Gerald Knaus: Welche Grenzen brauchen wir? | Wiener Stadtgespräch Arbeiterkammer Österreich 1.380 Aufrufe 24.04.2021 #Knaus #Menschenrechte #Gerechtigkeit
Wie lassen sich die Grenzen sichern, ohne Europa in eine Festung zu verwandeln? Wie lässt sich illegale Migration stoppen und gleichzeitig das Menschenrecht auf Asyl wahren? Wie können wir verhindern, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken?
Diese Fragen treiben den Soziologen und Politikberater Gerald Knaus um. Kontrolle und Empathie, so seine Überzeugung, schließen sich nicht aus. Sein Buch untersucht mit realistischem Scharfblick vergangene und gegenwärtige Versäumnisse der Grenz- und Asylpolitik. Und zeigt Lösungsvorschläge für ein ebenso humanes wie effektives Grenzregime auf.
Gerald #Knaus berät Regierungen und Institutionen in Europa zu Flucht, Migration, Asyl und #Menschenrechte. „Eine humane Migrations- und Asylpolitik ist möglich“, erklärt Gerald Knaus im Wiener #Stadtgespräch mit Peter Huemer.
Gerald Knau hat 2020 im Piper-Verlag das Buch „Welche Grenzen brauchen wir? Zwischen Empathie und Angst – Flucht und Migration und die Zukunft von Asyl“ publiziert.
Peter Flick schreibt in seiner lesenswerten Rezension des Buches über den Autor
„Der Migrationsforscher Gerald Knaus wurde 1970 in Salzburg geboren. Wie er in seinem Buch schreibt, werden die Balkankriege der 1990er Jahre zu einer Erfahrung, die seine weitere berufliche Laufbahn prägen sollte. Mitten in Europa wurde wieder um Grenzen gekämpft, finden Massenvertreibungen und ein Genozid (Srebrenica) statt. Knaus verfolgt die Entwicklung auf dem Balkan 1993 zunächst aus dem ukrainischen Czernowitz, wo er als Dozent für Volkswirtschaft arbeitet, später aus Sofia. 1996 ging er nach Sarajevo und arbeitet fünf Jahre lang für verschiedene NGOs und internationale Organisationen in Bosnien. Er wurde dort Mitbegründer der European Stability Initiative (ESI), einer liberalen „Denkfabrik“ in Sarajevo, die er noch heute leitet.
Von 2001 bis 2004 war er Direktor einer EU-Abteilung von UNMIK in Kosovo. 2004 zieht er für sieben Jahre nach Istanbul und geht dann in die USA, wo er fünf Jahre lang an der Harvard Kennedy School of Governance in den USA unterrichtet.
Knaus lebt heute als anerkannter Migrationsexperte in Berlin und gilt als Mitinitiator des sogenannten „Türkei – Deals“ der EU mit dem türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der die Balkanroute für die Flüchtlinge schließen sollte. Die Vereinbarung mit der EU wurde von Erdogan im Februar 2020 aufgekündigt. Der Rückblick auf die Entstehung und das Scheitern dieser Vereinbarung bildet ein zentrales Kapitel des Buches.“