Refuser Solidarity Network unterstützt israelische Militärverweigerer unter schwierigsten politischen Umständen

 Refuser Solidarity Network unterstützt israelische Militärverweigerer unter schwierigsten politischen Umständen

Israel befindet sich in einer beispiellosen Krise, aber wir glauben, dass sie eine einzigartige Gelegenheit zur Stärkung der Anti-Besatzungsbewegung darstellt. Helfen Sie uns, das Beste daraus zu machen, indem Sie unsere Arbeit mit der israelischen Zivilgesellschaft unterstützen. Spenden Sie über diesen Link.

Während ich dieses Update schreibe, bereitet sich Netanyahus Regierung darauf vor, am Dienstag den ersten Teil ihrer antidemokratischen Gesetzgebungsagenda durchzuarbeiten. Israels Reservearmee, ein Eckpfeiler seiner Verteidigungspolitik, befindet sich in offener Rebellion. Erst an diesem Wochenende, als rund 70.000 Israelis in brütender Hitze von Tel Aviv nach Jerusalem marschierten, erklärten über 500 Luftwaffenpiloten offiziell, dass sie im Falle der Verabschiedung des Gesetzes den Dienst verweigern würden. Am Samstag schlossen sich ihnen fast 10.000 Soldaten anderer Truppenteile an. Später am Tag veröffentlichten Dutzende ehemalige Chefs der Armee und der Sicherheitsdienste einen Brief, in dem sie die Verweigerer unterstützten. Noch nie in der 75-jährigen Geschichte Israels wurde die Weigerung, in der Armee zu dienen, auf diese Weise in den Mainstream integriert.

Auf den ersten Blick könnten diese Entwicklungen wie ein innenpolitischer Streit erscheinen, der für die Zukunft der Palästinenser keine Bedeutung hat.

Unsere israelischen Partner sehen in den aktuellen Unruhen jedoch eine hervorragende Chance, die Anti-Besatzungsbewegung deutlich auszuweiten. Sie nennen eine Reihe von Faktoren.

  1. Die Dienstverweigerung, die bis vor kurzem vom Mainstream als Sakrileg angesehen wurde, wurde als legitime Form des zivilen Widerstands normalisiert.
  2. Die zentristischen Israelis erkennen zunehmend, dass es ohne ein Ende der militärischen Besatzung der Palästinenser keine Demokratie in Israel geben wird: Eine zentrale Säule der gegenwärtigen israelischen Regierung ist eine faschistische Partei, die von Siedlern im Westjordanland geführt wird, und viele Elemente ihrer Gesetzgebung Die Agenda soll das Besatzungsregime im Westjordanland erleichtern.
  3. Der Anti-Besatzungsblock der Demokratie-Protestbewegung verzeichnet ein stetiges Wachstum und seine Botschaft – Keine Demokratie mit Besatzung – wird bei den Demonstrationen zunehmend sichtbar.

Um die aktuellen Chancen für Veränderungen optimal zu nutzen, haben Mothers Against Violence, eine neue Stimme der Verweigerung in Israel und RSN-Partner, eine neue Kampagne gestartet: Get the Soldiers Out! Aufgrund ihrer einzigartigen Stellung als Mütter und Großmütter von Soldaten haben ihre Aufrufe zur Verweigerung bei einem Publikum Anklang gefunden, das normalerweise nicht mit den Positionen gegen die Besatzung in Verbindung gebracht wird.

Sie sind jedoch eine sehr schlanke Organisation und haben unsere professionelle Unterstützung angefordert. Mithilfe der Gruppe von Verweigerern, die wir in den letzten zwei Jahrzehnten unterstützt haben, ist es uns gelungen, eine Reihe von Mentoren mit der erforderlichen Erfahrung und den erforderlichen Fähigkeiten zu gewinnen, um MAV beim Aufbau ihrer Kapazitäten zu unterstützen.

