Gasumlage: Nicht alle Konzerne sind von der Pleite bedroht – Geld wollen sie trotzdem

Quelle: Website Telepolis  19. August 2022 – Bernd Müller*

Gasumlage: Nicht alle Konzerne sind von der Pleite bedroht – Geld wollen sie trotzdem

Recherchen zeigen die Ungerechtigkeit der Gasumlage: Während sich manche Konzerne ihren Profit vergolden wollen, wissen viele Verbraucher nicht, wie sie die Kosten stemmen sollen.

Die Bundesregierung steht vor einem Dilemma. Sie will einerseits die Importeure von Erdgas mit einer Umlage vor dem Bankrott schützen – andererseits möchte sie aber den Eindruck vermeiden, daran über die Mehrwertsteuer mitzuverdienen. Doch der EU-Rat in Brüssel hatte zuletzt nicht erlaubt, dass die Bundesregierung auf die Mehrwertsteuer verzichtet. Nun sucht sie nach Wegen, den Bürgern nicht in das Portemonnaie greifen zu müssen, oder – wenn sie nicht umhinkommt – will sie wenigstens nicht tief hineingreifen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte am Donnerstag an, die Mehrwertsteuer auf Erdgas für einen befristeten Zeitraum senken zu wollen. Solange die Umlage erhoben werde, solle nur der ermäßigte Satz von sieben Prozent erhoben werden. „Mit diesem Schritt entlasten wir die Gaskunden insgesamt deutlich stärker als die Mehrbelastung, die durch die Umlage entsteht, beträgt“, so Scholz.

Es gibt allerdings Zweifel, ob die Gasumlage in dieser Höhe überhaupt gerechtfertigt ist. Die Bundesregierung will mit ihr rund 34 Milliarden Euro umverteilen, aus den Geldbörsen der Verbraucher auf die Konten von insgesamt zwölf Energiekonzernen.

Zwölf Konzerne machen Mehrkosten geltend – doch nicht alle sind bedürftig

Die Bundesregierung wahrt Stillschweigen und will nicht verraten, um welche Konzerne es sich dabei genau handelt; sie verweist dabei auf das Geschäftsgeheimnis. Das Handelsblatt hat nun einige von ihnen recherchiert.

Dass der Gasimporteur Uniper mit der Umlage gerettet werden muss, ist bekannt. Dann haben die EnBW-Tochter VNG und der Regionalversorger EWE Mehrkosten für die Umlage geltend gemacht. Ebenso der Importeur Sefe (ehemals Gazprom Germania), die österreichische OMV und das Schweizer Handelsunternehmen Axpo. Alle aufgezählten Unternehmen hätten es auf Anfrage bestätigt, heißt es im Handelsblatt.

Einige von den zwölf Konzernen wollen an der Umlage mitverdienen, obwohl sie profitable Geschäfte mit der Energie machen. Gerade „die ausländischen Antragsteller profitieren aktuell besonders von den Rekordpreisen bei Strom, Öl und Gas“, heißt es in dem Bericht. Sie würden allein für das erste Halbjahr eine Gewinnsteigerung zwischen 30 und 200 Prozent verzeichne. Auch EnBW-Chef Frank Mastiaux habe eingeräumt, das Risiko für seinen Konzern sei zwar „nicht klein, aber auch nicht existenziell“. Sollten diese Unternehmen Gelder aus der Umlage erhalten, dann würden sie nicht vor einer Insolvenz bewahrt, sondern ihre Profite würden noch einmal vergoldet. Der Grundgedanke hinter der Gasumlage war allerdings, systemrelevante Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren.

Noch ist es allerdings nicht abgemacht, dass diese Unternehmen tatsächlich Gelder aus der Gasumlage erhalten. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erklärte gegenüber dem Handelsblatt, dass Mehrkosten mit entsprechenden Verträgen nachgewiesen werden müssten. Sie sagte allerdings nicht, ob die wirtschaftliche Situation des jeweiligen Unternehmens dann auch berücksichtigt wird.

Steuersenkung ist kein sozialer Ausgleich

Derweil wird noch diskutiert, ob die Steuersenkung ausreicht, die Mehrkosten durch die Umlage auszugleichen. Das Vergleichsportal Check24 hat das verneint. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr würde demnach durch eine ermäßigte Mehrwertsteuer rund 375 Euro einsparen. Die Kosten für die Gasumlage (inkl. Mehrwertsteuer) beliefen sich dagegen auf 518 Euro.

