Triaden – Die chinesische Mafia auf dem Vormarsch (1/3) Eine Krake wird geboren
Die Triaden entstanden im China des 17. Jahrhunderts als Geheimbünde und entwickelten sich nach und nach zu kriminellen Organisationen. Dabei kam ihnen die westliche Kolonialisierung sehr gelegen: Nach den Opiumkriegen gelangten sie durch den Drogenhandel zu so viel Reichtum und Macht, dass sie auf die Gründung der chinesischen Republik Einfluss nehmen konnten …
Die Triaden, die Mitte des 17. Jahrhunderts nach dem Aufstieg der Mandschu-Dynastie entstanden, schufen sich einen Mythos als Kämpfer gegen die Feinde Chinas. Opportunistisch und gewissenlos schlugen sie sich jedoch mal auf die eine, mal auf die andere Seite und stellten sich sowohl in den Dienst der chinesischen Nationalisten als auch der französischen und britischen Kolonialherren. Nach der Machtübernahme Maos 1949 mussten die Triaden das chinesische Festland verlassen und ließen sich im angrenzenden Hongkong sowie in Macau und Taiwan nieder, wo ihre dunklen Geschäfte florierten.
In Taiwan wurden sie zum bewaffneten Arm der nationalistischen Machthaber, bevor sie zu deren Sturz beitrugen. In Hongkong nutzten die Triaden die Notsituation der Flüchtlinge aus, die vor Elend und Unterdrückung aus China geflohen waren, um neue Mitglieder zu rekrutieren. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg Hongkongs in den darauffolgenden Jahrzehnten boten sich ihnen immer mehr Möglichkeiten: Sie manipulierten Immobilienmärkte, kauften Unternehmen auf und schmuggelten Waren im großen Stil.
Eine Vorgehensweise, die schon bald nicht mehr nur auf Hongkong beschränkt war, denn die Triaden weiteten ihren Einfluss allmählich nach Nordamerika und Europa aus. Mit dem Anwachsen der chinesischen Diaspora entfalteten sie ihre kriminellen Machenschaften auch in den dortigen Chinatowns.