Millionär*innen fordern höhere Besteuerung von Millionenvermögen

Kontext -Ausgabe 593Gesellschaft

Kontext-Podcast „Siller fragt“ – Stefanie Bremer  „Politikverdrossen? Wundert mich nicht“ -Von Stefan SillerDatum: 10.08.2022

Millionär:innen, die mehr Steuern zahlen wollen, sind rar gesät. Stefanie Bremer gehört zu dieser seltenen Sorte Mensch. Für ihr Anliegen hat sie sogar eine Initiative gegründet.

Ich bin reich“, sagt Stefanie Bremer, „und ich möchte mehr Steuern bezahlen!“ Sie gehört mit mindestens 58 weiteren Millionär:innen zur Initiative „taxmenow“, gegründet vor der jüngsten Bundestagswahl. Die Vereinigung möchte, dass die Vermögenssteuer wieder eingeführt wird, die abgeschafft wurde, obwohl sie im Grundgesetz steht. Weitere Forderungen sind progressive Steuersätze statt einem Einheitssatz bei der Kapitalertragssteuer sowie Abschaffung der Ausnahmen bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer. Davon wäre auch Stefanie Bremer persönlich betroffen, denn sie ist Millionenerbin. Sie gehört der „Bewegungsstiftung für gesellschaftlichen Wandel“ an, die Protestbewegungen wie Attac, Campact oder Lobbycontrol fördert.

Über soziale Ungerechtigkeit und Verantwortung, über Lobbyismus und die FDP, ihre Motivation und ihren Optimismus spricht sie mit Stefan Siller.


Quelle: Website der Initiative taxmenow

Petition an die Bundesregierung

Corona verstärkt Ungleichheit, verschärft Gesundheitsrisiken, reduziert Bildungschancen für Arme, während manche Vermögende und Unternehmen zu den Krisengewinnern gehören und in der Krise noch reicher geworden sind. Seit Jahrzehnten nimmt die Ungleichheit in Deutschland und international zu. Demokratiegefährdende Macht-konzentration in Form von Kapital und Einfluss von wenigen steht wachsende materielle Unsicherheit von vielen gegenüber. Ein Prozent der Bevölkerung besitzt nach Schätzungen 35% des Vermögens in Deutschland, vierzig Prozent haben keinerlei Rücklagen.

​Wir sind Vermögende und setzen uns für eine höhere Besteuerung von Vermögen ein, um mehr Chancen, Teilhabe und Zukunftsinvestitionen für alle zu ermöglichen. Unabhängig davon, ob wir durch Arbeit, Erbschaft, Unternehmertum oder Kapitalanlage zu Vermögen gekommen sind, rufen wir zu Reformen in fünf Bereichen auf:

  • Wiedereinführung der Vermögenssteuer für Millionen- und Milliardenvermögen
  • Begrenzung von Ausnahmen für Betriebsvermögen und anderen Sonderregelungen bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer 
  • Progressive Steuersätze statt Einheitssatz bei der Kapitalertragssteuer
  • Eine Vermögensabgabe für Millionen- und Milliardenvermögen falls aufgrund der Schuldenbremse staatliche Aufgaben nicht finanziert werden können
  • Striktere Regeln gegen Steuervermeidung und -hinterziehung und bessere Ausstattung der Steuerbehörden

Nicht nur eine Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland spricht sich in Umfragen für Reformen zur Vermögensbesteuerung aus. Auch internationale Organisationen wie die OECD, der Internationale Währungsfonds und die Weltbank mahnen Reformen an, um die weltweite Ungleichheit zu bekämpfen und die Folgen der Coronakrise zu bewältigen.

​Wir sind überzeugt, dass mehr Steuergerechtigkeit der zukunftsweisende Weg zu einer Gesellschaft ist, die sich an den Werten Gemeinwohl, Chancengleichheit und Zusammenhalt orientiert. Diejenigen, die viel besitzen, können einen höheren Beitrag leisten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen: Klimawandel, Digitalisierung, demographischer Wandel, Wohnungsmangel, Bildungsgerechtigkeit und Förderung einer effektiven Vermögensbildung für alle.

Die bevorstehenden Wahlen bieten eine einmalige Gelegenheit, die Orientierung von Vermögen am Wohle der Allgemeinheit im Sinne des Grundgesetzes zu stärken. Unterstützen Sie diesen Appell, damit unsere Forderungen mehr Gewicht haben. Ob vermögend oder anderweitig unterstützend: Melden Sie sich bei uns!

Wir bitten die Vermögenden unter den Unterzeichner*innen uns gerne direkt unter hello@taxmenow.eu zu kontaktieren. Für weitere Unterstützung mit der Pressearbeit treten wir gerne in Kontakt!

