Quelle: Website Bündnis Klinikrettung
In Deutschland schließen seit Jahren fast monatlich Krankenhäuser. Kommunale Kliniken machen dicht, weil ihnen das Geld ausgeht. Private Kliniken werden geschlossen, weil sie aus Sicht der Eigentümer nicht genügend Rendite erbringen. Der Kahlschlag der Krankenhauslandschaft ist politisch gewollt: Mit dem sogenannten Krankenhausstrukturfonds fördert der Bund Klinikschließungen mit bis zu 1 Milliarde Euro jährlich. Diese Entwicklung muss umgehend gestoppt werden. Krankenhäuser retten Leben. Wir brauchen sie in Krisenzeiten und im Alltag. Öffentliche Gelder sollen nicht die Schließung, sondern den Erhalt von Krankenhäusern finanzieren.
Zu den Impulsgebern der Schließungsstrategie gehört die Bertelsmann Stiftung, die mit einer Studie vom Juli 2019 die Ausdünnung der Krankenhauslandschaft in Deutschland empfohlen hat. Extremszenarien der beauftragten Gutachter legen die Reduktion von 1.400 Plankrankenhäusern auf nur noch 330 Super-Kliniken nahe. Die finanzielle Förderung von Krankenhausschließungen durch den Krankenhausstrukturfonds begrüßte Boris Augurzky, einer der AutorInnen der Bertelsmann-Studie, als „Abwrackprämie“.
Noch im Sommer 2019 begann das Land Nordrhein-Westfalen mit der Umsetzung des Krankenhauskahlschlags. Die Berateragentur Partnerschaft Deutschland – Berater der öffentlichen Hand GmbH wurde dafür mit einem Gutachten beauftragt. Laut diesem soll die Zahl der Kliniken in dem Bundesland durch Zentralisierung und Bettenabbau um bis zu 60 Prozent reduziert werden. Trotz massiver Proteste gilt NRW als Pilotprojekt, das anderen Bundesländern als Vorbild dienen soll.
Krankenhausschließungen kosten Leben. Der Rückzug von Krankenhausversorgung aus der Fläche erhöht für Akutkranke das Sterblichkeitsrisiko. Profiteure sind die fünf großen privaten Klinikkonzerne: Fresenius, Helios, Sana, Asklepios und Rhön-Kliniken. Denn angesichts fehlender öffentlicher Investitionen sind sie im Gegensatz zu kommunalen Trägern in der Lage, große Zentralkliniken einzurichten. Der weiteren Privatisierung im Krankenhaussektor wird damit Tür und Tor geöffnet.
Die am 21. Dezember 2021 vom Bündnis Klinikrettung im Rahmen der Pressekonferenz vorgelegte Bilanz 2021 belegt, dass die Krankenhausschließungen trotz angespannter Versorgungslage immer weitergehen. So waren 2021 bundesweit neun Klinikschließungen und 22 Fälle von Teilschließungen zu verzeichnen. Außerdem gibt es aktuell mindestens 50 weitere Fälle von drohenden Schließungen.
Die Pressemappe zur Bilanz der Krankenhausschließungen 2021 ist zu finden unter: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2021/12/Buendnis-Klinikrettung_PK-21.21.21_Bilanz-Klinikschliessungen_Pressemappe.pdf
Machen Sie mit, bauen Sie gemeinsam mit dem Klinikpersonal und uns Druck auf!
Zusammen können wir die Schließungen der Kliniken stoppen. Gesundheitsversorgung muss wieder Daseinsvorsorge werden und darf nicht länger eine Ware sein!
- Unterzeichnen Sie jetzt unsere bundesweite Petition an Dr. Karl Lauterbach gegen Krankenhausschließungen und sammeln Sie weitere Unterschriften (Unterschriftenliste zum Ausdrucken)
- Werden Sie Teil vom bundesweiten „Bündnis Klinikrettung“ – unterstützen Sie die Planung von Aktionen und von Öffentlichkeitsarbeit gegen Klinikschließungen. Mehr Informationen zum Bündnis weiter unten.
- Schreiben Sie eine E-Mail an Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach mit der Frage: Sehr geehrter Herr Bundesgesundheitsminister Dr. Lauterbach, sichern Sie zu, dass in Deutschland kein Krankenhaus mehr geschlossen wird?
- Unterstützen Sie die Arbeit des Bündnisses Klinikrettung mit einer Spende oder werden Sie Fördermitglied.
Wer wir sind und was wir fordern
Wir sind eine bundesweite Gruppe von politisch Aktiven, bestehend aus PflegerInnen, ÄrztInnen, PatientInnenvertretungen, KlinikleiterInnen und GewerkschafterInnen. Seit Anfang 2020 arbeiten wir zum Thema Klinikschließungen. Im Herbst 2020 haben wir das bundesweite „Bündnis Klinikrettung“ gegründet. Der Träger des Bündnisses ist Gemeingut in BürgerInnenhand (https://www.gemeingut.org).
Das Selbstverständnis des Bündnisses ist hier zu finden.
Mitglieder des Bündnis Klinikrettung:
- Gemeingut in BürgerInnenhand (Träger)
- Initiative Regionale Krankenhausstruktur erhalten
- Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus
- Dresdner Bündnis für Pflege
- Bündnis für Krankenhaus und gute Arbeit Neckartal-Odenwald
- Aktion Krankenhaus Groß-Sand bleibt!
- Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern
- Pro Krankenhaus Havelberg e.V.
- Bürgerinitiative „Rettet das Kirner Krankenhaus“
- Rettet unsere Krankenhäuser Rosmann Breisach e.V.
- Initiative „Wenckeback-Klinikum muss bleiben!“
- Aktionsbündnis „Das Geislinger Krankenhaus muss bleiben“
- Initiativgruppe Kreis Pinneberg des Bündnis Klinikrettung
- Bundesverband Graue Panther e.V.
- attac Berlin
- attac Hamburg
- Bundesverband Gemeinnützige Selbsthilfe Schlafapnoe
- Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB)