Aufruf jetzt unterschreiben: Rendite raus aus dem Krankenhaus

Quelle: Website Gemeingut in Bürger*innenhand

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

gerade werden wir alle von diversen Krisen erschüttert: Pandemie Krieg, Klimawandel. Gleichzeitig vollziehen sich in Deutschland in einem bislang nie dagewesenen Tempo Klinikschließungen und die Zerstörung der stationären Notfallversorgung im ländlichen Raum. Dieser Klinikkahlschlag ist kein bedauerlicher Nebeneffekt einer notwendigen Reform. Auf den ersten Blick mag es plausibel erscheinen, dass ein Krankenhaus schließt, sobald ihm das Geld ausgeht. Tatsächlich aber sind die Schließungen Teil einer der radikalsten neoliberalen Reformen der letzten Jahrzehnte. Kleine Häuser werden geschlossen, um lukrativeren, renditeoptimierten Zentralkliniken den Weg zu bereiten. Diese teuren und ökologisch schädlichen Neubauprojekte beanspruchen ein Vielfaches von dem Geld, das die Erneuerung bestehender Häuser kosten würde. Deutschland ist weltweit trauriger Vorreiter bei der Privatisierung seiner Krankenhäuser und seines Gesundheitswesens. Nirgendwo sonst steigt der Anteil der Privatkliniken so schnell wie bei uns, kaufen sich Kapitalanleger so rasant ein in medizinische Versorgungszentren, Arztpraxen und Gesundheitsdienstleister. Geschlossene Kliniken werden aufgekauft und in Pflegeheime umgewandelt, die Klinikkonzerne erweitern gleichzeitig ihre Marktmacht. So werden zunehmend öffentliche Gelder, die dem Erhalt beziehungsweise der Wiederherstellung der Gesundheit dienen sollten, in private Gewinne umgemünzt.

Und was sind die Pläne des von Ihnen eingesetzten Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach? Ein Gremium seines Ministeriums, der gemeinsame Bundesausschuss, schlägt vor, 700 weitere Krankenhäuser zu schließen! Die schlimmste, ja unerträgliche Folge der Ausdünnung der Notfallversorgung sind die vielen vermeidbaren Todesfälle. Stets ist vom Pflegekräftemangel die Rede. Nun stellen Sie sich mal vor, die Schließung von 700 Standorten anzukündigen. Pro Krankenhaus geht es um 150 bis 1000 Beschäftigte! Die Pflegekräfte fliehen aus dem Beruf, weil die Arbeitsbedingungen katastrophal sind. Auch für Ärztinnen und Ärzte gilt: Statt sich voll auf die PatientInnen konzentrieren zu können, verbringen sie Tag für Tag bis zur Hälfte ihrer Zeit am Computer und geben Daten ein, die allein der Kommerzialisierung dienen.

Das Gesundheitswesen in Deutschland hat mehr als eine Schwäche. Eine verbliebene Stärke bestand jedoch darin, dass monatelange Wartezeiten hierzulande weitgehend unbekannt waren – bis die Pandemie kam. Während der Pandemie haben wir erlebt, was in anderen Ländern durch Kürzungen schon länger trauriger Alltag ist: Hunderttausende Menschen mussten monatelang auf eine Diagnose, zehntausende auf Operationen warten. Mit einem Tumor im Körper kann eine verschobene Operation das Todesurteil sein.

Herr Scholz, wir sagen Ihnen in aller Deutlichkeit: Diese Zustände tolerieren wir nicht! Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt. Die Menschen hierzulande haben flächendeckend Anspruch auf eine angemessene medizinische Behandlung. Das Geld dafür ist da, es wird von uns Versicherten und Steuerzahlenden Jahr für Jahr neu aufgebracht. Aber durch die Möglichkeit, mit Krankheit anderer Geld zu machen, fließt immer mehr von diesem Geld an private Konzerne ab. Damit muss Schluss sein!

Wir fordern von Ihnen, stellen Sie sicher:

– Der Krankenhauskahlschlag muss gestoppt werden.

– Jede und jeder muss ein Krankenhaus in maximal 30 Minuten erreichen können.

