„A Very Stable Genius“ – Phil Rucker und Carol Leonnig von der „Washington Post“publizier(t)en Anfang Januar 2020 ein weiteres Buch über Donald J. Trumps Präsidentschaft

„Aus New York berichtete Marc Pitzke  (SPIEGEL online 18.01.2020) unter dem Titel Enthüllungsbuch über Donald Trump „Eine langfristige Gefahr für das Land“

„Als unbelesen, eitel und aufbrausend beschreiben Ex-Mitarbeiter den US-Präsidenten in einem neuen Buch. So unterhaltsam die geschilderten Anekdoten über Trump auch sind – die Bilanz ist beunruhigend.

Das „USS Arizona Memorial“ in Hawaii ist eine der wichtigsten Pilgerstätten für US-Präsidenten. Der Gedenkort erinnert an Japans Angriff auf Pearl Harbor, der die USA 1941 in den Zweiten Weltkrieg stürzte. Mehr als 2400 Amerikaner starben, die meisten Soldaten wurden nie aus dem Wrack geborgen. Donald Trump besuchte das Mahnmal bei Honolulu im November 2017 – doch wusste er offenbar nicht, welche Bedeutung es hatte.

„Hey, John, worum geht’s hier?“, soll Trump seinen damaligen Stabschef John Kelly gefragt haben. „Was besichtigen wir gerade?“ Kelly, ein General a.D., der unter anderem im Irakkrieg gedient hatte, sei „sprachlos“ gewesen.

Nachlesen lässt sich die bisher unbekannte Anekdote in „Trump gegen die Demokratie“, einem neuen Enthüllungsbuch, das nächste Woche in den USA und Deutschland erscheint. Der US-Originaltitel – in der deutschen Fassung der Untertitel – lautet: „A Very Stable Genius.“ Das bezieht sich auf einen Ausdruck von Trump selbst, mit dem er 2018 seine eigene Intelligenz rühmte.

Die Autoren Phil Rucker und Carol Leonnig von der „Washington Post“ gewannen für ihre Trump-Berichte bereits den Pulitzerpreis. Das in der deutschen Übersetzung 528-seitige Buch, das dem SPIEGEL vorliegt, wimmelt vor haarsträubenden Schilderungen. Trump wird darin nicht nur als „gefährlich uninformiert“, „egozentrisch“ und „gedankenlos“ bezeichnet – sondern als „langfristige und unmittelbare Gefahr für das Land“, so ein Top-Mitarbeiter aus dem nationalen Sicherheitsapparat.“

Weicheier und Babys

Weil Trumps Topberater „über die klaffenden Geschichtskenntnislücken des Präsidenten“ beunruhigt gewesen seien, hätten sie ihm 2017 eine „Nachhilfestunde über den Stand der Weltpolitik und der außenpolitischen Interessen der USA“ geben wollen. Doch die „sanfte Lektion über die Macht Amerikas“, an der auch die damaligen Minister Tillerson und Mattis (Verteidigung) teilgenommen hätten, sei gründlich schiefgegangen: „Trump war nicht nur genervt, derart geschulmeistert zu werden, sondern reagierte allergisch auf den Ansturm von Informationen.“ Schließlich sei er ausgerastet: „Ihr seid alle Verlierer“, habe er gebrüllt. „Ihr seid nichts als ein Haufen Weicheier und Babys.“ Die Tirade sei Anlass für Tillersons später kolportierte Bemerkung gewesen, Trump sei ein „Vollidiot“. Von den Beratern im Raum arbeitet heute keiner mehr für Trump.“

Philip Rucker und Carol Leonnig: „Trump gegen die Demokratie – ‚A Very Stable Genius‘. Aus dem Amerikanischen von Martin Bayer, Karlheinz Dürr, Hans-Peter Remmler, Werner Roller, Karin Schüler, Violeta Topalova. S. Fischer Verlag

 ZEIT online 25.1.20 – Rezension von Rieke Havertz

„A Very Stable Genius“: Einsame Spitze: Es gibt schon viele Bücher über Donald Trump. Das der „Washington Post“-Reporter Carol Leonnig und Philip Rucker ragt heraus: Es entlarvt sachlich dessen Regierungsstil.

Zur politischen und humanitären Lage im Kongo

E-Mobilität – Ausweg aus der Mobilitätskrise oder Sackgasse?

Das Elektroauto ist in aller Munde: Gehört ihm die Zukunft auf unseren Straßen? Zehn Millionen Stück sollen 2030 auf Deutschlands Straßen unterwegs sein, an einer Million Ladepunkten soll man sie mit Strom versorgen können. Doch die Energiebilanz des E-Autos ist durchwachsen. Hinzu kommen praktische Probleme für den Verbraucher: Es gibt kaum Ladesäulen, die Modelle sind teuer. Staatliche Zuschüsse lassen auf sich warten. Die im November 2019 beim „Autogipfel“ erhöhten Subventionen der Bundesregierung müssen noch von der EU-Kommission bewilligt werden. Dazu kommt, dass der Umstieg auf E-Autos voraussichtlich zehntausende Jobs kosten wird. Trotzdem müssen die Hersteller die Vorgaben der EU bis 2030 umsetzen.

