Mobilitätswende: Anregungen – Best Practice – Impulse


Mobilität der Zukunft – Diskussion vor der IAA 2019  – (am 10.09.2019 veröffentlicht)

Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Wie lässt sich der Verkehr nachhaltig gestalten – ökologisch, ökonomisch und sozial? Es gilt, Wege zu finden, den Menschen in der Stadt und auf dem Land zukünftig den Zugang zu einer klimaneutralen, flexiblen, effizienten und bezahlbaren Mobilität zu ermöglichen.

Öffentlichen Debatte vom 05.09.2019 mit:

Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)
Britta Seeger, Vorstandsmitglied der Daimler AG. Mercedes-Benz Cars Vertrieb
Manfred Schoch, Vorsitzender des Betriebsrates am Standort München sowie des Gesamt- und Eurobetriebsrates und stellv. Vorsitzender Aufsichtsrat BMW AG
Ernst-Christoph Stolper, Stellvertretender Bundesvorsitzender, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclub VCD
Luise Neumann-Cosel, Teamleiterin Kampagnen, Campact


Klima und Verkehr – phoenix plus (am 10.12.2019 veröffentlicht)

Ca. 25 % der CO2-Emissionen in Deutschland kommen aus dem Verkehrssektor. Das Auto ist nach wie vor das liebste Fortbewegungsmittel der Deutschen und im Gegensatz zu den anderen Sektoren blieben die Emissionen im Verkehr in den letzten Jahren gleich, wenn Sie nicht sogar gestiegen sind. Das soll nun wirklich anders werden. Die Bundesregierung will im nächsten Jahr mit einer Wasserstoffstrategie punkten, die sich auf den Ausstoß im Auto-, Bahn-, und Flugverkehr auswirken soll. Die Elektromobilität ist in aller Munde und der Ausbau der Ladeninfrastruktur läuft bereits an.
Wie realistisch sind die Klimazielen in Bezug auf den Verkehrssektor? Wie lange wird es brauchen, die neuen Innovationen flächendeckend einzuführen? Welche Technik wird sich am Ende durchsetzen? Diese und weitere Fragen diskutiert phoenix-Moderator Hans-Werner Fittkau u.a. mit Alain Uyttenhoven, Präsident und Geschäftsführer von Toyota Deutschland und dem Umweltjournalisten der Deutschen Welle Gero Rueter.

Jahrzehntelang war das Auto der Deutschen liebstes Kind. Stadtentwicklung hieß Straßenentwicklung. Lebensqualität maß sich an der Größe des Parkraums. Aber inzwischen quellen die Städte über von Verkehr, die Atemluft wird jährlich giftiger. Deshalb steuern immer mehr Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger dagegen. Reutlingen zum Beispiel will die Zahl der Buslinien verdoppeln und Radschnellwege bauen. Die Stadt erhält dafür als eine von bundesweit fünf Modellstädten Geld vom Staat. Und nutzt dabei die Erfahrungen europäischer Metropolen, die schon viel weiter sind. (am 17.07.2019 veröffentlicht)


Vortrag : Dr. Weert Canzler | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) auf dem Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. Symposium 2017 in Berlin (am 21.11.2017 veröffentlicht): Die Zeit für eine Verkehrswende drängt!


Diskussion im Rahmen des Kongresses „Unterwegs nach morgen – Visionen für eine nachhaltige Mobilität“(ZEIT WISSEN-Preis Mut zur Nachhaltigkeit 2017): Wie muss eine Verkehrswende aussehen? Diskussionsteilnehmer: von Dr. Tom Kirschbaum (Gründer & Geschäftsführer door2door), Joachim Radkau (Historiker und Buchautor), Prof. Dr. Stephan Rammler (Mobilitäts- und Zukunftsforscher) und Konrad Otto-Zimmermann (Umweltplaner und Verwaltungswissenschaftler, Kreativdirektor The Urban Idea.


