Mobilität in Baden-Württemberg – Auswertung der Landtagsaktiviät in der Wahlperiode 16 (2016 bis Januar 2021) – Befragung der Kirchheimer MdL zur nächsten Wahlperiode 17

Die Website des baden-württembergischen Landtags ermöglicht einen raschen Zugriff auf die Dokumente der nun zu Ende gehenden Wahlperiode 2016 bis 2021.

Eine Suche unter dem Begriff „Mobilität“ ergab 44 Treffer (am 27.1.21), die sich mit dem Thema „Verkehr“ befassen. Wir haben die Treffer hier aufgelistet und nach Fraktionen sortiert. Das Anklicken der Links führt zum jeweiligen Dokument.Landtagsdokumente Wahlperiode 2016 bis 2021 Suchbegriff Mobilität

Einen Ausblick auf die nächste Wahlperiode 17 in Sachen „Aktivität/Positionierung unserer Kirchheimer Landtagsabgeordneten“ erhält man auf der Website „Allianz  Mobilitätswende Baden-Württemberg“, der umwelt- und verkehrspolitischen Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften, kirchlichen Institutionen und vielen Einzelpersonen, organisatorisch angegliedert an den Ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) angehören. Zu den Partner zählt auch unsere mobilitätspolitische Initiative „Kirchheim anders mobil“.

Die Allianz hat die Kandidat*innen der Parteien in Wahlprüfsteinen befragt, welche Positionen sie in der nächsten Wahlperiode im Landtag vertreten werden, falls sie gewählt werden.

Hier die Antworten von Ralph Kittl, FDP

Hier die Antworten von MdL Andreas Schwarz (Bündnis 90/Die Grünen)

Hier die Antworten von Regina Pelzer (Kandidatin der ÖDP)

Hier die Antworten von Dr. Natalie Pfau-Weller (CDU)

Hier die Antworten von Hüseyin Sahin (Die LINKE)

Rückblick auf Critical Mass (CM) 2020 – Ausblick auf CM 2021

Im Jahr 2020 haben wir acht Critical-Mass-Radfahrten durchgeführt – von März 2020 bis Oktober 2020.

Die Oktober-Tour 2020 (insgesamt Tour Nr. 11) hat Martin Schmid wieder in einem sehenswerten kleinen Film festgehalten. Im Film erläutert er – für Menschen, die noch nie oder selten mitgefahren sind – den Hintergrund unserer CM-Fahrten.

Voraussichtlich werden wir im März 2021 wieder starten, falls Corona uns nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht (was wir nicht hoffen).

Klimafreundlicher Mobilitätsspaziergang in der Kirchheimer Fußgängerzone

Auf die ungleiche Verteilung des öffentlichen Raumes für den ÖPNV und den Rad-, Fuß- und Autoverkehr in Kirchheim, den Flächenverbrauch durch den motorisierten Individualverkehr und die Notwendigkeit der Stärkung des Rad- und Fußverkehrs bei kürzeren Distanzen wiesen am Samstag, 27.Juni Aktivist*innen der Initiative „Kirchheim anders mobil“ und der Regionalgruppe attac Kirchheim hin.

Mit einem „Gehzeug“, das die Maße eines durchschnittlichen PKW abbildet, spazierten sie durch die Kirchheimer Fußgängerzone.

Die Reaktion der Passant*innen war gemischt. Neben überwiegendem Zuspruch waren auch einige skeptische und ablehnende Äußerungen zu hören.

Zur Information verteilten die Aktivist*innen einen Flyer mit folgendem Inhalt:

Der „ruhende“ Verkehr – und die Verteilung des öffentlichen Raums in unseren Städten

Wer kennt das nicht: zugeparkte Gehwege, Parkplatzsuche, kein Durchkommen für Rettungsfahrzeuge. Es ist offensichtlich: In den meisten Städten übersteigt der Bedarf an Pkw-Stellplätzen den vorhandenen Raum, und zwar unabhängig von der Stadtgröße. Parkende Autos dominieren das Erscheinungsbild der Straßen und beeinträchtigen ihre Funktionsfähigkeit. Diese „Übernutzung“ öffentlicher Straßenräume führt zu zahlreichen (Folge-)Problemen.

Die Verteilung der knappen öffentlichen Flächen beim „ruhenden“ Verkehr (= Parken; Abstellen) unter den einzelen Verkehrsarten ist extrem ungleich.

