Landwirtschaft in Afrika entwickeln! Fluchtursachen verringern!

Tomaten und Profitgier – Ghanas Bauern auf der Flucht (2/3) | DW Dokumentation

19.781 Aufrufe . 22.01.2020
„Was haben Tomaten mit Flucht zu tun?   Sie sind Kugeln im Roulette der unfairen globalen Handelspolitik. Subventionierte und zu Dumpingpreisen produzierte Waren aus der EU, China und anderen Ländern zerstören in Afrika Märkte und Existenzen.
Edward erntet Tomaten. Nicht auf seinen Feldern in Ghana, sondern unter prekären Umständen auf den Plantagen in Süditalien. Seine Tomaten werden verarbeitet, in Dosen verpackt, in Container gestapelt und verschifft – unter anderem nach Ghana, wo sie der gebeutelten ghanaischen Tomatenindustrie Konkurrenz machen. Die Flut der importierten Billigimporte aus China, den USA und der EU hat die ghanaische Tomatenproduktion in den Ruin getrieben.
Bauern ohne Perspektiven suchen nach Auswegen – zum Beispiel in Europa. Sie machen sich auf den einzigen ihnen zugänglichen Weg – durch die Wüste und über das Mittelmeer – und riskieren dabei ihr Leben.
Ghana gilt als afrikanisches Musterland: Frieden, freie Wahlen, wirtschaftliche Entwicklung. Und trotzdem kommt die Tomatenbäuerin Benedicta nur über die Runden, weil ihr Mann regelmäßig Geld aus Italien schickt. Einen Grund dafür kann man in Pwalugu besichtigen: In den gespenstig-leeren Hallen der ehemaligen Tomatenfabrik sieht der einstige Angestellte Vincent noch immer nach dem Rechten.
Er kann nicht glauben, dass die Fabrik, die einst die Region am Leben hielt, stillgelegt ist. Tomaten baut rund um die ehemalige Fabrik niemand mehr an, denn der Markt ist zusammengebrochen. Ein Landwirtschaftsberater versucht den Bauern Tipps zu geben, wo jeder Rat eigentlich verloren ist. Und einer der Bauern packt seine Sachen.
Er will sich auf den Weg machen, nach Europa. In Italien leben Edward und andere afrikanische Migranten in improvisierten Behausungen inmitten der Tomatenplantagen und ernten Tomaten als Tagelöhner zu Dumpinglöhnen – und baut dort ausgerechnet jene Tomaten an, die in seiner Heimat Ghana noch mehr Menschen die Existenz kosten.
Auf dem Markt in Accra sortieren währenddessen die Händlerinnen Tomatendosen aus China, Italien, Spanien. „Freier Handel“, sagt der Ökonom Kwabena Otoo, „sollte Perspektiven ermöglichen und nicht das Leben von Menschen zerstören“.“

Europas dreckige Ernte: Ausbeutung mit EU-Geldern | mehr/wert | BR Fernsehen

8.105 Aufrufe – 02.08.2018
Zehntausende Flüchtlinge und Migranten aus Afrika werden in der Landwirtschaft brutal ausgebeutet. Sie ernten in Spanien und Italien Obst und Gemüse, das in Deutschland zu Billigpreisen verkauft wird. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks erhalten Betriebe, die gegen Lohn- und Arbeitsschutzvorschriften verstoßen, sogar millionenschwere EU-Subventionen.
Mehr Wirtschaft und Soziales: br.de/mehrwert Autoren: Vanessa Lünenschloß und Jan Zimmermann

Agrarexporte: Milch aus Bayern zerstört regionale Märkte in Afrika | Unser Land | BR Fernsehen –6.165 Aufrufe –07.05.2019

Johannes Pfaller, Vorstandsmitglied beim Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, arbeitet seit 10 Jahren in der Entwicklungshilfe und möchte mit seinem Know-how und technischer Unterstützung weltweit Bauern zur Selbsthilfe motivieren. Auf seinem Hof in Mittelfranken hat er zwei Kleinbauern aus Westafrika zu Gast, die über die verheerenden Auswirkungen europäischer Agrarexporte berichten.

Welternährung konkret: landwirtschaftliche Transformation in Afrika (Prof. Dr. Christine Wieck) – 157 Aufrufe  09.07.2018

Tagung: Zukunftsfähige Landwirtschaft: Herausforderungen und nachhaltige Wege.
26. und 27. Juni 2018 in Eichstätt. Welternährung konkret: Ein Blick auf die landwirtschaftliche Transformation in Afrika (Prof. Dr. Christine Wieck, Agrar- und Ernährungspolitik, Universität Hohenheim). Veranstaltung des Nachhaltigkeistteams der KU und des BUND Naturschutz in Bayern e.V.  www.ku.de/landwirtschaft


Das Geschäft mit der Armut | In AFRIKA u. SÜDAMERIKA

111.938 Aufrufe – 13.04.2017

Das Geschäft mit der Armut“ oder „Wie Lebensmittelkonzerne neue Märkte erobern.“
Der Film zeigt, wie Großkonzerne auf Kosten der Gesundheit Kasse machen. Sie blickt dabei in zwei völlig unterschiedliche Regionen dieser Welt: in den Großraum São Paulo und nach Kenia.
Der große Hunger ist vorbei. Die Industriestaaten in Europa und Nordamerika sind gesättigt, Lebensmittelkonzerne verzeichnen hier kaum noch Wachstum.
Deshalb haben die großen Hersteller ihren Focus auf neue Märkte gelenkt: Schwellen- und Entwicklungsländer. Dort verkaufen die multinationalen Konzerne kleine Packungen mit großen Gewinnen.
Für viele Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern ist Convenience Food made in Europe ein Statussymbol. In Brasilien und Kenia machen sich multinationale Konzerne das zunutze, indem sie in Werbekampagnen gezielt die Armen ansprechen. In Mini-Packungen, sogenannten PPP – popularly positioned products – werden Markenprodukte zu Cent-Beträgen verkauft. In Schulungen werden Frauen aus Slum-Gebieten dazu ausgebildet, die Produkte in ihrem privaten Umfeld zu vertreiben. Begehrte Jobs für die meist ungelernten Frauen, die sich darum reißen, für internationale Lebensmittelkonzerne zu arbeiten.
Auch das ist Konzernpolitik, soziale Verantwortung scheinbar dort zu übernehmen, wo der Staat es nicht tut. Für Kritiker wie Dr. Carlos Monteiro, Professor für Ernährung und Gesundheit an der Universität São Paulo, ein absoluter Widerspruch: ungesunde Produkte in Massen an die Menschen zu bringen und sich gleichzeitig als Wohltäter zu präsentieren: Greenwashing auf Kosten der Ärmsten. Film von Joachim Walther