Volk ohne Wagen: Vortrag von Prof. Dr. Stephan Rammler und Talk mit Andreas Senkter im Rahmen des Kongresses „Unterwegs nach morgen – Visionen für eine nachhaltige Mobilität“ während des ZEIT WISSEN-Preis Mut zur Nachhaltigkeit 2017


Prof. Dr. Stephan Rammler im Gespräch mit Nicole Köster – SWR3-Leute


Das Automobil und die moderne Gesellschaft  – 10-Minuten-Soziologe – Dr. Weert Canzler


Ridesharing:Es ist die große Hoffnung von UBER und Automobilindustrie: Das so genannte Ridesharing – also kommerzielle Sammeltaxis, buchbar per App. Doch zunächst muss ein Gesetz geändert werden – dafür schicken die Anbieter praktischerweise gleich ganze Textbausteine an die Politik. (Am 25.07.2018 veröffentlicht)

Klaus Gietinger und Arno Luik diskutieren auf der Bühne der Buchkomplizen (https://www.buchkomplizen.de/) über die dringend benötigte Verkehrswende.

 Klaus Gietinger fordert die „Vollbremsung“: Das Privatauto muss von unseren Straßen weichen und Platz für eine grundlegende Verkehrswende schaffen. Der Vekehr muss von den Straßen auf die Schienen gebracht werden, doch wie kann das gelingen?

Arno Luik zeigt uns mit seinem Buch „Schaden in der Oberleitung“, dass eine autolose und mobile Zukunft eigentlich längst greifbar gewesen wäre. Seit der Bahnreform im Jahr 1994 hat sich die Gesamtfläche des Bahnnetzes deutlich verkleinert. Dazu stürzte sich die einst finanziell-gesunde Bahn u.a. durch Großprojekte wie S21 in gewaltige Schulden. (am 23.10.2019 veröffentlicht).


Gute Beispiele: Verkehrswende in ZürichRuedi Ott, ehem. Leiter Mobilität und Planung, Stadt Zürich, im Rahmen von „Bitte wenden! Verkehrswendekonferenz Süd„, Stuttgart, 16.11.2018  (Veranstalter: Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg )


Kiel bewegt sich – Mobilitätswende jetzt!


Bogota – jeden Sonntag autofrei

Bogota, Kolumbiens Hauptstadt (mit 8 Millionen Einwohnern) wird für Pkw immer unattraktiver gemacht – nicht nur durch den autofreien Sonntag. Schon länger gibt das sogenannte „Pico y Placa“, das mehrstündige Fahrverbote verhängt. Morgens und nachmittags in der Rush-Hour dürfen nur Fahrzeuge fahren, deren Nummernschild auf eine bestimmte Nummer endet. Hintergrund dieser Entwicklungen ist die hohe Luftverschmutzung in der Stadt sowie eine fehlende Metro, die dafür sorgt, dass Bogota Statistiken zufolge die Stadt mit den meisten Staus weltweit sein soll. Nur die reichen Einwohner Bogotas können diese Fahrverbotsregel umgehen, indem sie sich ein Zweitfahrzeug zulegen, dessen Nummernschild auf eine andere Nummer endet.

Und es gibt den „autofreien Sonntag“, der sich allerdings im Gegensatz zu dem Fahrverbot einer großen Beliebtheit erfreut. Viele tausend Helferinnen des Bürgermeisteramtes sorgen dafür, dass jeden Sonn- und Feiertag in ganz Kolumbien Millionen Menschen auf Inline-Skates, Fahrräder oder auf Jogging-Schuhe umsteigen: „Ciclovia“ (Radweg) nennen die Kolumbianer dieses wöchentlich wiederkehrende gigantische Sportfest. Allein in Bogota verwandelt sich dann ein 120 Kilometer langes Straßennetz, das von 7.30 bis 14 Uhr für Autofahrer gesperrt ist, in eine riesige Open-Air-Sportanlage. Dort, wo sich werktags hunderttausende Fahrzeuge durch die Staus quälen, haben die Autos dann nichts mehr zu suchen. Morgens ist die Menge noch überschaubar, ab 10 Uhr aber schwillt der Strom an. Vor allem Familien nutzen die Gelegenheit zum gemeinsamen sportlichen Ausflug. Bei gutem Wetter sind Hunderttausende unterwegs.