Das ist aber noch nicht alles:

Geben Versorger die Kosten für die sogenannte Regelenergie von 0,57 Cent pro kWh an die Endkunden weiter, fallen inklusive Mehrwertsteuer in Höhe von sieben Prozent weitere 122 Euro jährlich für den Musterhaushalt an. Bei der Gasspeicherumlage (0,059 Cent pro kWh) kämen knapp 13 Euro im Jahr auf Verbraucher zu.

Die Kosten für die Verbraucher steigen weiterhin und werden durch eine ermäßigte Mehrwertsteuer nur etwas ausgebremst. Während Menschen mit geringen Einkommen nun hoffen müssen, dass die Bundesregierung sie entlastet, gehen die Preissteigerungen für neoliberale Ökonomen nicht weit genug.

Das Absenken der Mehrwertsteuer verwässere „einen wesentlichen gewünschten Zweck der Gasumlage: Gas einzusparen“, sagte am Donnerstag der Vizepräsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Stefan Kooths. Ein steigender Gaspreis sei ein wichtiges Signal, das jetzt aber von der Politik abgebremst werde. Damit drohe sie aber, „die Einsparziele zu verfehlen, die für eine sichere Gasversorgung in den priorisierten Bereichen notwendig wären“.

Kooths empfiehlt stattdessen, die volle Mehrwertsteuer zu erheben. Um soziale Härten abzufedern, sollten „die Einnahmen dann zielgenau jenen zukommen“, die „durch die steigenden Kosten in existenzielle Nöte geraten“. (Bernd Müller)

Klimaschutz: Sind wir noch zu retten?

Klimaschutz: Sind wir noch zu retten? I AUF DER COUCH361.934 Aufrufe – 25.08.2021 –

Beim Klimaschutz stehen sich Carla Reemtsma und Jan Fleischhauer fast feindlich gegenüber. Psychologe Dr. Leon Windscheid wagt ein Experiment: Er lädt die beiden zur ersten Paartherapie der Meinungen ein.

Diese Folge und noch mehr Infos zu „Auf der Couch“ findest du in der ZDFmediathek: https://kurz.zdf.de/06RB/ Hinweis zum Video hier auf YouTube: Bei der Vorstellung von Leon Windscheid ist uns im Insert ein kleiner Fehler unterlaufen:

Leon ist nicht promovierter Psychologe. Er hat Psychologie studiert und 2014 mit dem Master abgeschlossen. Promoviert hat er dann 2017 in Wirtschaftswissenschaften. Klimaschutz – Panikmache oder Weltuntergang?

Ein wichtiges Thema in unserer Gesellschaft und im aktuellen Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021. Doch die Meinungen prallen – oft unversöhnlich – aufeinander. Das macht Psychologe Dr. Leon Windscheid nachdenklich: Wir leben uns auseinander, dabei müssen wir doch zusammen klarkommen.

Er lädt ein und zwar auf die Couch: Ein ungewöhnliches Set-Up, das auf den ersten Blick an eine Psychologen-Couch erinnert. Hier soll unter psychologischer Anleitung gestritten und debattiert werden. Und das mit zwei Gästen, deren Meinungen weit auseinander liegen: Klimaschutzaktivistin Carla Reemtsma von Fridays For Future und Kolumnist Jan Fleischhauer wagen das Experiment. Wer kann sich Klimaschutz leisten? Wie steht es um die aktuelle Klimapolitik? Die beiden sollen mit unterschiedlichen Therapiemethoden und Interventionen aufeinander zugehen und das zentrale Thema unserer Zeit diskutieren: die Klimakrise. Als Pressesprecherin von FFF hat Carla eine sehr gefestigte Position zum Thema Klimawandel und dessen Folgen. Jan erkennt die Wichtigkeit des Klimaschutzes an, kritisiert aber die junge Bewegung regelmäßig in seinen Tweets auf Twitter. Es wird Zeit, darüber zu diskutieren und zu streiten. Kann Leon ein bisschen mehr Ruhe in diese Diskussion bringen? Und werden die beiden am Ende aufeinander zugehen?

 Auf der Couch sitzen: Carla Reemtsma und Jan Fleischhauer

Carla Reemtsma: Die 23-jährige Studentin engagiert sich als Pressesprecherin von Fridays For Future für eine bessere Klimaschutzpolitik. Neben ihrer Cousine Luisa Neubauer ist sie das bekannteste Gesicht der Bewegung. Um das Klima zu retten, fordert Reemtsma einen radikalen Systemwandel. Dafür organisiert sie Demonstrationen, hält Reden und war bereits in zahlreichen Talkshows zu Gast.

