Weitere 12 Milliarden Euro flossen sogar in fragwürdige Projekte, etwa in Subventionen für Kohle und Gas. Dies ist sogar kontraproduktiv für das Reduzieren der Emissionen, dem Sinn des Emissionshandels. Damit sind nicht weniger als 136 Milliarden Euro für den Klimaschutz und den nachhaltigen Umbau in Europa in den vergangenen knapp zehn Jahren verloren gegangen.

Der WWF fordert deshalb zum EU-Trilog über die Reform des Emissionshandels:

  1. Kostenlose Zertifikate so schnell wie möglich abschaffen – und in der Zwischenzeit nur an Unternehmen vergeben, die Verbesserungen bei der Energieeffizienz nachweisen und Dekarbonisierungspläne vorlegen.
  2. Mitgliedstaaten müssen verpflichtet sein, 100 Prozent ihrer ETS-Einnahmen für Klimaschutzmaßnahmen zu verwenden.
  3. Eine strenge Definition des Begriffs „Klimamaßnahmen“, die alles ausschließt, was in fossile Brennstoffe oder in Strompreiskompensation für die Industrie fließt.

Quelle: Tagesspiegel, Dr. Jörg Lange – veröffentlicht am 24.09.2018 – aktualisiert am 14.11.2018

Warum der europäische Emissionshandel wirksamen Klimaschutz nicht garantiert

Die stark gestiegenen CO2-Preise im europäischen Emissionshandel erwecken den Eindruck, das System funktioniere. Keineswegs, argumentiert Jörg Lange, Vorstand des Vereins für eine nationale CO2-Abgabe. Er fordert verursachergerechte, sozialverträgliche und technologieoffene „Deponiegebühren“ für Treibhausgase – ohne Ausnahmen.

Ist Deutschland „kriegstüchtig“?

Die verhinderte Debatte über die deutschen Ziele im Ukraine-Krieg | Günter Verheugen