In den nächsten sechs Monaten werden RSN-Mentoren mit MAV und einer neuen Gruppe von Reservistenverweigerern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass sie über die Werkzeuge verfügen, um das Potenzial dieser politischen Wende für eine deutliche Ausweitung der Anti-Besatzungsbewegung optimal zu nutzen. Wir haben gerade eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um diese Bemühungen zu unterstützen, und hoffen, bis zum Jahresende 20.000 US-Dollar zu sammeln, um sie zu finanzieren.

In dieser kritischen Phase brauchen wir Ihre Unterstützung. https://app.moonclerk.com/c/umulvz0sxf

Helfen Sie uns, die Antibesatzungsbewegung zu vergrößern und zu erweitern. Wenn Sie bereits gespendet haben, denken Sie bitte darüber nach, diesen Aufruf mit Ihren Freunden und Ihrer Familie zu teilen.

https://www.refuser.org/

Refuser Solidarity Network: WER WIR SIND

Seit 2004 bietet das Refuser Solidarity Network den israelischen Militärverweigerern unter schwierigsten politischen Umständen entscheidende Unterstützung. Wir stellen Mittel für Demonstrationen außerhalb des Gefängnisses, für Anwaltskosten, für Medienkampagnen, die der breiten Öffentlichkeit die Geschichten von Kriegsdienstverweigerern erzählen, für Bildungsprogramme für israelisches und amerikanisches Publikum über ihren wichtigen Widerstand gegen die Besatzung bereit. Verweigerer setzen sich dafür ein, die israelische Besatzung zu beenden und einen gerechten Frieden für Palästinenser und Israelis zu schaffen, und das Refuser Solidarity Network ist für sie da.

Militärverweigerer kommen aus allen Teilen der israelischen Gesellschaft. Sie sind Mizrahi und Ashkenazi; sie sind religiös und weltlich. Sie sind Drusen, Beduinen und Russen, sie sind Menschen aller Geschlechtsidentitäten, aus Großstädten und Kleinstädten. Da sich Verweigerer in der schwierigsten Zeit und im schwierigsten Klima gegen den endlosen Krieg wehren, arbeiten wir daran, ihre Aktivitäten zu unterstützen.

Zeitungsanzeigen zum 78. Jahrestag Hiroshima/Nagasaki: Hören wir auf die Überlebenden

AUFRUF für Zeitungsanzeigen
Hören wir auf die Überlebenden: Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag!

https://pressehuette.de/aufruf-nuclearban-2023/aufruf-unterstuetzen/

Liebe Mitstreiter/innen für eine atomwaffenfreie Welt,

die Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki jähren sich bald zum 78. Mal. Solche Tragödien dürfen sich nicht wiederholen. Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen lassen nur einen Schluss zu: die Ächtung der Atomwaffen gilt es voranzutreiben, die atomare Abschreckung zu überwinden, denn sie bietet nur eine scheinbare Sicherheit. Statt neuer Hochrüstung braucht es endlich wieder Kooperation und Abrüstung. Das ist auch eine Schlussfolgerung aus dem letzte Woche angelaufenen Kinofilm „Oppenheimer“.

Aus diesem Grund bitte ich Sie und Euch um Ihre/Eure Unterstützung bis kommenden Sonntag, 30. Juli.

Als ein Teil vielfältiger Aktionen schalten wir Anzeigen in der taz und einer weiteren überregionalen Zeitung am 5. August. Unseren bisherigen Bitten sind bereits gut 200 Personen und Organisationen nachgekommen, wofür ich mich herzlich bedanke: https://pressehuette.de/aufruf-nuclearban-2023/aufruf-unterstuetzen/

Spenden Sie mindestens 20 Euro als Einzelperson oder 50 Euro als Organisation für die Anzeige.
Bankverbindung: Friedenswerkstatt Mutlangen, DE60 6145 0050 0800 2684 99, Kreissparkasse Ostalb, OASPDE6AXXX, Verwendungszweck: Zeitungsanzeigen 5.8.23

Helfen Sie mit und suchen Sie engagierte Menschen aus allen Bereichen der Zivilgesellschaft, Freunde, Bekannte und Verwandte, die den Aufruf ebenso unterzeichnen.

Besten Dank und friedliche Grüße

Roland Blach

Friedenswerkstatt Mutlangen, Forststr. 3, 73557 Mutlangen, roland.blach@pressehuette.de

TEXT DER ANZEIGE

Hören wir auf die Überlebenden: Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag!

