Die Krise der Sorgearbeit überwinden (mit Frigga Haug und Julia Fritzsche)

Die Krise der Sorgearbeit überwinden (mit Frigga Haug und Julia Fritzsche)1.339 Aufrufe – 15.12.2020

Frigga Haug hat als marxistische Feministin den besonderen zeitlichen Charakter von Sorgearbeit herausgearbeitet und mit dem Vier-in-Einem-Konzept schon 2011 einen radikalen Vorschlag für ein neues Verständnis von Arbeit gemacht, in dem Sorge, Kultur und Politik auch einen Platz haben.

Julia Fritzsche plädiert in „Tiefrot und radikal bunt“ (Nautilus 2019) für eine neue linke Erzählung, die den Wunsch nach anderen menschlichen Beziehungsweisen auch auf dem Gebiet der Sorgearbeit artikuliert und wirkmächtig werden lässt.

Für einen kurzen Augenblick konnte es so scheinen, als habe die Corona-Pandemie endlich das breite gesellschaftliche Bewusstsein dafür geschaffen, wie wichtig Pflege und Sorge für uns alle sind. Zu wichtig, um genau zu sein, um sie weiter unter so schlechten Bedingungen wie gegenwärtig zu organisieren. Das Home-Schooling im Home-Office, der Pflegenotstand in Krankenhäusern und Altenheimen schienen endlich die nötige Aufmerksamkeit für die Belastungen und prekären Bedingungen alltäglicher Sorge zu erzeugen. Eine Tarifrunde und einen Kinderbonus später stellt sich Ernüchterung ein.

Wir wollen deshalb mit Frigga Haug und Julia Fritzsche diskutieren. Beide sagen seit langem, dass mehr Pflegekräfte und eine höhere Bezahlung allein, die Krise der Sorgearbeit nicht überwinden werden.

Gebraucht werde vielmehr ein neues Verständnis menschlicher Tätigkeit und gesellschaftlicher Arbeitsteilung. Aber wie soll sie konkret aussehen, die Sorge und Pflege in einer Gesellschaft, in der sie weder zur unbezahlten Domäne von Frauen privatisiert noch professionalisiert, aber dafür den Gesetzen der Ökonomisierung unterworfen werden?

  • Kapitel
  • 00:00 Einleitung und Vorstellung (Rahel Jaeggi)
  • 05:38 Die lange Diskussion um die Sorgearbeit (Frigga Haug)
  • 09:14 Ein anderes Frauenbild ist ein anderes Menschenbild (Julia Fritzsche)
  • 17:26 Die Entwicklung der Vier-in-einem-Perspektive (Frigga Haug)
  • 24:46 Gesellschaftsveränderung braucht Selbstveränderung (Frigga Haug)
  • 30:01 Professionalisierung vs. Kommodifizierung von Sorgearbeit
  • 44:35 Schätzt der Neoliberalismus nicht auch Sorge und lebendige Arbeit?
  • 52:07 Geht gute Sorge nur im Sozialismus?

Frigga Haug: Die Vier-in-Einem-Perspektive – Online Live Talk

Die Vier-in-Einem-Perspektive – Online Live Talk mit Frigga Haug und Judith Pühringer151 Aufrufe –  05.05.2021

Judith Pühringer, Grüne Stadträtin in Wien, diskutierte am Tag der Arbeitslosen 2021 live mit der Soziologin Frigga Haug und der Politikerin Sabine W. Skubsch unter der Moderation von Katharina Wegan.

Zentrales Thema des Talks war die “ Vier-in-Einem-Perspektive“ der Soziologin Haug. Worum geht es dabei?

Frigga Haug Die Vier_in_einem_Perspektive als Leitfaden für die Politik _2011

Zeit und Tätigkeiten sind zwischen den Geschlechtern nicht fair verteilt. Noch immer leisten überwiegend Frauen unbezahlte Sorge- und Pflegetätigkeiten. Erwerbsarbeit wird hingegen in größerem Umfang von Männern geleistet.