Mehr Informationen: Bogotá in Kolumbien – Ein Paradies für Fahrradfahrer


Mobilität 4.0 – 3 SAT
Moderne Mobilität hat nicht zwingend nur etwas mit E-Autos oder Antriebstechnik zu tun. Es gibt viele alternative Ansätze, wie sich die heutigen Verkehrs-und Umweltprobleme lösen lassen. (am 19.6.2018 veröffentlicht)

Politikwende

Wenn von „Politik“ gesprochen wird, sind drei Dimensionen gemeint:

1. Die inhaltiche Dimension (Policy). Hier geht es um konkrete inhaltliche Probleme. Beispiel: Unsere C0-2-Emissionen sind zu hoch. Für dieses konkrete Probleme existieren – wie für viele andere Probleme auch – konkrete Politikvorschläge (Policies). Ein Anreiz, zu hohe CO-2-Emissionen zu reduzieren, könnten z.B. eine CO-2-Steuer oder der Handel mit Emissionszertifikaten sein. Es existieren auch politische Instrumente, um Anreize für Hersteller zu schaffen, Geräte mit höherer Energieeffienz zu produzieren. Dennoch hapert es mit der Umsetzung. Weshab? Im politischen Prozess geht es darum, die Vielfalt von Wertvorstellungen und Interessen in einer Gesellschaft mit Blick auf die Lösung konkreter gesellschaftlicher Probleme zu einem Ausgleich zu bringen. Politische Entscheidungen haben jeweils unterschiedliche Konsequenzen für die Menschen und Gruppen in einer Gesellschaft. Die daraus resultierenden Abwägungs- und Aushandlungsprozesse machen Politik so herausfordernd. Um zu verstehen, weshalb des Vorliegen selbst umfassender und effizienter Politikvorschläge nicht automatisch zu deren Umsetzung führt, müssen wir auf die beiden weiteren Dimensionen von Politik schauen.

2. Die institutionelle Dimension (Polity): Dies ist das konkrete politische System, in dem diese Abwägungs- und Aushandlungsprozesse stattfinden. In vielen Ländern der Welt werden die Prozesse im Rahmen demokratischer Systeme ausgetragen. Demokratische Systeme sind von der Grundidee getragen, dass jedem Menschen in einer Gesellschaft die gleichen Rechte zukommen, seine Anliegen in den politischen Prozess einzubringen – und dass jede Regierung sich regelmäßig der Kontrolle unterwerfen muss. Das Ringen um Mehrheiten erfolgt – der Theorie nach – mit der Kraft von Argumenten. Allerdings haben manche Beteilgte durch ihre besseren materiellen Ressourcen oder ihre exklusiveren Zugänge zu politischen Entscheidungsträgern größere Möglichkeiten als viele andere, ihren Interessen und Argumenten Geltung und Gewicht zu verschaffen. Diese Problematik verweist auf die dritte Politikdimension: die Politik-Prozesse (Politics).

3. Die Politik-Prozesse (Politics):

Wirtschaftswende

„Hierfür braucht es keine Sparpolitik in den Krisenländern sondern einen ganzheitlichen Umbau auf sozialer, kultureller, demokratischer und ökologischer Ebene. Einen solchen Umbau haben wir in unserem Appell als „Wirtschaftswende“ bezeichnet. Der Appell richtet sich an Abgeordnete des deutschen Bundestages und des europäischen Parlaments und wurde zusammen mit der Akademie Solidarische Ökonomie, der BUNDjugend, FairBindung, der NAJU und dem Förderverion Netzwerk Wachstumswende konzipiert. Erstunterzeichnende sind zahlreiche Professor*innen und Sachverständige der Enquete-Kommission des Bundestages “Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität”.