Die Forschungsgesellschaft Mobilität Austria (http://fgm.at/) hat einen Flächensplit für ruhenden Verkehr erhoben- Er dürfte„prinzipiell auf weite Teile Europas übertragbar sein.“ (Prof. Dr. Stephan Rammler, Volk ohne Wagen, 2017, S. 60): Radabstellflächen benötigen 2 Prozent, Verkehrsmittel des ÖPNV brauchen 3 Prozent und der ruhende Fußgängerverkehr verbraucht ebenfalls 3 Prozent (Straßencafés, Parkbänke etc.).

92 Prozent des öffentlichen Straßenraums werden für das Parken/Abstellen von PKWs benötigt.   

Ein Auto belegt im Stillstand 13,5 qm. Die 47,1 Mio. PKW in Deutschland (Stand 1.1.19) belegen – eng geparkt – eine Fläche von 635,85 Quadratkilometern (qkm). Das sind etwas mehr als zwei Drittel der Fläche der Stadt Berlin (900 qkm).

Im Schnitt stehen PKW mehr als 23 Stunden ungenutzt herum – im öffentlichen Raum, auf Parkplätzen von Firmen oder Privatpersonen.

Ein Drittel der Wege mit PKW in der Stadt werden für Parkplatzsuche verwendet.

Weltweit verursacht die Parkplatzsuche – laut der IBM-Studie Global Parking Survey 2011 – einen durchschnittlichen Zeitaufwand von 20 Minuten täglich.

Die genaue Zahl von Parkplätzen kann nur geschätzt werden. Laut Schätzung existieren in den Kernstaaten Westeuropas (EU-15) etwa 300 Millionen öffentliche Parkplätze. Davon sind über 80 Prozent im öffentlichen Raum. Eine Parkgebühr muss lediglich auf etwa 11 Millionen (3,6 Prozent) Abstellmöglichkeiten entrichtet werden.

Gleichzeitig werden jeden Tag kostbares Ackerland und Grünflächen versiegelt. Lt. Umweltbundesamt wurde in Deutschland von 1992 bis 2018 ca. 9.500 qkm Fläche überbaut (dies entspricht etwa der halben Fläche von Rheinland-Pfalz).

Fazit: Die weitere Steigerung der individellen Automobilität ist – unabhängig von der Antriebstechnologie – neben der ungleichen Beanspruchung des öffentlichen Raums aus vielerlei weiteren Gründen keine anstrebenswerte Option für die nötige Verkehrswende – sowohl national als auch international. Weltweit gibt es im Augenblick 1,318 Milliarden PKW. Jährlich kommen 100 Millionen weitere dazu, jede Sekunde drei weitere PKW.

 Mehr Information: https://kirchheim.forum2030.de/ungleiche-beanspruchung-des-oeffentlichen-raums-durch-die-individuelle-automobilitaet/

Literatur: Hermann Knoflacher. Stehzeuge: Der Stau ist kein Verkehrsproblem. 2009.

Kirchheim anders mobil – Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Bader, dem Mobilitätsplaner Bantzhaff und der Klimaschutzmanagerin Dr. Arman

Am 4. Juni 2020 führten Vertretern von „Kirchheim anders mobil“ (Heinrich Brinker, Hans Dörr, Volker Schempp, Martin Schmid – Entschuldigt: Eva Frohnmeyer-Carey, Günther Kern) mit der OB Dr. Pascal Bader, dem Mobiltätsplaner Thomas Bantzhaff und der Klimaschutzmanagerin Dr. Beate Arman ein Gespräch.

Grundlage war ein Schreiben von „Kirchheim anders“ mobil an die Stadtverwaltung, in dessen Anhang die Ergebnisse von drei Workshops aus den Jahren 2019 und 2020 vorgestellt wurden.

Kirchheim anders mobil _Schreiben an OB Bader 18. Mai 2020

Die Vertreter von „Kirchheim anders mobil“ stellten zu Anfang die beteiligte Initiativen vor: Agendagruppe Nachhaltiger Stadtrundgang; ADFC Kirchheim; attac Kirchheim u. Umgebung; BUND Kreisverband Esslingen; Bündnis 90/Die Grünen, OV Kirchheim; Die LINKE OV Kirchheim; Frauenliste Kirchheim; GEW Kreisverband Esslingen-Nürtingen; Initiative gegen TTIP; StadtMobil Kirchheim; VCD Kreisverband Esslingen

Sie kennzeichneten kurz die allgemeinen Forderungen von „Kirchheim anders mobil“:

  • Schnellstmöglich Weichenstellung für eine Verkehrswende hin zu mehr Fuß-, Rad-, Bus- und Bahnverkehr in Kirchheim unter Teck
  • Reduzierung des Verbrauchs fossiler Treibstoffe bis hin zur CO2-freien Mobilität
  • Erhöhung unserer Lebensqualität durch weniger Autoverkehr.
  • Veränderte Verteilung des öffentlichen Raumes (z.B. auch durch eine Begrenzung des PKW-Parkraums in der Stadt)

Zu den konkreten Forderungen bzw. den vorgeschlagenen Maßnahmen verwiesen sie auf die Ergebnisse der drei Workshops.