Dies ist aus feministischer Perspektive problematisch, denn gesellschaftlich wird Lohnarbeit wesentlich mehr Bedeutung beigemessen als Pflegetätigkeit. Im Bereich der Lohnarbeit, leistet man etwas‘, hier wird ‚Karriere‘ gemacht, wer eine Lohnarbeit hat, gehört gesellschaftlich dazu. Die Sorgearbeit hingegen ist häufig unsichtbar, un- oder schlecht bezahlt und erfährt nur wenig gesellschaftliche Anerkennung. Wer sich um die Erziehung von Kindern und/oder die Pflege von Angehörigen oder Freund_innen kümmert, ist z. B. ‚nur‘ Hausfrau. Zusätzlich kommen kulturelle und politische Arbeit heute oft zu kurz, weil wir meist stark in Lohn- oder Sorgearbeit eingebunden sind.

Alle vier Bereiche – Erwerbsarbeit, Sorgearbeit, kulturelle Arbeit und politische Arbeit – sind für die Gesellschaft sowie für jede_n Einzelne_n wichtig. In ihrer Vorstellung einer gerechten Verteilung von Zeit und Tätigkeiten sollen alle Menschen, egal ob Mann oder Frau, die Möglichkeit haben, ca. vier Stunden pro Tag für jeden Bereich aufzubringen. D. h. Männer würden tendenziell weniger Lohnarbeit nachgehen und sich mehr in Sorgearbeit einbringen. Frauen würden weniger von letzterer leisten und alle hätten mehr Zeit für kulturelle und politische Arbeit.

Spannungsfelder zwischen dem Westen und China

Helwig Schmidt-Glintzer | China – Anatomie einer Weltmacht (NZZ Standpunkte 2017) – 9.290 Aufrufe – 16.05.2017 –

Die Einigung Chinas und sein Aufstieg zur Weltmacht gehört zu den Kernentwicklungen unserer Epoche. Dabei war Chinas Wiedergeburt keine Selbstverständlichkeit. Sein Weg unter Mao war nicht einfach «ein großer Sprung nach vorn», sondern ein beschwerlicher Pfad historischer Erneuerung, der einerseits eine unerhörte Modernisierungsdynamik entfesselte und anderseits Millionen von Gewaltopfern forderte.

Mit dem China-Kenner Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer unterhalten sich NZZ Chefredaktor Eric Gujer und die Politikphilosophin Katja Gentinetta über China als «Global Player», über den Zustand des kommunistisch regierten Landes sowie über dessen Möglichkeiten, die Systemfesseln sprengen, ohne die eigene Stabilität zu gefährden. Sendung vom 14.05.2017

hacks und heute: China – Wachstum, Aufschwung, Imperium? – Ein Gespräch mit Dr. Uwe Behrens –2.291 Aufrufe – 17.02.2021

In unserer Rubrik „hacks und heute“ widmen wir uns noch einmal dem Thema „China“. Dazu haben wir einen weiteren hervorragenden Kenner des Landes befragt: Uwe Behrens, Jahrgang 1944, promovierter Verkehrsökonom, ging 1990 als Noch-DDR-Bürger für ein bundesdeutsches Logistikunternehmen in das Reich der Mitte. Bis 2017 lebte und arbeitete er in Zentralasien, die meiste Zeit davon in der Volksrepublik. Dort hat er die bedeutenden Entwicklungen des zurückliegenden Vierteljahrhunderts aus einer einmaligen Nah-Perspektive verfolgen können und kennt Land und Leute wie nur wenige Deutsche.

Unter dem Titel »Feindbild China – Was wir alles nicht über die Volksrepublik wissen« erscheint in diesen Tagen ein Buch, in dem er seine persönlichen Beobachtungen und Erfahrungen mit den Stereotypen der deutschen Medien und den Vorhaltungen der deutschen Politiker an die Adresse Pekings kontrastiert.

Für „hacks und heute“ stand er Rede und Antwort. 00:00 Titel/Vorstellung, Kulturschock 04:28 Alternativen zum Überseeverkehr 11:40 Hegemonie oder Konfuzius 18:27 Militärausgaben und Quadrilateral Security Dialogue (Quad) 23:35 Demokratieverständnis 35:52 Sozialismus und Reichtumsverteilung – ein Widerspruch? 41:28 Xinjiang, Uiguren, Wachankorridor 50:03 Ersatz-Imperium?