Am 6. und 9. August 1945 zerstörten zwei Atombomben Hiroshima und Nagasaki. Millionen Menschen sind bis heute an den Folgen dieser Abwürfe sowie der über 2.000 Atomtests gestorben oder leiden unter oft schweren chronischen Erkrankungen.

Aktuell bedrohen uns weltweit noch immer 12.500 Nuklearwaffen! Die neun Atomwaffenstaaten rüsten ihre Arsenale weiter auf. „Wir driften in eine der gefährlichsten Perioden der Menschheitsgeschichte“, warnte kürzlich der Direktor des renommierten Friedensforschungsinstituts SIPRI, Dan Smith.

Die nukleare Teilhabe der NATO in Europa ist Teil des Problems. In Deutschland sollen neue Trägerflugzeuge für neue, zielgenauere US-Atombomben in Büchel angeschafft werden. Die geplante Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus verschärft die existenzielle Gefahr.

Nach der verpassten Chance des G7-Gipfels in Hiroshima sollte die Vorbereitungskonferenz zum Nichtverbreitungsvertrag in Wien (31. Juli – 11. August) ein wichtiger Schritt für neue Abrüstungsverhandlungen werden. Der UN-Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) ist das zentrale völkerrechtliche Instrument, um das Ziel einer atomwaffenfreien Welt zu erreichen. Deutschland sollte diesem Vertrag baldmöglichst beitreten.

40 Jahre nach den großen Protesten im Herbst 1983 (Prominentenblockade Mutlangen, Menschenkette, Großdemos im Bonner Hofgarten u.a.) engagieren sich viele zivilgesellschaftlichen Gruppen, Kirchen, Abgeordnete, Städte sowie Bundesländer für das Atomwaffenverbot. Als Teil einer weltweiten Bewegung, gestärkt durch den Friedensnobelpreis an ICAN 2017.

Wir erwarten von der Bundesregierung,

  • Atomwaffen aufgrund der katastrophalen humanitären Folgen ihres Einsatzes zu ächten und Entschädigungen der Atombombenopfer zu ermöglichen
  • auch die zweite AVV-Staatenkonferenz im November 2023 als Beobachter zu begleiten und weitere Schritte auf dem Weg zu einem deutschen Beitritt zu gehen
  • die Aufgabe der nuklearen Teilhabe in die Wege zu leiten
  • kooperative Sicherheit durch eine Politik der Friedenslogik in den Blick zu nehmen und damit die nukleare Abschreckung überwinden zu helfen

Wir verurteilen jede nukleare Drohung und rufen für die Gedenktage zwischen dem 6. und 9. August zu Aktionen auf, um an möglichst vielen Orten sichtbar den Opfern Gehör zu schenken sowie einen deutschen Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu fordern!

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Eine Aktion der Friedenswerkstatt Mutlangen e.V. in Kooperation mit ICAN Deutschland e.V., IPPNW Deutschland e.V., der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“, Lebenshaus Schwäbische Alb – Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. sowie Ohne Rüstung Leben e.V.

www.nuclearban-tour.de, www.pressehuette.de, www.ippnw.de, , www.ohne-rüstung-leben.de, www.icanw.de, www.atomwaffenfrei.de, www.lebenshaus-alb.de

Erstunterstützer (7.7.23): Steffen Bezold (Vorstand ICAN Deutschland), Roland Blach (Koordinator „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ und Nuclearban Raddemos), Simon Bödecker (Ohne Rüstung Leben), Silvia Bopp (Vorsitzende Friedenswerkstatt Mutlangen), Angelika Claussen (Ko-Vorsitzende IPPNW), Volker Nick (Vorsitzender Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen), Lars Pohlmeier (Ko-Vorsitzender IPPNW), Martin Wolff (Oberbürgermeister Bretten)

Wirtschaftshistoriker Adam Tooze über US-Hegemonie, Kapitalismus & Klima – Jung & Naiv: Folge 650

Inside Kreml: Vortrag Prof. Ulrich Schmid