Anders mobil in Kirchheim Workshop_Ergebnisse 2019-2020 Fuß_und Radverkehr ÖPNV_ Stand Februar 2020

Die Vertreter von „Kirchheim anders mobil“ verwiesen außerdem auf die bisherige Aktivität(en)

  • Durchführung der Mobilitätstage am 12./13. April 2019 https://kirchheim.forum2030.de/kirchheim-anders-mobil/
  • Sechs Critical-Mass-Touren (4 in 2019; bisher 2 in 2020)
  • Drei Workshops zum Thema Verkehrswende in Kirchheim in 2019 und 2020
  • Planung der Mobilitätstage am 13./14. März 2020 (wegen der Corona-Pandemie in den Herbst 2020 verschoben)

Die Vertreter der Stadt skizzierten die Planungen der Stadt Kirchheim in Sachen „Verkehrswende in Kirchheim“

Ein Stadtgeschwindigkeitskonzept ist in Arbeit. Der Radverkehrsbericht wird im Augenblick aktualisiert. Am 22. Oktober 2020 soll ein Bürgerform Mobilität stattfinden. Für das Fachforum „Aktive Mobilität“ (Fahrrad-/Fußverkehr) ist noch kein Termin festgelegt. Das gilt auch für das Fachforum „Mobilität“ (ÖPNV),

 Thema war außerdem die Bürgerbeteiligung, konkret beim Thema „Verkehrswende – Kirchheim anders mobil“

Als mögliche Austausch- und Beteiligungsformate wurden skizziert:

Instrument Bürgerbeteiligung stärken und ausbauen: Beispiele: neues Stadtverwaltungsgebäude, Umgestaltung des Bahnhofsareals, wären Stadtrundgänge oder –fahrten mit interessierten BürgerInnen mit dem Ziel die Fußgängerwege und Radwege zu optimieren.

Ausweitung von Bürgerbefragungen auf das gesamte Feld „Kirchheim anders mobil“: (s. Ergebnisse der Workshops, z.B. in der ÖPNV-Weiterentwicklung Nutzer*innen-Befragungen als Motivations- und Aktivierungsinstrumente einbauen)

Die Stadt lädt zu einem regelmäßigen Mobiliäts-Forum ein. Dazu werden auch die Gruppen der Initiative „Kirchheim anders mobil“ eingeladen. Im Rahmen dieses regelmäßigen Mobilitäts-Forums können bei Bedarf Projektgruppen eingerichtet werden, die sich mit Detailthemen beschäftigen

Einstieg dazu am Freitag, 31.7.2020, 18.00 Uhr (Raum wird noch festgelegt). Thema: Die Stadtverwaltung (Mobilitätsplaner Thomas Bantzhaff) nimmt Stellung zu den Ergebnissen der Workshops von „Kirchheim anders mobil“ (Was wurde/ist schon erledigt? Was ist in Arbeit? Was wird wann angegangen…). Einladung Interessierter u.a. über den Teckboten.

Gesprächs zwischen Stadtverwaltung und _Kirchheim anders mobil_am 4.6.2020 Ergebnisse

Critical Mass im Mai 2020 – gut gestartet

Die Critical Mass – unsere Fahrradtour für die Verkehrswende in Kirchheim – ist im Mai 2020 gut gestartet.

Mit über 40 Radler*innen auf unterschiedlichen Rädern sind wir – ohne Auftaktkundgebung – von 17.45 bis 18.45 durch Kirchheims Straßen gefahren. Am Ende der Tour haben wir wieder mehrfach den Alleenring umrundet.

Die erste Kirchheimer Critical Mass im Jahr 2020 fand am 13. März 2020 statt – als Teil der Kirchheimer Mobilitätstage – im kurzen Video von Martin Schmid ist sie festgehalten

Infos zur Critical Mass 2019 hier!

Unsere Tour am 15. Mai 2020 hat Martin Schmid ebenfalls in einem kurzen Film festgehalten.

Die nächste Kirchheimer Critical Mass startet am Freitag, 12. Juni, 17.30 Uhr, Stadtbücherei Kirchheim.