Chinesische Philosophie – die Kunst, das Nichts zu denken | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur – 219.131 Aufrufe – 29.04.2019
Kai Marchal war 22, als er mit der Transsibirischen Eisenbahn nach China fuhr, im Gepäck die Sehnsucht nach alternativen Denkweisen.
Mittlerweile ist er Professor für Philosophie in Taipeh.
Barbara Bleisch spricht mit ihm über die Kunst, nichts zu denken, und über die Weisheit des Dao.
Unser Bild von China ist geprägt von rasanter Veränderung: Die Bevölkerung drängt in die Städte, der Konsum wächst exponentiell, die Umwelt leidet. Doch China ist auch ein Sehnsuchtsort, der die Abkehr von allem übt und uns anweist, uns dem Dao hinzugeben, dem rätselhaften Prinzip allen Werdens und Vergehens. Wie passen diese Bilder zusammen? Und können wir rational geprägten Westler das chinesische Denken überhaupt verstehen? Verfolgten Daoisten und Konfuzianer ein philosophisches Projekt, das uns helfen kann, ein gelingendes Leben zu führen? Oder ist ihre Lehre eher eine Religion?
Kai Marchal hat über sein Leben in China ein amüsantes und tiefgründiges Buch geschrieben, das zugleich ins chinesische Denken einführt. Barbara Bleisch trifft ihn zum Gespräch. Literatur: Kai Marchal: «Tritt durch die Wand und werde, der du (nicht) bist. Auf den Spuren des chinesischen Denkens». Matthes und Seitz, 2019