Der neue Feind im Osten: USA und Freunde gegen China.  Vortrag von Dr. Renate Dillmann533 Aufrufe – 09.07.2021

Dr. Renate Dillmann  ist Autorin des Buches „China – ein Lehrstück über alten und neuen Imperialismus, einen sozialistischen Gegenentwurf und seine Fehler, die Geburt einer kapitalistischen Gesellschaft und den Aufstieg einer neuen Großmacht“ (Die Buchmacherei Berlin 2021; 4. aktualisierte und ergänzte Neuausgabe des 2009 im VSA-Verlag erschienenen Buches).

Das Buch geht der Frage nach, wie die 30 Jahre Aufbau des Sozialismus und inzwischen 40 Jahre Kapitalismus eigentlich zusammenpassen, die in China unter derselben KP-Führung auf die Tagesordnung gesetzt und durchgezogen wurden. Wo ist der rote oder weniger rote Faden?

Die zentrale These des Buches lautet: Schon in Theorie und Praxis der KP unter Mao ist die Unterordnung aller sozialistischen Ambitionen unter das Ziel der Befreiung, Einigung und schließlich des Aufbaus einer machtvollen chinesischen Nation grundgelegt. Dieses Ziel wird dann unter Deng und den Nachfolgern weiter verfolgt, mit »kapitalistischen Methoden« vorangetrieben und zu erstaunlichen Erfolgen geführt.

Für die Neuauflage wurde das Buch um eine Betrachtung der Fortschritte des letzten Jahrzehnts erweitert und ergänzt. Analysiert werden die Entwicklungen der Ökonomie Chinas (Produktivkräfte, Binnenmarkt, Löhne und Sozial-versicherungen, Sozialkreditsystem sowie die chinesische Corona-Politik) und die aktuelle chinesische Außenpolitik (Neue Seidenstraße, Aufrüstung, Streit um die Inseln im südostasiatischen Meer). Es folgen einige Überlegungen zur Darstellung Chinas in den deutschen Medien, die in den letzten Jahren immer mehr den Charakter eines Feindbildes angenommen hat, sowie zu den deutschen Linken und ihrer China-Kritik (Stichworte: besonders ausbeuterischer Kapitalismus, besonders repressiver Staat, Uiguren, Hongkong).


Die USA und China im Wettlauf um die technologische Vorherrschaft / Podiumsdiskussion677 Aufrufe – Live übertragen am 22.06.2021 –

Die USA und China befinden sich in einem Wettbewerb um die technologische, wirtschaftliche und politische Vorherrschaft. Beide Großmächte nutzen ihre Technologie- und Handelspolitik auch, um die Überlegenheit ihres politischen und gesellschaftlichen Systems zu demonstrieren. Was bedeutet diese Systemkonkurrenz für uns in Europa?

Die Veranstaltung im Amerikahaus München wird diese Aspekte beleuchten. Sie findet die Podiumsdiskussion mit Publikum im großen Saal des Amerikahauses statt und wird gleichzeitig auf Youtube live gestreamt. Impulsvortrag: Prof. Dr. Markus Taube, Konfuzius-Institut, Universität Duisburg. Podiumsdiskussion: Prof. Dr. Markus Taube, Konfuzius-Institut, Universität Duisburg Xifan Yang, China-Korrespondentin der ZEIT, Peking. Dr. Annegret Bendiek, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin.


Die moderne Diktatur in China: Der digitale Überwachungsstaat – Kai Strittmatter, 26.08.2019 – 4.313 Aufrufe – 2.09.2019 Stiftung Demokratie Saarland SDS 

Unter Xi Jinping, dem mächtigsten Staats- und Parteichef seit Mao, erfindet sich der autoritäre Staat neu – in offener Konkurrenz zum Westen. China marschiert nun selbstbewusst in die Welt und arbeitet gleichzeitig mit den Instrumenten des 21. Jahrhunderts: Peking setzt auf Big Data und künstliche Intelligenz wie keine zweite Regierung. Die Partei glaubt, einen absolut perfekten Überwachungsstaat schaffen zu können, mit dem Ziel der Kontrolle über alle und alles.

In seinem Vortrag wird Kai Strittmatter die klassischen sowie die neuen Mechanismen der Diktatur beschreiben und zeigen, wie Xi Jinping dem autoritären Staat ein digitales Update verpasst und was diese Entwicklung für uns bedeutet.

