Migration und Menschenwürde

Lässt sich die Krise der Migration lösen? | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur33.000 Abonnenten

46.311 Aufrufe 05.02.2024 #SRFSternstunde#Philosophie#Migration Jedes Jahr sterben über tausend Menschen auf der Flucht im Mittelmeer. An den EU-Aussengrenzen werden Asylsuchende mit Zäunen und Gewalt zurückgehalten. Wie können wir Migration kontrollieren, ohne Gewalt und Tote? Darüber spricht Yves Bossart mit dem gefragten Migrationsexperten Gerald Knaus. Themen in dieser Folge: 00:00 Menschenfreundliche Kontrolle von Migration: Geht das? 14:49 Herrscht in Europa ein «Asylchaos»? 27:59 Funktioniert der Lösungsansatz der sicheren Drittstaaten? 38:09 Kritik am Lösungsansatz der sicheren Drittstaaten 46:47 Wie viel Migration verträgt eine Gesellschaft? Von «Asylchaos» ist die Rede. Rechtspopulistische Parteien feiern Erfolge, weil sie eine restriktive Asylpolitik fordern.

Auch die EU hat ihre Migrationspolitik verschärft. Was passiert da gerade? Und wie könnte eine humane und gerechte Migrationspolitik aussehen? Der österreichische Sozialwissenschaftler und Migrationsforscher Gerald Knaus gilt als Vordenker des Migrationsabkommens der EU mit der Türkei von 2016. Er ist Gründungsmitglied der «European Stability Initiative» und berät heute zahlreiche Regierungen. Seine Kernforderung lautet: Wir brauchen Kontrolle, vereint mit Empathie. Grenzschutz ja, aber menschlich. Knaus möchte – wie derzeit einige EU-Länder – Asylverfahren aus Europa auslagern, in sichere Drittstaaten, mit denen Abkommen geschlossen werden. So würden Menschen ohne Chance auf Asyl die gefährliche Reise nach Europa gar nicht erst antreten. Aber: Ist das moralisch vertretbar?