Die Initiative ist für alle Menschen im deutschsprachigen Raum zur Unterzeichnung frei.

Vielen Dank für die Unterstützung!
#Taxmenow die Initiative für Steuergerechtigkeit

59 vermögende Unterzeichner:innen
davon 27 mit vollem Namen: 

Allan Moelholm
Antonis Schwarz (Bewegungsstifter)
Dr. med. Dieter Lehmkuhl (Arzt, Berlin)
Dr. Ulrich Geisemeyer
Eva Stilz (Bewegungsstifterin)
Hermann Wiefels (Bewegungsstifter)
Jan Schade (Bewegungsstifter)
Marlene Engelhorn (Bewegungsstifterin)
Stefanie Bremer
Michael Horbach (Unternehmer)
Peter Vollmer
Ralph Suikat (Unternehmer und Impact Investor)
Simon Hermann (Gesellschafter in einem Familienunternehmen)
Volker Baumgartner (Bewegungsstifter)
Ernest Fuhrmann
Johannes Benz
Dr. med. Irmingard Weise
Gerd Hofielen (Unternehmer)
Adrien Fabre (Ökonom)
Jan Veerman (Lehrer)
Klemens Ollmaier (Unternehmer und Immobilieninvestor)
Paul Hans Weiler
Peter Reese, Unternehmer
Marcel Schwarz, Unternehmer
Daniel Brunner, Zug
Dr. Karin Post und Prof. Dr. Stefan Post

Dürfen Energiekonzerne von Krieg und Krise profitieren? | DW Nachrichten

Dürfen Energiekonzerne von Krieg und Krise profitieren? | DW Nachrichten –1.138 Aufrufe 05.08.2022

In der Ukraine tobt ein brutaler Krieg und ganz Europa ist in der Krise – aber einige wenige profitieren genau davon. Energiekonzerne machen Milliardengewinne, ihre Börsenkurse sind auf Höhenflug und die Dividenden reichlich. Ist das gerechtfertigt oder ungerecht? Wie sollte man mit diesen Krisenprofiteuren umgehen? Im DW-Gespräch erklärt der Ökonom Stefan Bach, ob die sogenannte Übergewinnsteuer eine Antwort ist.

phoenix runde: Alles wird teurer – Woher kommt das Geld für die Krisen?

phoenix runde: Alles wird teurer – Woher kommt das Geld für die Krisen?85.578 Aufrufe –  05.05.2022 –phoenix – 

Anke Plättner diskutiert u.a. mit: – Sissi Hajtmanek, Wirtschafts- und Finanzjournalistin – Christoph Meyer, FDP, stellv. Vorsitzender Bundestagsfraktion – Ulrich Schneider, Der PARITÄTISCHE Gesamtverband – Prof. Henning Vöpel, Centrum für Europäische Politik, Mitglied Beirat Bundesverband Mittelstand

Ukraine-Krieg: Geht Russland die Luft aus? | Possoch klärt | BR24 –

Ukraine-Krieg: Geht Russland die Luft aus? | Possoch klärt | BR24325.953 Aufrufe – 04.08.2022 –BR24

Russlands Krieg gegen die Ukraine: Die Offensive im Donbass geht für Russland nur schleppend voran; von der rein zahlenmäßigen Überlegenheit im Vergleich zur Ukraine ist nur noch wenig zu spüren. Derweil erhält die Ukraine Unterstützung vom Westen – und plant nun eine Gegenoffensive im Süden des Landes. Die Ukraine muss verhindern, dass Russland den Süden einnimmt. Doch Putin will aufstocken. Kann er das wirklich? Bringen die westlichen Sanktionen gegen Russland nicht genug Schaden mit sich? Oder kann Russland die Einbußen mithilfe seiner internationalen Partner abfedern? Haben wir Russland falsch eingeschätzt oder geht Russland tatsächlich bald die Luft aus? Possoch klärt!

INHALT 00:00 Läuft bei Putin?! 01:43 Kampf um den Donbass: Masse oder Strategie? 04:18 Westliche Waffen in der Ukraine – Sowjetbestände in Russland? 05:58 Russland plant Kriegswirtschaft 07:17 Russland hat viele Partner – aber wenige Verbündete 09:32 Die Türkei spielt eine entscheidende Rolle 12:02 Kriegsentscheidender Kampf: Wer gewinnt im Süden? 14:43 Also: Geht Russland die Luft aus?!