– Wohnortnahe Krankenhäuser dürfen nicht durch teure Zentralkliniken ersetzt werden.

– Das Krankenhauspersonal muss gute Arbeitsbedingungen und Tariflöhne bekommen und nicht für die Rendite der Träger herhalten.

– Das Gewinnprinzip und die Privatisierung im Gesundheitssektor müssen gestoppt werden.

– Die Kranken­haus­­finanzierung ist auf Selbstkostendeckung umzustellen.

Westliche Sanktionen und ihre Wirkung – was über Russlands Wirtschaft bekannt ist

Quelle: Tagesschau

Westliche Sanktionen und ihre Wirkung Was über Russlands Wirtschaft bekannt ist

Stand: 02.08.2022 16:53 Uhr

Seit Beginn der westlichen Sanktionen gibt sich der Kreml betont gelassen, was die Folgen für Russland angeht. Gleichzeitig halten die Machthaber entscheidende Wirtschaftsdaten zurück.

Von Detlev Landmesser, tagesschau.de

Wie hart treffen die massiven westlichen Sanktionen Russland? Glaubt man den Verlautbarungen aus Moskau, handelt es sich zwar um schmerzliche Einschnitte, die aber den Urhebern mehr schadeten als der mächtigen russischen Ökonomie.

Eine Studie der Yale School of Management ließ dagegen jüngst aufhorchen: Die Wirtschaftswissenschaftler zeichneten ein katastrophales Bild der russischen Wirtschaft. Die Sanktionen westlicher Staaten seit Beginn der Invasion in die Ukraine hätten „nicht nur funktioniert“, sondern „die russische Wirtschaft auf allen Ebenen gründlich lahmgelegt“, heißt es in dem 118-seitigen Papier.

Rund 1000 ausländische Unternehmen hätten das Land verlassen, was den Verlust von bis zu fünf Millionen Arbeitsplätzen bedeute, so die Autoren der Studie „Business Retreats and Sanctions Are Crippling the Russian Economy“. Die Industrieproduktion sei eingebrochen. Es gebe „keine Kapazitäten, um die nötigen Unternehmen, Produkte und Talente zu ersetzen“.

Wesentliche Daten werden verschwiegen

Die häufig in westlichen Medien vermittelte Wahrnehmung, dass Russland zwar hart getroffen werde, die Wirtschaft sich aber recht gut halte, sei schlicht falsch. Die Autoren erklären diese Wahrnehmung mit dem Fehlen wesentlicher russischer Wirtschaftsdaten. Seit Beginn der Invasion seien die Veröffentlichungen des Kreml zunehmend selektiv geworden. Ungünstige Datenreihen würden verschwiegen, während nur noch solche veröffentlicht würden, die ein günstigeres Licht auf die Lage werfen.

Insbesondere Statistiken zum Außenhandel, zur monatlichen Öl- und Gasförderung, zu den Kapitalflüssen oder Geschäftszahlen großer Unternehmen würden zurückgehalten. Zugleich seien eine ganze Reihe russischer Statistikexperten entlassen worden. Für ihre Analyse werteten die Yale-Forscher unter anderem Daten von Handelspartnern russischer Firmen, Banken, Konsumenten und Schiffsbewegungen aus.

Was wäre, wenn…?  Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Importstopps russischer Energie auf Deutschland

Studie: Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Importstopps russischer Energie auf Deutschland

Was wäre, wenn…?  Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Importstopps russischer Energie auf Deutschland

„Wie würde die deutsche Wirtschaft einen plötzlichen Stopp der Energieimporte aus Russland verkraften, entweder ausgelöst durch eine weitere Verschärfung der Sanktionen oder nach einem Stopp der Energielieferungen durch Russland? In diesem Papier kombinieren wir die neuesten theoretischen Fortschritte in der multisektoralen Makroökonomie mit einem detaillierten Blick auf den deutschen Energieverbrauch und empirischen Schätzungen für die Substitutionselastizitäten, um die kurzfristigen Kosten zu schätzen. …

