Ein Kommentar von Hasnain Kazim
Nahostkrise: Ein Konflikt ohne Schwarz und Weiß
Meinen, ohne zu wissen, ist grundsätzlich nicht sinnvoll – in der Nahostkrise erst recht nicht. Unschuldige sind die Leidtragenden, ihnen sollte Solidarität gelten.
Seit einer Woche eskaliert der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern – mal wieder. Und auch hier, auf den Straßen und im Internet, nehmen die Auseinandersetzungen zu. Mir schreiben sehr viele Leserinnen und Leser, warum ich mich nicht zu diesem Thema äußere, weshalb ich nicht Stellung beziehe, wenigstens in den sozialen Medien. Manche tun das, weil sie ernsthaft nach Einordnung und Orientierung suchen. Andere fordern mich auf, weil sie mich ohnehin in dem einen oder anderen Lager verorten und sich nun Bestätigung erhoffen.
Meinen, ohne zu wissen, ist grundsätzlich nicht sinnvoll – und bei diesem Thema erst recht nicht. Im Gegenteil, es vertieft den Konflikt. Was die Sehnsucht nach Orientierung angeht, kann ich diese verstehen. Aber dieser Konflikt ist komplex und denkbar ungeeignet für schnelle Positionierungen.