Jan Fleischhauer: Jan Fleischhauer ist vierfacher Vater und erfolgreicher Kolumnist. Lange arbeitete er für den SPIEGEL, mittlerweile schreibt er für den FOCUS. Fleischhauer kommt aus einem linksliberalen Umfeld. Später wurde er zum bekennenden Konservativen. In seinen Texten vertritt der 59-Jährige Meinungen, die er in den deutschen Medien für zu unterrepräsentiert hält.

Steigende Kosten: Wie lang trägt die Gesellschaft das mit?

Ukraine-Krieg: Sachsens Ministerpräsident Kretschmer im Schlagabtausch | Markus Lanz

#Ukraine #Verhandlungen #Frieden – 

Ukraine-Krieg: Sachsens Ministerpräsident Kretschmer im Schlagabtausch | Markus Lanz vom 24.08. 2022 – 230.889 Aufrufe – 25.08.2022 –

Mit seiner Forderung, den Ukraine-Krieg „einzufrieren“, stößt der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in der Runde bei „Lanz“ auf Widerstand. „Dass dieser Krieg eingefroren werden muss, dass wir einen Waffenstillstand brauchen, dass wir Verhandlungen brauchen, um diesen Krieg zu beenden, (…) ist meine tiefe Überzeugung.“

Am Abend des 24. August 2022, ein halbes Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, entwickelte sich an dieser Aussage des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer ein heftiges und rasantes Pingpong um ein potenzielles Kriegsende. Diese Meinung erlebe Kretschmer in der öffentlichen Debatte jedoch nur „sehr wenig“, deren Problem eine „Verengung auf eine Sichtweise mit einer Argumentationslinie“ sei. Seine Überzeugung, dass ein Ende des Krieges nur durch Verhandlungen zu erreichen sei, sehe er in den Bemühungen der Regierung allerdings weniger. Momentan würde es zu wenige Versuche seitens der unterschiedlichen Regierungen geben, die Konfliktparteien an einen gemeinsamen Tisch zu bringen.

Die Kriegsreporterin Katrin Eigendorf, die in den vergangenen Monaten aus der Ukraine berichtet hatte, muss hier Herrn Kretschmer allerdings widersprechen: Das Problem seien nicht die Regierungen außerhalb des Konflikts, sondern der russische Präsident Wladimir Putin. Eigendorf betont, dass die ukrainische Regierung Vorschläge für Verhandlungen vorgelegt habe und forderte Kretschmer auf, ihr „einen einzigen Vorschlag [zu nennen], den Wladimir Putin vorgelegt hätte, der für Verhandlungen eine Diskussionsgrundlage bietet“. Putin habe zurzeit keinerlei Interesse für Verhandlungen und einen Frieden. So entsteht eine hitzige Diskussion mit unterschiedlichen Meinungen, in denen sich auch der Moderator der Show gerne mit einbringt.

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/GuL8p/

Weitere Gäste in der Sendung: Nadine Lindner, Journalistin Die Politikredakteurin vom „Deutschlandradio“ analysiert das landespolitische Agieren Kretschmers. Zudem spricht sie über dessen Standing und Rolle innerhalb der CDU im Bund. Prof. Volker Quaschning, Energieexperte Er spricht über die Energieversorgungslage und erläutert, warum er eine AKW-Laufzeitverlängerung kritisch sieht und die Energiepolitik der letzten Jahrzehnte als „Totalversagen“ betrachtet.

Simone de Beauvoir: Warum wir sie wiederentdecken sollten

https://www.youtube.com/watch?v=53n6B83ILC4

Simone de Beauvoir – VL Gender Studies und Interkulturalitätsforschung – Universität Trier

2,627 views Nov 4, 2020 Simone de Beauvoir 1949 erschienene Studie „Das andere Geschlecht“ ist ein Klassiker der feministischen Theorie und der Geschlechterforschung. In dieser Folge der Vorlesung erkläre ich Grundzüge von Simone de Beauvoirs Werk: Im Zentrum stehen Geschlechterbilder und Weiblichkeitsmythen, das Verhältnis von Natur und Kultur für das Denken der Geschlechterdifferenz, Sozialisation in die Weiblichkeit, Vorstellungen von Mütterlichkeit und Ehe u.a.m. Außerdem geht es um existentialistische Philosophie und Rezeption des Werks. #VLGender


https://www.youtube.com/watch?v=TOVUHnfNcZQ

Simone de Beauvoir

36,170 views Jan 18, 2013 Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre Zwischen Utopie und Frust Ein Beitrag von: Gabriel Knetsch Stand: 23.11.2010; BR Rundfunk Ihre Beziehung galt lange Zeit als Ideal: ein Paar, in dem Mann und Frau verbunden sind, aber zugleich eigenständig bleiben konnten. Simone de Beauvoir wurde durch ihre selbst bestimmte Lebensweise und ihre Literatur zu einer Ikone der Frauenbewegung. Sartre war als Literat und Philosoph der prominenteste Vertreter des Existentialismus. Autorin: Gabriele Knetsch


https://www.youtube.com/watch?v=Em9Id9kwrNw

Wer war Simone de Beauvoir? | Gespräch mit Kate Kirkpatrick | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur . 38,135 views Nov 11, 2019 Feministische Vordenkerin, Philosophin und Ikone des Existentialismus: Simone de Beauvoir ist die einflussreichste Intellektuelle des 20. Jahrhunderts.