ZUSAMMENFASSUNG
Im Fall eines Importstopps können Öl und Kohle aus Russland durch Einfuhren aus anderen Ländern ersetzt werden, aber die Situation auf dem Gasmarkt ist komplizierter. Mehr Gasimporte aus anderen Ländern, der Einsatz von Kohle oder Kernenergie in der Stromerzeugung statt Gas sowie das Wiederauffüllender Gasspeicher über den Sommer können das Defizit in den nächsten zwölf Monaten nur auf etwa 30% des Gasverbrauchs oder 8% des deutschen Energieverbrauchs reduzieren.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines solchen Ausfalls von Gaslieferungen hängen entscheidend davon ab, wie Energieinputs zwischen den Sektoren ersetzt und verteilt werden. Um diese Auswirkungen zu quantifizieren, verwenden wir ein modernes multisektorales Modell der offenen Volkswirtschaft nach Baqaae und Farhi (2021), das die Substitutionselastizitäten und Reallokation zwischen verschiedenen Zwischenprodukten berücksichtigt. In einem zweiten Schritt wenden wir uns einem vereinfachten Modell zu, das uns hilft, plausible Grenzen für die wirtschaftlichen Auswirkungen unter Verwendung beobachteter Elastizitäten für Energieinputs abzuleiten.

Nachdem Baqaae Farhi Modell bleiben die Produktionskosten eines russischen Importstopps deutlich unter 1% des Bruttoinlandsprodukts bzw. zwischen 80 und 120 Euro pro Jahr und deutschem Bürger.

In einem pessimistischeren Szenario, in dem sich russisches Gas kurzfristig außerhalb des Elektrizitätssektors nur schwer ersetzen lässt, würden die wirtschaftlichen Kosten auf etwa 2–2,5% des BIP oder etwa 1 000 Euro pro Person über ein Jahr ansteigen. Dies kommt möglicherweise zu einem starken Anstieg der Energiepreise für Haushalte und Industrie hinzu, selbst wenn es keine Lieferengpässe bei Gas gibt. Natürlich sind die Auswirkungen in energieintensiven Sektoren stärker. Auch größere wirtschaftliche Einbrüche und Verwerfungen können allerdings nicht ausgeschlossen werden, da die Stärke des potenziellen Schocks hohe Unsicherheiten für die Modellierung mit sich bringt.

Die Daten aus der Income and Consumption Survey (EVS) zeigen, dass der Anteil der Energieausgaben je nach Einkommen variiert. Die Verteilungsfolgen eines Anstiegs der Energiepreise scheinen jedoch über schaubar zu sein. Eine gezielte Politik, die einkommensschwache Haushalte unterstützt, ohne die Anreize für Haushalte zum Energiesparen zu verringern, wäre ein kosteneffizienter Weg, um eine gerechte Verteilung der Lasten auf die Haushalte zu gewährleisten. Es ist wichtig, starke Anreize zur Reduzierung des Gasverbrauchs beizubehalten.

Die Wirtschaftspolitik sollte darauf abzielen, Anreize zur Substitution und Einsparung fossiler Energien strategisch so schnell wie möglich zu erhöhen. Falls ein aktives Embargo politisch gewollt ist, sollte es so früh wie möglich beginnen, damit die Wirtschaftsakteure den Sommer zur Anpassung nutzen können. Um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, sollte die Regierung sich dazu verpflichten, ein hohes Niveau der Preise für fossile Energieträger – insbesondere für Erdgas – für einen längeren Zeitraum sicherzustellen, um Anreize für Haushalte und Industrie zu schaffen, sich schnell anzupassen.

Autor*innen: Rüdiger Bachmann: University of Notre Dame, David Baqaee: University of California, Los Angeles; Christian Bayer: Universität Bonn; Moritz Kuhn: Universität Bonn und ECONtribute; Andreas Löschel: Ruhr University Bochum; Benjamin Moll: London School of Economics; Andreas Peichl: ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Universität München; Karen Pittel: ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Universität München; Moritz Schularick: Sciences Po Paris, Universität Bonn und ECONtribute.

