Eskalation des Ukraine-Krieges durch weitere Waffenlieferungen?

Ex-Generalinspekteur Kujat: Keine Offensivwaffen mehr an die Ukraine! | ntv210.383 Aufrufe – 12.10.2022 –ntv Nachrichten – 

Wir haben eine Intensivierung der Kampfhandlungen”, so lautet die Einschätzung von Bundeswehrgeneral a.D. Harald Kujat. Nachdem die Krim-Brücke angegriffen wurde, sind ukrainische Versorgungseinrichtungen für Strom, Gas und Wasser das Angriffsziel der Russen. Zudem dehne sich der Konflikt mit der Sprengung der Nord Stream-Pipelines weiter aus. Kujat meint, man soll “nicht weiter an der Eskalationsschraube” drehen.

Er setzt darauf, dass beim Treffen der G20-Gruppe Mitte November auf Bali Wladimir Putin mit US-Präsident Biden sprechen wird. „Die Poltiik darf nicht aufhören zu existieren….Sonst wird das eine endlose Spirale der Gewalt…“

Was das konkret bedeutet, erklärt er im Interview mit Tamara Bilic.


Heißer Krieg in der Ukraine – hybrider Krieg in Europa? | maybrit illner vom 13.10.2022 156.946 Aufrufe – 14.10.2022 ZDFheute Nachrichten – 

Nach den Niederlagen an der Front zerstört Russland jetzt zivile Infrastruktur überall im Land und will die Strom- und Wärmeversorgung treffen. Deutschland schickt ein Luftabwehrsystem in die Ukraine und fürchtet mit Blick auf den Winter selbst um seine Infrastruktur. Nord Stream-Pipeline, Bahnverkehr – ein Vorgeschmack auf das, was kommt? Wie sehr werden Sabotage und Cyberangriffe den Westen treffen?

Grünen-Co-Chef Omid Nouripour hat das neuerliche Gesprächsangebot des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an Kreml-Chef Wladimir Putin begrüßt. Es sei „vollkommen richtig“, jede erfolgsversprechende Möglichkeit zu nutzen, um Gespräche zu führen, sagte Nouripour. Allerdings habe jede Verhandlungsinitiative Richtung Russland zwei Bedingungen. Zum einen müssten die Russen „auch Fairness walten“ lassen. Und zum anderen müssten Gespräche mit den Ukrainern – also den Betroffenen – abgesprochen sein.

Warum es schwierig ist, Russland für Verhandlungen entgegenzukommen, erklärt Dr. Margarete Klein, Expertin für russische Militärpolitik. Putin sei nicht an einer Verhandlungslösung interessiert. Interesse gebe es nur „an Verhandlungen zur Kapitulation der Ukraine“. Russland würde dabei versuchen, die Verhandlungen strategisch ausnutzen, um zu konsolidieren, was das Land bereits erobert habe.

ZDF-Auslandsreporterin Katrin Eigendorf ist in der Ukraine vor Ort und berichtet, wie ernst die Lage ist. „In Charkiw ist fast die ganze Infrastruktur zerstört“, so Eigendorf. „Ich frage mich, wie die Menschen da weiterleben wollen, denn sie haben keine funktionierenden Häuser mehr. Sie liegen teilweise bis in die Grundmauern in Schutt und Asche.“

Generalleutnant a. D. Ben Hodges sieht in der aktuellen Strategie Russlands den Versuch, den Krieg in die Länge zu ziehen. „Sie wollen, dass wir die Geduld und Willenskraft verlieren“, sagte Hodges. „Es ist ein Krieg zwischen dem Willen des Kremls und dem des Westens.“ Für den Geopolitik-Experten Prof.

Peter R. Neumann wird die Debatte rund um die Rolle des Westens im Konflikt zu einfach geführt. Auf der einen Seite stehe die Idee, „dass Putin diesen Konflikt nicht gewinnen darf“, so Neumann. „Auf der anderen Seite sind wir in einem Konflikt mit Russland, der möglicherweise enorme geopolitische Konsequenzen haben könnte.“

Der außenpolitische Sprecher der Linke-Fraktion Gregor Gysi kritisiert die Waffenlieferungen aus Deutschland an die Ukraine. „Wir dürfen an dem Krieg nicht verdienen“, sagte Gysi. Stattdessen sei jetzt humanitäre Hilfe für die Ukraine wichtig. Die

Gäste der Sendung: Omid Nouripour (Bündnis ´90/ Die Grünen), Parteivorsitzender Gregor Gysi (Die Linke), außenpolitischer Sprecher der Linke-Fraktion im Bundestag Peter R. Neumann, Experte für Terrorismus und Geopolitik, Autor u.a. „Die neue Weltunordnung“ Margarete Klein, Expertin für russische Militärpolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin (SWP) Ben Hodges, Nato Senior Mentor for Logistics, Generalleutnant a. D., bis Ende 2017 Oberkommandierender der US-Landstreitkräfte in Europa Katrin Eigendorf, ZDF-Auslandsreporterin