Wolfram Eilenberger im Gespräch mit Kate Kirkpatrick über das Leben und die Werke de Beauvoirs, über Freiheit und de Beauvoirs Lebenspartner Jean-Paul Sartre.

https://www.youtube.com/srfkultur?sub… In ihrem jüngst erschienenen Buch «Becoming Beauvoir» zeigt die britische Philosophin Kate Kirkpatrick anhand von Simone de Beauvoirs Biografie, dass de Beauvoir weit grösseren Anteil an der Theorie des Existentialismus hatte, als bisher angenommen. Ebenso bewertet sie den Lebensweg der Kultgestalt Simone de Beauvoir neu. De Beauvoir hat durch ihren existentialistischen Lebensentwurf mit ihrem Lebens- und Denkgefährten Jean-Paul Sartre im 20. Jahrhundert unser Bild einer öffentlichen Intellektuellen massgeblich geprägt. Ebenso beeinflusst ihr Kernsatz «Man wird nicht als Frau geboren, man wird zu ihr gemacht» den Feminismus bis heute. Verfolgen Sie, wie Kate Kirkpatrick 70 Jahre nach Erscheinen von de Beauvoirs Meilenstein «Das andere Geschlecht» dem Moderator Wolfram Eilenberger darlegt, weshalb Simone de Beauvoir insbesondere als Philosophin neu entdeckt werden muss.


Simone de Beauvoir: Existenzialismus und das andere Geschlecht

506 views Mar 26, 2022 Dr. Cornelia Mooslechner-Brüll Simone de Beauvoir: Existenzialismus und das andere Geschlecht – 506 views Mar 26, 2022 Dr. Cornelia Mooslechner-Brüll

https://www.patreon.com/philoskop PHILOSKOP – Philosophische Praxis: Philosophische Veranstaltungen finden sich hier: http://www.philoskop.org/​​ Facebook: https://www.facebook.com/philosophiep…


https://www.youtube.com/watch?v=caK9PRgqBLI

Simone de Beauvoir und „Das andere Geschlecht” – Behind the Art

2,053 views Mar 4, 2022 Simone de Beauvoir (1908–1986) gehört zu den wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts und gilt als Ikone der Frauenbewegung. Im Jahr 1949 veröffentlichte die Schriftstellerin und Philosophin die Studie Le deuxième sexe (Das andere Geschlecht, 1951), in der sie sich mit der Situation der Frauen in der westlichen Welt auseinandersetzte. In unserem „Behind the Art“ geben wir Einblicke in die Ausstellung „Simone de Beauvoir und ‚Das andere Geschlecht’”. Ebenso kommen die Autorin und Feministin Alice Schwarzer sowie Schriftstellerin und Philosophieprofessorin Sylvie Le Bon de Beauvoir zu Wort. Zur Ausstellung: https://www.bundeskunsthalle.de/simon…


Julia Korbik: Oh, Simone!: Warum wir Beauvoir wiederentdecken sollten

Januar 15, 2022 ~ Sandra von Siebenthal

Simone de Beauvoir war wahrlich eine spannende Frau. Sie strebte nach Freiheit und Unabhängigkeit, sie wollte lesen, lernen, lieben, so, wie sie es wollte. Sie akzeptierte keine Einschränkungen, ging lieber den schwierigeren Weg als klein beizugeben. Und sie analysierte genau, was Frauen im Weg stand, genau dieses freie und unabhängige Leben zu leben. Sie lebte in einem anderen Jahrhundert, in anderen Zeiten und Umständen. Und doch auch wieder nicht.

Wieso sollte sie uns heute noch interessieren? Der Frage geht Julia Korbik in diesem Buch nach und kommt zum Schluss: es gibt viele Gründe dafür!

Angaben zum Buch: Julia Korbik: Oh, Simone!: Warum wir Beauvoir. wiederentdecken solltenHerausgeber: Rowohlt Taschenbuch; 5. Edition (15. Dezember 2017)
Taschenbuch: 320 Seiten