 SOLD CITY – DIE MARKTGERECHTEN MIETER*INNEN

Aufruf zur Unterstützung des Filmprojekts

SOLD CITY – DIE MARKTGERECHTEN MIETER*INNEN

Der neue „FILM VON UNTEN“ von Leslie Franke und Herdolor Lorenz.

Helfen Sie mit, dass ein Film entsteht, der zeigt, wie wir der Spekulation mit Wohnungen den Boden entziehen

Seit der Finanzkrise erleben wir in den Metropolen der Welt einen so nie dagewesenen Immobilienboom mit kontinuierlich wachsenden Boden- und Hauspreisen. Das hat eine spiegelbildliche Kehrseite: Steigende Mieten. Der Zuwachs der Einkommen hält damit nicht mehr Schritt. Gering- und normal verdienenden Bürgern droht die Verdrängung aus den begehrten Innenstadtlagen.

Noch bis 1989 waren beim deutschen Wohnungsbau die Gewinne stark reguliert, d.h. an Gemeinnützigkeit gebunden. Seit 1990 soll nur noch der Markt entscheiden. Nicht mehr der soziale Zweck des Wohnens ist das Wichtigste der Wohnungspolitik, sondern die Rendite, die mit Wohnungen erzielt wird.

Rendite ist das Metier der schnell expandierenden Immobilienkonzerne. Der Dax-Konzerne Vonovia und andere beherrschen in Deutschland aber zunehmend auch in ganz Europa den Wohnungsmarkt. Sie machen Rekordgewinne, von denen auch Banken nur noch träumen. Die Anteilseigner sind anonyme Rentenfonds und andere Investmentfonds aus aller Welt, die nach der Finanzkrise 2008 auf der Suche nach profitablen Anlagemöglichkeiten das „Betongold“ entdeckt haben. Die Renditeerwartungen verändern das Stadtbild. Immer mehr verändern sich Zentren zusehends zu einer Art Museum für Touristen. Ehemals gewachsene Stadtviertel werden zu herausgeputzten Hipster-Vierteln mit überall gleicher Kunst- und Kneipenkultur. Dorthin strömen die Arbeitenden morgens aus Vororten und verschwinden nachts wieder, weil sie die Mieten hier nicht mehr bezahlen können.

 „SOLD CITY“ macht nicht nur die Gefahren für die Stadtkultur sichtbar. Zu erkennen ist eine neue soziale Frage und eine immense Gefahr für die Demokratie.

Der Film wird an den Schauplätzen Berlin, Paris, Hamburg, München, London und Wien den Fragen nachgehen, wie die Menschen den Immobilienboom erleben, woher die Preissteigerungen kommen und welche Möglichkeiten und Alternativen es gibt, sich ihrer zu erwehren.

Ein Film von unten

„SOLD CITY“ entsteht als „Film von unten“ – finanziert von denen, die ihn sehen wollen, die ihn zeigen wollen, die dieses Hilfsmittel als Aufklärung brauchen. Was so für Verständnis und Mobilisierung geleistet werden kann, zeigen die letzten Projekte der Filmemacher „Water Makes Money“, Wer rettet wen?“, „Der marktgerechte Patient“ und „Der marktgerechte Mensch“. Deshalb rufen wir auf: Helfen Sie mit, dass dieser so dringend benötigte Film zustande kommt.

Investieren Sie in den Film „SOLD CITY“! Helfen Sie mit, dass Wohnen für Sie keine Frage des Geldbeutels ist. 

Mit jeder Spende sind Sie Förderer/in des Filmes. Ab 20 € erhalten Sie von „Gemeingut in BürgerInnenhand“ eine DVD-Kopie mit der Lizenz zur nichtkommerziellen Vorführung.Ab 100 € werden Sie auf Wunsch im Abspann namentlich genannt. Ab 1.000 € werden Sie als Ehrengast zur Premiere eingeladen.

Zahlungen bitte auf das Konto:

Empfänger: SOLD CITY
GLS Bank, IBAN: DE49430609672020346200, BIC: GENODEM1GLS
oder auch per PayPal


Info des Filmteams von „Sold City“

Wir sind gerade zurück von einer längeren Drehreise nach London – einer Stadt, in der die Verleugnung der Corona-Gefahr Regierungspolitik ist, wo es seit 2 Monaten nicht mehr regnet und ein Hitzerekord von weit über 40 Grad Celsius gemessen wurde.