Ist das Elektroauto das beste individuelle Fortbewegungsmittel der Zukunft? Welche Alternativen gibt es? Wie kann ein Umstieg gelingen? (Am 23.01.2020 veröffentlicht)

Anke Plättner diskutierte am 23.1.20 in der phoenix-Runde mit:

Frank Müller, Bundesverband eMobilität e.V.
Prof. Stefan Bratzel, Center of Automotive Management (CAM)
Winfried Wolf, Verkehrsexperte und Autor von „Mit dem Elektroauto in die Sackgasse“
Marion Jungbluth, Verbraucherzentrale Bundesverband

Finanzwende einleiten – Appell unterstützen

„10 Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise. Die ernüchternde Bilanz: Kaum jemand wurde in Deutschland zur Verantwortung gezogen. Schuldenkrisen, Betrug und Steuertricks sind an den Finanzmärkten weiter an der Tagesordnung – und die Regierung tut so, als sei alles gut.

Setzen Sie ein Zeichen für eine finanzpolitische Kehrtwende, damit die Gesellschaft die Kontrolle über die Finanzmärkte zurückgewinnt. Unterzeichnen Sie unseren Forderungskatalog an den Bundesfinanzminister Olaf Scholz und starten Sie mit uns die Finanzwende! Denn die Finanzkrise ist nicht vorbei, sie sucht sich nur gerade ihre nächsten Opfer. Sie frisst sich in die Altersvorsorge oder die Mieten, vom Börsenparkett in die privaten Wohnzimmer.

Eigentlich müsste die Politik massiv gegensteuern, um endlich die gefährlichen Exzesse der Finanzbranche zu beenden! Bisherige Regulierungsbemühungen wurden jedoch zu oft verwässert oder ganz ausgebremst, weil die Finanzlobby nach wie vor übermächtig ist. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD findet sich nichts zur Regulierung der Finanzmärkte. Das nehmen wir nicht hin! Schließen Sie sich uns an und fordern Sie gemeinsam mit uns den Bundesfinanzminister auf, Maßnahmen zur Überwindung der Finanzkrise auf den Weg zu bringen.“

Die konkreten Forderungen und den Appell  der „Bürgerbewegung Finanzwende“ finden Sie hier!

Finanztransaktionssteuer – Diskussionsstand

„Als Reaktion auf die Bankenrettungen bildeten sich nach der Pleite der Bank Lehman 2009 wütende Proteste und quer durch alle Schichten drang eine Forderung durch: die Finanzindustrie soll stabiler und an den Milliardenkosten der Finanzkrise beteiligt werden. Eine alte Idee der 70er Jahre rückte wieder in den Fokus der Öffentlichkeit: Die Finanztransaktionssteuer.

Über 66.000 Bürgerinnen und Bürger unterschrieben in Deutschland im Rahmen der Kampagne „Steuer gegen Armut“ eine Petition mit dem Ziel diese Finanztransaktionssteuer wieder einzuführen. Darüber hinaus war die Steuer dazu gedacht, den extrem schnellen und unproduktiven Spekulationshandel einzudämmen und mit dem erzielten Geld die Entwicklungszusammenarbeit zu fördern. Hunderte Nicht-Regierungsorganisationen in Europa forderten die Einführung dieser Steuer. Sie wurde zum Symbol dafür, ob es gelingt, die Finanzmärkte wieder in den Dienst der Gesellschaft zu stellen.

Seit 2010 unterstützte auch die Bundesregierung offiziell eine Finanztransaktionssteuer. Bereits kurz darauf legte die EU-Kommission einen ersten, durchaus gelungenen Vorschlag vor. 2014 sollte die Steuer mindestens in der Eurozone bereits eingeführt werden. Man stand dem Ziel also richtig nahe. Doch es blieb bei diesem Vorschlag, der leider nie abgesegnet wurde.

Im Rahmen einer vertieften Zusammenarbeit versuchten einige EU-Länder das Projekt noch zu retten. Doch das eigentlich vorgesehene Instrument wurde im Laufe dieses Prozesses und über die Jahre bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet, so muss man es leider sagen. Es wurde immer kleiner und weniger umfassend. So debattieren zwar Scholz und andere europäische Finanzminister aktuell noch unter dem Slogan „Finanztransaktionssteuer“ und wollen noch dieses Jahr eine Einigung erzielen. Doch in Wahrheit drehen sich die Gespräche nur noch um eine Aktiensteuer light, die sogar noch den Handel von Aktien innerhalb eines Tages ausschließt. Bei der nun vorgesehenen Einigung würden über 90 Prozent der Finanztransaktionen unbesteuert bleiben.“ (Quelle: Website Bürgerbewegung Finanzwende)

Mehr dazu auf der Website der „Bürgerbewegung Finanzwende“