Wichtige Ziele sind dabei eine gerechte Verteilung des Reichtums, die Etablierung eines nachhaltigen Wohlstandsmodells und eine Demokratisierung der Europäischen Union. Dabei muss Deutschland voran gehen, denn es ist in der Eurokrise in einer besonderen Lage: Durch die Exportüberschüsse in der Vergangenheit wurde ein (ungleich verteilter) Reichtum erwirtschaftet, der Handlungsspielräume eröffnet. Als Gläubiger ist Deutschland mitverantwortlich für die Schuldenkrise. Gleichzeitig hat Deutschland durch seine starke Wettbewerbsfähigkeit eine große Handlungsfähigkeit und Verantwortung. Anstatt sich einseitig für Sparmaßnahmen einzusetzen, sollte die deutsche Regierung einen zukunftsfähigen Weg aus der Krise suchen.Konkret heißt das erstmal a) eine ambitionierte sozial-ökologische Finanz- und Steuerreform und b) eine Verkürzung der Arbeitszeiten, flankiert von einem würdigen Mindestlohn. Das Ergebnis wäre ein Schritt hin zu einer sozial gerechteren, umweltfreundlicheren Gesellschaft, in der Vermögen und Einkommen gerechter verteilt und die (Lohn)arbeitszeiten kürzer wären, sodass mehr Zeit für die wesentlichen Elemente eines guten Lebens bliebe.Soweit also zur Steigerung des Wohlbefindens des reichen Partners in der Beziehung.

Wie steht es aber mit den Krisenländern? Die oben skizzierten Maßnahmen in Deutschland sind auch deshalb nötig, weil sie den Krisenländern eine Chance geben, mit der deutschen Wirtschaft zu konkurrieren. Denn Deutschland ist mithilfe von Lohnzurückhaltung und der Unterbewertung des Euro im Verhältnis zur deutschen Wirtschaftsleistung zu wirtschaftsstark geworden. Hierbei wird der Konstruktionsfehler des Euros deutlich: Wie soll eine gemeinsame Währung stabil sein, wenn die Mitgliedsstaaten wirtschaftspolitisch gegeneinander konkurrieren? Anders gesagt: Wie soll man eine glückliche Beziehung führen, wenn die Partner_innen systematisch gegeneinander arbeiten? Es geht nicht um eine Wettbewerbs- und Wachstumsstrategie, sondern um die Befriedigung der materiellen Grundbedürfnisse als Voraussetzung für einen sozial-ökologischen Wandel auch in den wirtschaftlich schwächeren Staaten.

Sozial-ökologische Transformation statt Wettbewerbspolitik

Statt bei dem Versuch, die Wettbewerbsfähigkeit der Krisenländer durch Sparzwänge und Lohnkürzungen zu erhöhen, eine europaweite Rezession hervorzurufen und Millionen ins Elend zu stürzen, sollten wir also eine sozial-ökologische Transformation der EU beginnen. Nach einer solchen Wirtschaftswende wird die EU dann vielleicht mit geringeren Wachstumsraten auskommen müssen, aber dies sollte uns eine demokratische, nachhaltige und solidarische Europäische Union wert sein. Grundlage einer funktionierenden Beziehung sind gemeinsame Werte, Respekt und Solidarität und nicht ein gemeinsames Bankkonto.“

Der gekürzte Text vom 21.8.2013 wurde auf der Website BlogPostwachstum publiziert und stammt von Nina Treu und Kai Kuhnhenn. Sie arbeiteten (damals) beim Konzeptwerk Neue Ökonomie. Das Konzeptwerk ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Think Tank aus Leipzig. Es entwickelt und verbreitet Konzepte für eine soziale und ökologische Wirtschaft.

Teckwerke kaufen Windpark für 10.000 Haushalte

 Die Kirchheimer Energie-Genossenschaft hat nach monatelangen Verhandlungen den Windpark „Falkenhöhe“ im Schwarzwald erworben.  Mit den drei Windrädern können insgesamt 10.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Vorstand und Windkraftexperte Olaf Essig freut sich auf das Großprojekt: “auf einen Schlag verdoppeln wir damit unser Anlagen- und Erzeugungsvolumen“.

Andere Energiegenossenschaften und Investoren können sich ab sofort an der Windkraftanlage beteiligen. Es werden Mitgliederdarlehen mit bis zu 3,5 % angeboten. Vorstand Pedro da Silva ganz optimistisch: „den Kirchheimer Stadtwerken haben wir bereits die Beteiligung angeboten und würden uns freuen, wenn wir diese als Partner für das Großprojekt gewinnen können“. Der Baubeginn der drei Anlagen wird bereits im Frühjahr 2020 erfolgen, die Inbetriebnahme ist für 2021 geplant.
Vorstand Felix Denzinger meint im Hinblick auf die Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030: „Dieses rentable Projektvorhaben bietet für uns alle eine einmalige Chance, die Energiewende weiter voran zu bringen“.

