BEAT SCHNEIDER im MEZ Berlin: „Chinas langer Marsch in die Moderne“ (MEGA Radio Reportage) 164 Aufrufe 22.06.2023
Im Marx-Engels-Zentrums Berlin (MEZ) hielt auf Einladung im Juni 2023 der Schweizer Kunsthistoriker Beat Schneider einen Vortrag mit dem Titel: „Chinas langer Marsch in die Moderne“. Sein gleichnamiges Buch, das im Dezember 2022 im PapyRossa-Verlag erschienen ist, trägt den Untertitel: „Zwanzig nicht-eurozentristische Thesen“. Also Thesen zum Aufstieg Chinas.
In seinem Vortrag ging Beat Schneider auf viele aktuelle Fragen der Weltpolitik ein: China und der Westen – Wer bedroht da eigentlich wen? Was bedeutet antikolonialistischer Widerstand heute und: Wo versagt dabei die Linke?
Schneider analysiert den Einfluss von Marxismus, Taoismus, Ying-Yan-Denken der harmonischen Gegensätze und Konfuzianismus auf Chinas aktuelle Innen- und Außenpolitik. Die Volksrepublik strebe demnach Harmonie und Zusammenarbeit in den IB unter dem Dach der UNO an, betont Prof. Schneider.
Während China immer in der Kategorie „Sowohl als auch“ denkt, gibt es für den Westen nur ein „Entweder – Oder“, sagte er über kulturelle Unterschiede im Denken. Die USA reagieren ihm zufolge mit einem „Entweder-Oder“ auf den Aufstieg Chinas: Entweder Peking oder Washington?
Es sei nur eine Frage der Zeit, bis es zur Konfrontation komme, siehe Taiwan. Der Schweizer Sozialwissenschaftler hoffe da allerdings auf die chinesische Geduld. Die Historie zeige nämlich, dass China in der geduldigen Defensive gewinnen kann. Beat Schneider hat erst Anfang Juni 2023 einen Artikel zur Modernisierung Chinas für die größte chinesische Zeitung, der „China Daily“ geschrieben. Außerdem gibt er Einblicke in aktuelle Vorgänge der KP und beschreibt wichtige Berater der Regierung von Präsident Xi Jinping.