London

Bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrtausends war London eine der lebendigsten und spannendsten Städte Europas. Das hatte wesentlich damit zu tun, dass in den Jahren nach dem 2.Weltkrieg in einem beispiellosen Bauprogramm städtische Wohnungen mitten im Zentrum, aber auch in allen anderen wohlhabenden Vierteln errichtet wurden. Ende der 70er Jahre wohnten so über 40% der Engländer*innen in attraktiven Kommunalwohnungen mitten in der Stadt. Die Viertel waren sehr sozial durchmischt; Wohnungsnot noch nicht das Thema. Diese Mischung hat sich teilweise bis heute erhalten. Direkt hinter dem touristischen Zentrum an der Tower-Bridge, wo eine Wohnung mehr als 20.000 Pfund Miete im Monat kostet, beginnt ein Viertel mit Kommunalsiedlungen.

Thatchers neoliberale Wende

Doch in den 80er Jahren drückte Margret Thatcher dem Land ihren neoliberalen Stempel auf. Mit dem „Right to buy“ erhielten alle Mieter*innen städtischer Wohnungen das Recht, ihre Wohnung günstig zu kaufen. Gleichzeitig wurde den Kommunen die Mittel zum Ausbau und auch zum Unterhalt der bestehenden kommunalen Wohnungen gestrichen. Das United Kingdom sollte ein Land der Haus- und Wohnungsbesitzer werden. Das änderte sich auch nicht mit den folgenden Labour-Regierungen. Das Kaufrecht wurde nur noch durch die sog. „Share Deals“ ergänzt: Wer kauft, braucht nur 30-40% der Kaufsumme aufbringen. Der Rest ist ein Hypothek, die als statt Miete bedient werden muß. Da die Share Deal-Käufer alle Kosten für Hausreparaturen tragen müssen, schaffen es nur wenige, die Hypothek abzutragen und wirklich Besitzer der Wohnung zu werden. Zwar gibt es heute noch viele kommunale Viertel. Aber dort wohnen nun nur noch wenige Sozialmieter*innen.

Abriss und Neubau

Hinzu kommt, dass seit ca. 30 Jahren viele ehemalige kommunale Viertel abgerissen und unter maßgeblicher Beteiligung privater Bauentwickungskonzerne wesentlich verdichtet neu gebaut werden. Den Bewohnern der kommunalen Wohnungen wird zwar stets versprochen, dass sie in den neuerrichteten später wieder unterkommen können. Doch da die privaten Baukonzerne mit Hinweis auf mangelnde Profitabilität den Anteil an Sozialwohnungen auf verschwindende einstellige Prozente drücken, ist die annähernd komplette Verdrängung der einstigen Bewohner*innen an die Stadtränder Londons die bittere Realität. Auch die, die einst ihre kommunale Wohnung ganz oder als „Share Deal“ gekauft hatten, erleiden ein ähnliches Schicksal, denn die Entschädigung reich nie aus, um eine neue Wohnung im eigenen Viertel zu erwerben. Auf Grund ihrer zentralen Lage sind die ehemaligen kommunalen Siedlungen heute Filetgrundstücke. Und nicht nur die Häuser sind nun in pivater Konzernhand. Wie z.B. in Heygate bei Elefant&Castle sind auch Plätze und Strassen privat. Statt städtischer Polizei regiert hier die Private Security. Betteln, Demonstrieren oder Filmen, alles verboten. Das öffentliche Leben unter privater Kontrolle.