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert bereits mehrere Monate an. Immer wieder musste Russland in den vergangenen Monaten militärische Rückschläge einstecken. Die russischen Angriffe im Donbass, im Osten der Ukraine, kommen nur langsam voran. Das russische Ziel, den Süden der Ukraine einzunehmen, scheint weiter entfernt als noch vor einigen Wochen. Die Ukraine plant indes eine Offensive, um den Süden zu verteidigen und die Kontrolle über den Zugang zum Schwarzen Meer zurückzugewinnen. Putin will aufrüsten – aber kann er das, wenn denn schon die Kämpfe im Donbass schleppend vorankommen? Geht Russland die Luft aus? Unterstützung der Ukraine durch den Westen Die angekündigten Waffenlieferungen westlicher Staaten sind in der Ukraine angekommen. Russland musste – trotz der zahlenmäßig hohen Überlegenheit zu Kriegsbeginn – herbe Rückschläge einstecken.

Dennoch sehen viele Russland noch immer im strategischen und militärischen Vorteil – warum? Und wirken die wirtschaftlichen Sanktionen des Westens nicht genug? Putin setzt indes darauf, dass der Westen die Ukraine nicht ewig unterstützen wird. Wer wird den längeren Atem haben? Russland hat international viele Partner – reicht das? Denn während Europa sich auf die Konsequenzen der eigenen Sanktionen vorbereitet, setzt Putin auf internationale Partnerschaften mit Staaten, die sich an den Sanktionen nicht beteiligt haben. Russland ist international also nicht vollständig isoliert: bei einem Gipfeltreffen in Teheran Ende Juli zeigt sich der Kreml-Chef entspannt.

Doch reichen die Partnerschaften aus, um die russische Wirtschaft am Laufen zu halten? Eine überaus wichtige Rolle nimmt die Türkei in der Gemengelage zwischen Russland und der NATO ein: „Die Türkei als Nato-Mitglied ist hier das einzige Land, was mit allen Seiten reden kann. Man hat gute Kanäle zu Russland. Man redet mit Putin, man fährt nach Sotschi. Man hat gute Beziehungen mit der Ukraine, und gleichzeitig ist man Nato-Verbündeter,“ analysiert Hanna Notte vom James Martin Center for Nonproliferation Studies.

Weiterführende Links zum Thema „Ukraine-Krieg: Geht Russland die Luft aus?“: https://www.swp-berlin.org/publikatio… https://www.n-tv.de/politik/Mehr-als-… https://www.rnd.de/politik/russland-p… https://www.rnd.de/politik/lawrow-beg… https://www.fr.de/politik/insider-tic… https://www.tagesschau.de/inland/deut… https://www.nzz.ch/international/ukra… https://www.youtube.com/watch?v=B4nJh… https://www.dw.com/de/wirken-die-eu-s… https://www.freitag.de/autoren/the-gu… https://www.zeit.de/politik/ausland/2… https://papers.ssrn.com/sol3/papers.c… https://www.rnd.de/politik/putin-erla… https://www.zdf.de/nachrichten/politi…

Presenter: Dominic Possoch Videoproduktion: Marc-Henning Bielenberg Grafik: Multimedia Design Recherche und Text: Anna Feininger, Adrian Dittrich, Dominic Possoch Redaktion BR24: Jürgen P. Lang, Gudrun Riedl © BR24

StreitClub #2 „Deutschland – ein gespaltenes Land?“

StreitClub #2 „Deutschland – ein gespaltenes Land?“3.685 Aufrufe – Premiere am 06.04.2022 –Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt – 

Am 21. März 2022 trafen im The English Theatre Frankfurt wieder zwei streitbare Gäste auf unsere beiden Gastgeber, Nicole Deitelhoff und Michel Friedman.

Der Kolumnist Jan Fleischhauer und der Politologe Wolfgang Merkel debattierten darüber, ob es überhaupt eine Spaltung in unserer Gesellschaft gibt – und was unsere Sprache damit eigentlich zu tun hat.

Schon vor der Covid-Pandemie wurde der Niedergang des gesellschaftlichen Zusammenhalts befürchtet, in der Pandemie schließlich gar die Spaltung der Gesellschaft konstatiert: Ist Deutschland ein gespaltenes Land? Was heißt das überhaupt und welche Konsequenzen hat es für die Demokratie, wenn wir von einer Spaltung ausgehen müssen?

Weitere Informationen und die nächsten Termine finden sich unter: https://fgz-risc.uni-frankfurt.de/cat… ___ Über das FGZ ___

Die Frage danach, was heutige Gesellschaften zusammenhält oder auseinanderdriften lässt, ist gleichermaßen Gegenstand von Forschung, medialer Debatten und politischer Deutungskämpfe. Als Verbund aus elf Hochschul- und Forschungseinrichtungen analysiert das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) die gegenwärtigen Herausforderungen, mit denen gesellschaftlicher Zusammenhalt konfrontiert ist, aus einer breiten interdisziplinären Perspektive.