Kommunen unter Druck: Wohin mit den Geflüchteten? | ZDF.reportage
ZDFheute Nachrichten 16.03.2024 #Reportage #Flüchtlinge #Geflüchtete
Laut einer Umfrage finden 84 Prozent der Deutschen, dass zu viele Menschen in Deutschland Asyl suchen. Die Flüchtlingskrise ist dauerhaft in Deutschland angekommen. Vor allem die Gemeinden und Kommunen stellt das vor große Herausforderungen. Trotz der stärkeren Hilfe durch Bundesmittel sind die Gemeinden weiter an der Kapazitätsgrenze und wissen nicht, wie und wo sie die Menschen unterbringen sollen. Bereits im Januar 2023 musste Sozialdezernent Matthias Schimpf an der Bergstrasse in Hessen viele neu ankommende Geflüchtete unterbringen. Schon damals waren die Plätze in der Zeltstadt in Bensheim sowie in einem Containerdorf und in einem stillgelegten Krankenhaus rar. Seitdem sind die Zahlen weiter gestiegen: Pro Woche kommen durchschnittlich zwischen 50 und 100 Personen dazu.
Für sie alle muss Matthias Schimpf Wohnraum finden. Allerdings fehlen ihm Fachkräfte für die Betreuung der Geflüchteten, im Ausländeramt und im Jobcenter. „Wir stecken alle Kraft in Provisorien, um den Menschen ein provisorisches Leben anzubieten. Das ist frustrierend,“ sagt Schimpf. In dem 6.000 Einwohnerort Hebertshausen nahe München leben aktuell 234 Geflüchtete. Damit hat Bürgermeister Richard Reischl die durch den Verteilungsschlüssel festgelegte Quote um das 4-fache erfüllt. Doch Hebertshausen kommt mit der Lage gut zurecht. Fast 90 Prozent der im Ort lebenden Asylsuchenden sind inzwischen in Arbeit oder engagieren sich ehrenamtlich. „Ein Helferkreis übernimmt hier das, was eigentlich Aufgabe des Staates sein sollte,“ sagt Reischl. Der Bürgermeister fordert eine Arbeitspflicht für alle Neuen, auch für die mit schlechter Bleiberechtsperspektive. In seiner Gemeinde verrichtet ein großer Teil dieser Geflüchteten gemeinnützige Arbeit. Reischl ist davon überzeugt, dass es Hebertshausen durch solche Maßnahmen besser als manch anderen Orten gelingt, die Geflüchteten nicht als Bedrohung, sondern als Chance anzusehen. _____
Aufnahme von Geflüchteten: Ein schwäbisches Dorf wehrt sich
ZDFheute Nachrichten 674.068 Aufrufe 05.10.2023 #Migration #Flucht #Zollernalbkreis
Wohin mit angekündigten Geflüchteten? Im Zollernalbkreis steigt der Druck auf den Bürgermeister, auch tief im Westen ist die Überzeugungskraft der überlasteten Kommunen am Ende. Die Gemeinden hätten sich jahrelang angestrengt, meint Landrat Günther-Martin Pauli. Die Bevölkerung sei aber ausgelaugt. Das notwendige Ehrenamt bröckelt, gleichzeitig steigt die Angst vor geflüchteten jungen Männern – auch dort, wo nichts vorgefallen ist. Die Stimmung ist angespannt, viele bemühen sich aber auch um Sachlichkeit. Davide Licht, Bürgermeister von Burladingen, muss die neu zugewiesenen Geflüchteten unterbringen und will die Wogen glätten.
DER SPIEGEL 2.159.987 Aufrufe 15.03.2023
Nachdem die Proteste gegen Flüchtlingsheime schon fast zur Selbstverständlichkeit geworden sind, ist nun auch der Ton gegenüber den verantwortlichen Politikern schärfer geworden. Wenn Volkes Stimme zum Volkszorn wird. Eine Reportage aus dem wütenden Osten.