Die Teckwerke sind eine Bürgerenergiegenossenschaft. Deren Ziel  ist  der Aufbau eines vollintegrierten Regionalwerkes in der Region rund um die Teck – mit den Sparten Energietransport (Netz), Energieerzeugung und Energievertrieb. Der Fokus liegt dabei auf dem Umbau des Energiesystems zu einer atomstromfreien, nachhaltigen, preisgünstigen, dezentralen und effizienten Energielandschaft mit Bürgerbeteiligung. Angestrebt wird eine Vollversorgung durch erneuerbare Energien in der Region um die Teck. Für dieses Konzept haben die Teckwerke 2012 den Deutschen Solarpreis erworben.

2011 gegründet, zählen über 500 Mitglieder zu der Kirchheimer Genossenschaft. Im Verbund mit über 100 lokalen Energiegenossenschaften werden derzeit 20.000 Energiebürger deutschlandweit sicher mit Ökostrom versorgt.

www.teckwerke.de

Windenergie – Ausbau stockt

„Die Energiewende ist im vollen Gange. Die letzten Atommeiler gehen vom Netz, die Kohle folgt. In die Bresche springen sollen die erneuerbaren Energien. Bis 2050 will die Bundesregierung die Treibhausgasemissionen um mindestens 90 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduzieren. Die Auftragsbücher der Generatoren-, Turm- und Rotorproduzenten sowie Zulieferer sollten also voll sein. Doch die Realität sieht anders aus. Senvion ist in die Insolvenz gerutscht und wird gerade aufgespalten. Bei Nordex, Enercon sowie Siemens Gamesa schwinden die Umsatze in Deutschland.

… In Deutschland ist der Ausbau der Windkraftanlagen deutlich ins Stocken geraten. Wurden 2017 noch 1800 neue Windräder im Bundesgebiet installiert, waren es von Januar bis Ende Juni diesen Jahres nur 86, wie die Daten des Bundesverbandes der Windenergie zeigen. Das ist die niedrigste Neubaurate seit fast 20 Jahren. …

Forderungen der IG Metall

Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, nimmt die Bundesregierung in die Verantwortung: „Unsere Windindustrie ist Garant für das Gelingen der Energiewende. Es kann nicht nur darum gehen, ein Ausstiegsdatum für die Kohleverstromung festzulegen und den Rest der unsichtbaren Hand des Marktes zu überlassen“, sagte Lemb Ende August 2019 auf der Betriebsrätetagung der Windindustrie, auf der Lösungsmöglichkeiten diskutiert wurden. Lemb betonte dort: Es gelte nach wie vor, den Ausbau der erneuerbaren Energien wieder stärker in den Fokus zu nehmen.

Konkret fordert der IG Metall von der Politik,

  • transparente und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.
  • die Ausbauziele für Windenergie anzuheben und einen verlässlichen Ausbaupfad festzulegen.
  • Innovationen zu fördern, Markteinführung zu unterstützt und zu beschleunigen.
  • Technologien für die Sektorenkopplung inklusive Speicher und Netze zu fördern.
  • alle arbeitsmarkt- und tarifpolitischen Maßnahmen (Arbeitszeitregelungen, Kurzarbeit und Qualifizierung) zu nutzen, um kurzfristige Auftragsrückgänge auszugleichen und
  • die Einführung eines Transformationskurzarbeitergelds für 24 Monate.“

Quelle: Website der IG Metall

Weitere Informationen: Artikel in der WELT vom 11.8.2019

Windkraft: Der Totalausfall, ZEIT online. 30.8.2019 („Nur ein paar neue Windräder und überall Bürgerprotest: Der Ausbau der Windenergie floppt. Die Politik ist zerstritten wie nie. Wie soll so die Energiewende gelingen?“)