Erinnern Sie sich noch an die Proteste gegen die Abholzung des Hambacher Waldes 2018? Baumhäuser, sonntägliche Dorfspaziergänge – die Proteste fingen klein an, wuchsen dann Woche um Woche zu einer Massenbewegung. Schließlich kamen Zehntausende Demonstrant:innen, der Hambacher Wald wurde zu einem internationalen Symbol der Klimabewegung. In letzter Minute stoppte ein Gericht die Rodung – ein grandioser Erfolg!
Jetzt geht es darum, RWE in Lützerath die Stirn zu bieten! Und der Protest wächst:
- Hunderte Klimaschützer:innen lassen den Ort Tag für Tag mit Baumhäusern und einem Protestcamp zu einem Widerstandsdorf wachsen, um sich der drohenden Räumung und Zerstörung in den Weg zu stellen.
- Jeden Sonntag kommen Menschen zum wöchentlichen Dorfspaziergang – und es werden immer mehr.
- Der widerständige Landwirt Eckardt Heukamp wehrt sich juristisch gegen seine Enteignung.
- Ab dieser Woche ist Greenpeace mit einer Mahnwache und einem Mediencontainer in Lützerath, berichtet über die Lage und mobilisiert zu Aktionen.
Räumung von Baumhäusern, Abriss alter Höfe, Rodung von Bäumen – geht es nach RWE flimmern diese Bilder schon bald über die Fernsehbildschirme. Während SPD, Grüne und FDP in Berlin über die Bildung einer Koalition beraten, bereitet RWE am Tagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen die Zerstörung des Dorfes Lützerath vor. Doch vor Lützerath verläuft die 1,5-Grad-Grenze: Damit Deutschland die Pariser Klimaziele einhalten kann, muss die Kohle unter Lützerath und den weiteren bedrohten Dörfern am Tagebau im Boden bleiben.
Die Zeit drängt – RWE kann praktisch jeden Tag mit der Zerstörung von Lützerath loslegen. Wir haben deshalb einen Eil-Appell an die Spitzen von SPD, Grüne und FDP gestartet. Olaf Scholz (SPD), Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen) und Christian Lindner (FDP) haben sich im Wahlkampf zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze bekannt. Doch wenn sie RWE jetzt gewähren lassen wäre ihr Neustart beim Klimaschutz gleich zu Beginn beschädigt.
Die Ampel-Koalitionäre in spe müssen sich jetzt für ein sofortiges Abriss-Moratorium stark machen. Bis die Koalitionsverhandlungen abgeschlossen sind und die neue Bundesregierung einen verschärften Klimaschutzplan beschlossen hat, dürfen keine unwiederbringlichen Fakten geschaffen werden.
Wir brauchen jetzt schnell viele Unterschriften – damit wir den Eil-Appell noch rechtzeitig bei den Sondierungen übergeben können. Bitte machen Sie mit und unterzeichnen Sie jetzt – solange wir Lützerath noch retten können!