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Es diskutieren:

  • Daniel Friedrich Sturm, Leiter Hauptstadtbüro, Der Tagesspiegel
  • Angelika Hellemann, Stellvertretende Politikchefin, Bild am Sonntag
  • Albrecht von Lucke, Publizist, Blätter für deutsche und internationale Politik
  • Lucas Stratmann, Freier Journalist und Reporter, Norddeutscher Rundfunk

Friedensethik der Zukunft – . Zugänge, Perspektiven und aktuelle Herausforderungen

Alois Halbmayr / Josef P. Mautner (Hg.) Friedensethik der Zukunft. Zugänge, Perspektiven und aktuelle Herausforderungen

Die Zukunft der Friedensethik steht auf dem Spiel: Der Krieg in Europa und asymmetrische Konflikte weltweit bringen das Konzept in Bedrängnis.

Die Beiträge im Sammelband „Friedensethik der Zukunft“ stellen sich dieser Herausforderung und entwickeln Entwürfe für ein positives und umfassend formuliertes Friedensverständnis.

Das Buch ist als PDF-Version frei verfügbar

Es enthält u.a. Beiträge von Ute Finckh-Krämer („Friedensaufbau und Konfliktbearbeitung in der Zivilgesellschaft“) und Martina Fischer („Der Krieg gegen die Ukraine -Friedensethische Orientierung und Dilemmata„), Sprecherinnen der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung

Die Autor*innen beleuchten verschiedene Zugänge sowie die gegenwärtige Entwicklung der Friedensethik und diskutieren aktuelle Probleme. Anhand des Israel-Palästina-Konflikts, des Kriegs in der Ukraine, der europäischen Asyl- und Migrationspolitik sowie konkreter Praktiken der regionalen Friedensarbeit im deutschsprachigen Raum wird deutlich: Eine neue Friedensethik ist nötig und möglich.

Friedenslogik und friedenslogische Politik

„Friedenslogik statt Sicherheitslogik – Gegenentwürfe aus der Zivilgesellschaft“ lautete der Titel der Jahrestagung der Plattform 2012, die sich mit der Analyse und Kritik des sicherheitspolitischen Ansatzes sowie der Selbstreflexion der Werte und Prinzipien für eine Friedenspolitik aus zivilgesellschaftlicher Sicht auseinandersetzte.

Die Resonanz war sehr positiv und veranlasste den Vorstand, Friedenslogik zu einem zentralen Begriff der zivilen Konfliktbearbeitung weiterzuentwickeln. 2014 folgten grundlegende Beiträge von Hanne Margret Birckenbach und Sabine Jaberg zur Entfaltung der Friedenslogik in dem Dossier „Friedenslogik statt Sicherheitslogik. Theoretische Grundlagen und friedenspolitische Realisierung“.

Beschreibung des Konzepts:

Christiane Lammers, langjährige Geschäftsführerin der Plattform und heute in der AG Friedenslogik aktiv, beschreibt das Konzept:

„Das Grundgerüst der Friedenslogik fußt auf der Erkenntnis, dass Frieden sowohl durch die Abwesenheit von Gewalt als auch durch konstruktive Beziehungssysteme bestimmt ist. Der Sinn des Ansatzes besteht darin, soziale wie politische Praxis theoretisch so zu differenzieren, dass sie zum Ziel des Friedens beitragen können. Die Friedenslogik stellt das kohärente Extrakt wesentlicher Erkenntnisse der Friedens- und Konfliktforschung dar, die im Spiegel langjähriger Praxis ziviler Konfliktbearbeitung reflektiert worden sind.“

Quelle: Lammers, Christiane, Das Projekt „Friedenslogik“ im Kontext der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung in Sicherheit und Frieden, 3/2020, Nomos Verlag, S. 123 ff.

Die AG Friedenslogik beschäftigt sich mit der Ausdifferenzierung, Weiterentwicklung und Verbreitung der Friedenslogik als Konzept und normatives Gerüst für friedenspolitisches Handeln. Kernfragen sind:

Was unterscheidet eine am Leitbild Frieden orientierte Politik von einer Politik, die dem Leitbild Sicherheit folgt? Warum braucht es diesen Paradigmenwechsel? Welche konkreten Handlungsoptionen folgen bei der Anwendung friedenslogischen Denkens?

Die Mitglieder der AG sind aktiv in der Friedens- und Konfliktforschung, der Bildungs- und Trainingsarbeit sowie publizistisch.

Friedenslogik und friedenslogische Politik

von Hanne-Margret Birckenbach (Quelle: Reader Beiträge zur Friedenslogik)

Der Begriff Friedenslogik bezeichnet sowohl eine Methode des Denkens, deren Schritte sich aus dem Erkenntnisinteresse an Frieden ergeben als auch ein konsistentes politisches Programm, das sich an diesem Denken orientiert.

Als Methode hilft Friedenslogik zu erkunden, wie Frieden durch konstruktive Konfliktbearbeitung gefördert werden kann und welche Prinzipien für die Planung und Unterstützung von Friedensprozessen notwendig sind. Einige der Möglichkeiten werden bereits realisiert, andere existieren noch nicht, können aber geschaffen werden.

Als politisches Programm bezeichnet Friedenslogik den Willen, die Friedensfähigkeit staatlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure auszuweiten und sich dabei auf friedenslogisch erarbeitete Analysen und Prinzipien zu stützen.

Friedenslogische Politik erweitert und schafft dafür Voraussetzungen. Sie stellt eine geeignete Infrastruktur bereit und nutzt sie in konkreten Konfliktfeldern der Außen- und Innenpolitik. Sie korrigiert den Einfluss wirtschafts- und bündnispolitischer Interessen, sofern diese nicht mit den friedenslogischen Prinzipien vereinbar sind. Sie entwickelt ein breites Spektrum politischer und diplomatischer Aktivitäten zur Friedensentwicklung und setzt dabei auch auf zivilgesellschaftliche Institutionen und auf BürgerInnen, die sich beispielsweise in Friedens- und Entwicklungsdiensten, in der Friedensbildung oder bei Beteiligungs- und Beratungsverfahren in politischen und sozialen Konfliktfeldern auf kommunaler, nationaler sowie internationaler Ebene engagieren. Friedenslogische Politik wirbt im In-und Ausland für zivile Konfliktbearbeitung und budgetiert die dafür erforderlichen Ressourcen