Von den Schwierigkeiten, nach dem totalen Krieg Frieden zu schließen – Prof. Krumeich, 12.11.18 Stiftung Demokratie Saarland SDS 31.861 Aufrufe 03.12.2018 #Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg hatten viele Millionen Menschen weltweit großes Leid erlebt. Allein in Deutschland hatte er zwei Millionen Gefallene und mehr als vier Millionen verwundete oder verstümmelte Soldaten hinterlassen. Hinzu kamen noch 700.000 zivile Opfer durch Hunger und kriegsbedingte Krankheiten. Ähnlich hohen oder höheren Blutzoll hatten auch andere Nationen zu tragen. Und der „Große Krieg“ hatte zu neuen Formen des kollektiven Hasses geführt. Für die Franzosen und Briten waren die Deutschen nur noch blutrünstige „Hunnen“, die von Brandschatzung und Vergewaltigung lebten. Mit dem Waffenstillstand 1918 und den folgenden Friedensverträgen wurden zwar die Kriegshandlungen (weitgehend) eingestellt, aber der Krieg lebte und wirkte in verschiedenen Formen fort. Im seinem Vortrag wird Gerd Krumeich diesen „Krieg in den Köpfen“ anhand verschiedener Beispiele aus Deutschland, Osteuropa und dem Nahen Osten beleuchten. im Rahmen der Vortragsreihe 100 Jahre Versailler Vertrag / Schirmherrin: Catherine Robinet, Generalkonsulin der Republik Frankreich im Saarland
Referent: Prof. em. Dr. Gerd Krumeich war von 1990 bis 1997 Professor für „Geschichte des Romanischen Westeuropas“ an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. und von 1997 bis 2010 war er Lehrstuhlinhaber für Neuere Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er ist Mitbegründer des Historial de la Grande Guerre in Péronne (Somme), Mitherausgeber der „Enzyklopädie Erster Weltkrieg“ und Mitglied des Conseil scientifique de la Mission du Centenaire des Président de la République. 1996 wurde Professor Krumeich zum Chevalier dans l´Ordre des Palmes Académiques ernannt. Zudem ist er Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen, darunter „Die Deutschen an der Somme 1914-1918. Krieg, Besatzung, Verbrannte Erde“ (2006), „Der Große Krieg: Deutschland und Frankreich im Ersten Weltkrieg 1914-1918“ (2010), „Deutschland im Ersten Weltkrieg“ (2013), „Juli 1914. Eine Bilanz“ (2014) sowie der 2016 erschienenen Publikation „Verdun 1916: Die Schlacht und ihr Mythos aus deutsch-französischer Sicht“ (mit Antoine Prost).