Referent: Kai Strittmatter, geb. 1965, studiert Sinologie in München, Xi’an (VR China) und Taipeh (Taiwan). Nach dem Besuch der Deutschen Journalistenschule in München arbeitet er für die Süddeutsche Zeitung. Von 1997 bis 2005 ist er SZ-Korrespondent in Peking, von 2005 bis 2012 Türkeikorrespondent der SZ in Istanbul und anschließend bis 2018 erneut SZ-Korrespondent in Peking. Heute ist er Skandinavien-Korrespondent der SZ. 2014 erhält Kai Strittmatter den Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie Reportage/Essay/Analyse für seine Auslandsreportage „Wolfskind“. Zu seinen Publikationen gehören u.a. „Atmen einstellen, bitte! Pekinger Himmelsstürze“ (2001), „Vorwärts, Genossen! Chinesische Sternenfischer“ (2003), der Fotoband „Istanbul – Metropole zwischen den Welten“ (2008) sowie das 2018 erschienene Buch „Die Neuerfindung der Diktatur“, das dem Vortrag zugrunde liegt.

 


Podiumsdiskussion zu Dr. Theo Sommers Buch „China first“12.038 Aufrufe – 20.02.2019  –

Reichtum, Machtpolitik und Faszination – der Historiker und Publizist Dr. Theo Sommer und der Diplomat Dr. Michael Schaefer sprechen über die chinesische Rolle in der Welt des 21. Jahrhunderts.

Die Veranstaltung fand statt im Helmut-Schmidt Auditorium der Bucerius Law School in Hamburg. Theo Sommers Buch „China first. Die Welt auf dem Weg in das chinesische Jahrhundert“ erschien im Jahr 2020 im C.H. Beck Verlag.

Eröffnungsworte: Michael Göring, Vorsitzender des Vorstands der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

Diskutanten: Dr. Theo Sommer, Dr. Michael Schaefer Moderation: Dr. Nina Schmid 0:00 Grußwort 8:00 Begrüßung & Vorstellung 13:37 Podiumsdiskussion 1:36:32 Schlussrunde


China in der Weltwirtschaft – Gibt es eine neue Weltordnung?53.955 Aufrufe – 11.07.2019

Dr. Hubert Lienhard ist ehemaliger Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und Mitglied in mehreren Aufsichtsräten. In seinem Vortrag macht er deutlich, wie sich China als neue Welt – und Industriemacht aufstellt. Dies hat nachhaltige Folgen auf die Position und Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Wirtschaft. Im Vortrag werden die historische Entwicklung, die derzeitige Situation mit ihren Herausforderungen dargestellt, sowie Ansätze für Lösungen vorgestellt.


China und Taiwan: Wiedervereinigung mit Gewalt? | Auf den Punkt – 176.727 Aufrufe – 14.10.2021 –

Die Spannungen zwischen der Volksrepublik China und dem chinesischen Inselstaat Taiwan sind so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. chinesische Kriegsflugzeuge dringen mehrfach in die von Taiwan beanspruchte Luftsicherheitszone ein.

Eine gefährliche Provokation. Gleichzeitig droht der chinesische Präsident Xi Taiwan mit einem „bösen Ende“. Die USA, Schutzmacht Taiwans, warnen Peking vor einem Angriff.

Wir fragen: „China und Taiwan: Wiedervereinigung mit Gewalt?“ Gäste Gudrun Wacker, Asien-Expertin von der Stiftung Wissenschaft und Politik, Felix Lee von der  Tageszeitung TAZ, Alexander Görlach, Demokratieexperte und beim Think Tank Carnegie Council für Ethik in der Außenpolitik.


Prof. Dr. Wolfram Elsner: Die Zeitenwende oder wie sehr China die Welt verändert–Beispiel Ökologie 1237 Aufrufe – 20.10.2021

Der Wirtschaftswissenschaftler Wolfram Elsner stellt in seiner neuen Monographie „Die Zeitenwende China, USA und Europa ‚nach Corona‘“ (PapyRossa Verlag 2021) die These auf, dass die Corona-Pandemie eine neue, veränderte Weltstruktur zum Vorschein hat kommen lassen, die sich seit langem herausgebildet hat und das 21. Jahrhundert prägen wird. Diese Entwicklung bedinge zugleich eine Zeitenwende „in den Köpfen“ der Menschen, ein Umdenken bezüglich der Einschätzung Chinas. Im Vortrag wird Elsner seine Thesen vorstellen und am Beispiel Ökologie Chinas Rolle in dieser neuen weltpolitischen Konstellation erläutern.