Das schöne, neue London

Thatchers Vision von der Nation der Eigentümer ist aber gründlich gescheitert. Gerade junge Normalverdiener*innen wie z.B. Lehrer*innen könnten heute mit ihrem Einkommen keine Wohnung mehr kaufen. Mehr als 55% der Londoner*innen wohnen mittlerweile zur Miete. Und meist zu horrenden Mieten bei privaten Hauseigentümern, denen sie schutzlos ausgeliefert sind. Denn es gibt praktisch keine Mieterschutzrechte. Ihnen kann jederzeit gekündigt werden. Dann müssen sie in kürzester Zeit die Wohnung räumen

 So extrem ist das in Kontinentaleuropa meist nicht. Doch die Tendenz ist in allen Städten dieselbe. Normalverdiener*innen, die Nachwachsenden und die Alten können mit ihrem Einkommen nicht mehr zentrumsnah oder in ihrem angestammten Viertel eine neue Wohnung finden.

 Deshalb rufen wir auf:  Helfen Sie mit, dass der Film SOLD CITY zustande kommt.  Aufklärung und Solidarität macht uns stark.

 110.908 EURO haben engagierte Bürger*innen für SOLD CITY schon gespendet. Jeder Tropfen höhlt den Stein….

  • Mit jeder Spende sind Sie Förderer/in des Filmes. Ab 20 € erhalten Sie von „Gemeingut in BürgerInnenhand“ eine DVD-Kopie mit der Lizenz zur nichtkommerziellen Vorführung
  • Ab 100 € werden Sie auf Wunsch im Abspann namentlich genannt.
  • Ab 1.000 € werden Sie als Ehrengast zur Premiere eingeladen.

 Überweisungen bitte an:     Empfänger: SOLD CITY, GLS Bank, IBAN:  DE49430609672020346200, BIC: GENODEM1GLS
oder auch per PayPal (film@sold-city.org)

160.000 EURO ist die Filmförderung von unten, die das Fundament des Films errichten soll

Ihr „SOLD CITY“ – Filmteam
Leslie Franke, Herdolor Lorenz, Stefan Corinth, Alexander Grasseck

film@sold-city.org | www.sold-city.org | Kernfilme on Demand | “Unser“ Bundespräsident

Und noch immer gilt: Unsere drei letzten Filme sind aktueller denn je:

Der marktgerechte PatientDer marktgerechte Mensch  Wer Rettet Wen? Reloaded

Bewegungsstiftung: Förderung von Bewegungen, die sich für Ökologie, Demokratie, Frieden und Menschenrechte einsetzen

Bewegungsstiftung: Förderung von Bewegungen, die sich für Ökologie, Demokratie, Frieden und Menschenrechte einsetzen

Quelle: Website Bewegungsstiftung https://www.bewegungsstiftung.de/magazin

Was fördert die Bewegungsstiftung?

Wir fördern soziale Bewegungen, die sich für Ökologie, Demokratie, Frieden und Menschenrechte einsetzen, mit Geld und Beratung.

Unsere aktuellen Förderprojekte

Seit unserer Gründung haben wir mehr als 150 Organisationen unterstützt. Hier stellen wir unsere aktuellen Förderprojekte vor.

Wandel statt Wohltaten

Ob Demonstrationen gegen Rassismus, Aktionen für einen schnellen Kohleausstieg oder Proteste für bezahlbare Mieten – die Bewegungsstiftung fördert da, wo Menschen aufstehen, auf die Straße gehen und für eine gerechte Welt streiten.

Damit setzen wir auf Wandel statt Wohltaten! Wir gehen gesellschaftliche Missstände von der Wurzel her an und lindern nicht nur deren Symptome. Denn soziale bewegungen sind mächtige Motoren gesellschaftlichen Fortschritts. Sie erkämpften in vielen Teilen der Welt Demokratie, soziale Rechte und die (zumindest formale) Gleichstellung der Geschlechter und sexueller Vielfalt.

Damit Protestbewegungen weiter politisch Druck machen können, stellt die Bewegungsstiftung Geld zur Verfügung. Denn nur mit einer soliden finanziellen Basis ist es möglich, Kampagnen erfolgreich zu planen und umzusetzen.

Seit unserer Gründung 2002 haben wir soziale Bewegungen mit rund sechs Millionen Euro unterstützt. Aus Erträgen unseres Stiftungskapitals und zusätzlichen Spenden stehen jährlich rund 450.000 Euro für Förderung und Beratung zur Verfügung.