Wolfram Elsner ist Professor i.R. für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bremen und war Leiter des Bremer Landesinstituts für Wirtschaftsforschung. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher internationaler Publikationen und Lehrbücher, war Präsident der European Association for Evolutionary Political Economy (2012-2014 und 2014-2016) und Managing Editor des Journals Forum for Social Economics. Er ist Editor-in-Chief des Review of Evolutionary Political Economy. Er hatte zahlreiche Lehraufenthalte in den USA, Australien, Südafrika, Mexiko und Europa, war Adjunct Professor an der University of Missouri, Kansas City, und ist seit 2015 Gastprofessor an der School of Economics der Jilin-Universität in Changchun.


China in der Weltwirtschaft – Gibt es eine neue Weltordnung? –53.679 Aufrufe – 11.07.2019 –

Dr. Hubert Lienhard ist ehemaliger Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und Mitglied in mehreren Aufsichtsräten.

In seinem Vortrag macht er deutlich, wie sich China als neue Welt – und Industriemacht aufstellt. Dies hat nachhaltige Folgen auf die Position und Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Wirtschaft. Im Vortrag werden die historische Entwicklung, die derzeitige Situation mit ihren Herausforderungen dargestellt, sowie Ansätze für Lösungen vorgestellt.


Eberhard Sandschneider | Go oder Schach? – China und der Westen (NZZ Standpunkte 2019)12.326 Aufrufe – 04.03.2019

Lange dachte man im Westen, Chinas wirtschaftliche Aufholjagd werde mit einer Liberalisierung des politischen Systems einhergehen. Das Gegenteil ist der Fall: Unter Xi Jinping entwickelt sich China nicht nur zu einer smarten Überwachungsdiktatur, es beginnt auch, die vom Westen dominierte liberale Weltordnung erfolgreich in Frage zu stellen.

Mit dem Politikwissenschafter und China-Experten Eberhard Sandschneider (Buch: „Globale Rivalen: Chinas unheimlicher Aufstieg und die Ohnmacht des Westen“: https://amzn.to/2C2YiYp)  ) unterhalten sich NZZ Chefredaktor Eric Gujer und die Politikphilosophin Katja Gentinetta über den Showdown zwischen den beiden Grossmächten. Wie gefährlich ist die Entwicklung? Wer hat die besseren Karten? Und wie soll sich Europa dazu verhalten?


 

Die neue Welt des Xi Jinping (2021) ARTE Dokumentation

Die neue Welt des Xi Jinping (2021) ARTE Dokumentation

Dies is ein Reupload. ©ARTE Drei Jahre nachdem „Die Welt des Xi Jinping“ (2018) mit großem Erfolg ausgestrahlt wurde, werfen die Regisseurin Sophie Lepault und ihr Co-Autor Romain Franklin erneut einen Blick auf China.

Mehr als ein Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Wuhan tut der chinesische Staatschef alles, damit China als großer Gewinner aus der Corona-Krise hervorgeht Nach „Die Welt des Xi Jinping“, der 2018 mit großem Publikumserfolg ausgestrahlt wurde, hinterfragen die Regisseurin Sophie Lepault und ihr Co-Autor, Romain Franklin, erneut die Weltmachtspolitik des chinesischen Staatschefs.

Mehr als ein Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Wuhan tut Xi Jinping alles, damit China als großer Gewinner aus der Corona-Krise hervorgeht, und inszeniert sich sogar in einer Ausstellung zum Ruhm seines angeblich bemerkenswerten Krisenmanagements. Xi Jinping nutzt wie üblich Nebelkerzen und Köder, um von Chinas wirklichen Verantwortlichkeiten abzulenken, und verfolgt seine politische und diplomatische Agenda mit einem einzigen Ziel: die Integration von Minderheiten in den chinesischen Riesen, selbst wenn das bedeutet, auf Gewalt zurückzugreifen. Völkermord an den Uiguren, die fortschreitende Unterdrückung der Autonomie Hongkongs, eine zunehmend bedrohliche Präsenz im Chinesischen Meer, mit einem kaum verhohlenen Ziel: die Vereinnahmung Taiwans.

Auch die Aufklärung der Ursprünge der Corona-Pandemie scheint mehr verschleiert und verschleppt als befördert zu werden. Die Ambitionen des Reichs der Mitte werden durch die immer selbstbewussteren Auftritte des chinesischen Staatschefs bestätigt. Mehr denn je sendet Xi Jinping unmissverständliche Zeichen, dass China auf wirtschaftlichem, militärischem und diplomatischem Gebiet zur führenden Weltmacht avancieren will. Dokumentarfilm von Sophie Lepault (F 2021, 90 Min) #xijinping #hongkong #china #ARTE


STEFAN AUST: Direkter Druck aus Peking? „Das haben wir uns nicht vorstellen können!“69.411 Aufrufe – 26.10.2021

Die Konfuzius-Institute haben eine geplante Buchbesprechung von WELT-Herausgeber Stefan Aust über Chinas Staatschef Xi Jinping abgesagt. Offenbar habe es direkten Druck aus Peking gegeben. Aust ist darüber „außerordentlich überrascht“.


Das Versagen der Kleinfamilie: Kapitalismus, Liebe und der Staat

Das Versagen der Kleinfamilie: Kapitalismus, Liebe und der Staat

Die Autorin des Buches „Das Versagen der Kleinfamilie: Kapitalismus, Liebe und Staat“, Mariam Irene Tazi-Preve, ist Österreicherin, Mutter eines erwachsenen Sohnes und lebt in Amerika.

Mariam Irene TaziPreve ist Professorin für Politikwissenschaft und Geschlechterforschung an der University of New Orleans, Zivilisationstheoretikerin mit visionärem Blick, Österreicherin. Sie war lange Jahre in Wien wissenschaftlich tätig.

Die Autorin geht vom Leiden an den kleinfamilialen Verhältnissen aus und fragt: Kann das Liebespaar wirklich die Basis einer ganzen Gesellschaftsordnung sein?

Sie legt die historischen und ideologischen Ursachen des Dilemmas der Kleinfamilie dar statt einem „individuellen Verschulden“ nachzugehen und fordert ein radikales Umdenken des Privaten. Dabei greift sie alle relevanten Themen pointiert und fachkundig auf: das Drama der Mutterschaft, die neue Vaterschaftsdebatte und die Vereinbarkeitsfrage.

Sie analysiert die Politik und deren Interesse an der „kleinsten Zelle des Staates“ und zeigt auf, wie das Wirtschaftssystem die Kleinfamilie für sich nutzt und sie an die Grenzen der Belastbarkeit bringt. Als Schlussfolgerung aus den (Miss-)Verhältnissen des herrschenden Familienideals zeigt die Autorin Alternativen auf, die andere Gesellschaften uns bereits vorleben. –

Bei der Kleinfamilie ist nicht Normalität am Werk, sondern eine willkürliche Norm – Viele Mütter sind einem Mutterideal verpflichtet, dem sie nie entsprechen können, kurzum sie sind in der „Mutterfalle” – Viele Männer würden ja gerne Elternzeit nehmen, die Arbeitswelt lässt es aber nicht zu – Die Bereiche Arbeitswelt und Familie sollen angeblich miteinander kompatibel sein, sind es aber in Wahrheit nicht – die „Vereinbarkeitslüge” – Aber: Es gibt Alternativen zur Überforderung von Müttern, Vätern und Kinder


Besprechung in Literaturkritik.de


Das Versagen der Kleinfamilie – Interview mit Mariam Irene Tazi-Preve – 532 Aufrufe – 14.04.2018

In ihrem Buch hinterfragt sie das Ideal der Kleinfamilie, welches immer noch dem patriarchalen Konzept unterliegt und zeigt neue Denkansätze auf, wie wir familiale Beziehungen anders leben könnten. Ihr Anliegen ist es dadurch das Leid der Menschen zu verringern.

Mehr dazu: http://www.birgitneges.com/interview-…