Mobilitätswende in Kirchheim u. Teck – Kirchheim anders mobil

Impulse in Richtung „anders mobil in Kirchheim“ im Jahr 2019

Veranstaltung am 12.4.19 zur Studie (2017) „Mobiles Baden-Württemberg“mit Klaus Amler (Experte für Mobilitätsstrategien, Projektträger des Projektes „Mobiles Baden-Württemberg“ der Baden-Württemberg-Stiftung)

Veranstaltung am 13.4.19 Kirchheimer Aktionstage im April 2019 – Neue Mobilitätskultur – Infostände – Aktion: Kirchheim bewegt sich alternativ

Veranstaltung am 9.7.19 Critical Mass – Wir radeln um den Alleenring

Weitere Critical-Mass-Touren am 13.9.19, 13.10.19 und 8.11.19

Workshop am 13.9.19 „Mobilitätswende in Kirchheim konkret“


Integriertes Verkehrskonzept der Stadt Kirchheim

Im Jahr 2010 wurde ein „Integriertes Verkehrskonzept“ (IVK) für Kirchheim in Auftrag gegeben. Das „Integrierte Verkehrskonzept“ wird auf der Stadt-Homepage erwähnt. Es ist aber als Dokument nicht auffindbar (auch nicht im Ratsinformationssystem).

Die Fortschreibung des IVK – erstellt durch das PLANUNGSBUERO RICHTER-RICHARD, Aachen/Berlin im November 2016 ist in Form einer pdf-Datei im Umfang von 8 MB verfügbar. Dieses Dateivolumen können wir leider nicht auf die Website hochladen. Wer Interesse hat, melde sich bei Hans Dörr, Mail: hans_doerr@gmx.de .

In der mehr als 200-seitigen Klimaschutzkonzeption von 2013 (s. Anlage) wird das Integrierte Verkehrskonzept auf S. 38 ff. erwähnt. Es wird deutlich, dass die Daten aus den Jahren 2009/10 stammen – also 10 Jahre alt sind. Im Klimabericht von 2015 – der eine Evaluation des Klimakonzepts von 2013  sein soll – wird zum Thema „Mobilität“ lediglich das Segment „Radverkehr“ erwähnt.

Mobilitätswende kommunal – Studien – Strategien

„Der Rat der Stadt Dortmund hat am 22. März 2018 das Zielkonzept des Masterplans Mobilitätverabschiedet. Dieses Zielkonzept hatte zuvor der begleitende Arbeitskreis erarbeitet, in mehreren öffentlichen Dialogveranstaltungen mit zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und letztlich einstimmig beschlossen.

Es setzt acht Leitlinien und Ziele für die künftige Verkehrspolitik in der Stadt.

Derzeit erarbeitet Dortmund die zweite Stufe des Masterplans Mobilität 2030. Dieser Prozess wird im steten Austausch mit dem Arbeitskreis zum Masterplan Mobilität 2030, mit der Politik und mit den Bürger*innen der Stadt Dortmund gestaltet.

Der Masterplan Mobilität 2030 setzte vom 23. bis zum 27. November 2020  aufgrund der Corona-Pandemie auf ein neues digitales Format der Beteiligung.

Die Stadt hatte hierfür eine Digitale Mobilitätswoche ins Leben gerufen, worin in sechs kurzen Videos die Strategien zu den sechs Schwerpunkt-Themen Fußverkehr, Barrierefreiheit, Radverkehr, Verkehrssicherheit, Parken (Ruhender Verkehr) und Öffentlicher Raum vorgestellt wurden und anschließend bewertet werden konnten.


Masterplan Mobilität 2030 Osnabrück

„Vor dem Hintergrund der allgemeinen gesellschaftlichen Dynamik, die in den nächsten Jahren spürbare Auswirkungen auf den Verkehrsbereich haben wird, ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Verkehrsplanung erforderlich.

Der Masterplan Mobilität stellt den Orientierungsrahmen für die Verkehrsentwicklungsplanung bis 2025 auf gesamtstädtischer Ebene in Osnabrück dar. Er löst den geltenden Verkehrsentwicklungsplan von 1992 ab.

Im Vergleich zu älteren Verkehrsentwicklungsplänen liegt der Schwerpunkt auf der Planung der Mobilität und nicht auf der ausschließlichen Infrastrukturplanung. Ziel ist ein integriertes, umfassendes Handlungskonzept, bei dem alle Verkehrsarten (Fußgänger, Rad, Bus, Auto) betrachtet werden. Querschnittsthemen wie Verkehrssicherheit oder Mobilitätsmanagement bekommen ein stärkeres Gewicht.“


Masterplan Mobilität 2020+ Konstanz

„Die Leitlinien und Ziele bilden die Grundlage für verkehrsmittelbezogene Einzelkonzepte, bei denen es u.a. um die Verkehrsführung Innenstadt, Fuß- und Radverkehr, ÖPNV und Parkierung des Kfz- und Radverkehrs geht. Die Maßnahmen sind eingebettet in 12 Handlungsfelder. Diese beinhalten Konzepte und Maßnahmen, mit denen die angestrebten Ziele erreicht werden sollen. Den Rahmen soll das Handlungsfeld Mobilitätsmanagement setzen, d.h. eine als dauerhafter Prozess angelegte Strategie zur Beeinflussung des Verkehrsverhaltens und zur Sensibilisierung eines nachhaltigen Umgangs mit Verkehr.“


Moko 2030 – Das Mobilitätskonzept für Kempten

„Die Stadtverwaltung Kemptens erstellte mit einer intensiven Bürgerbeteilig das „Mobilitätskonzept Kempten 2030“. Das Moko 2030 ist der Masterplan für eine zukunftsfähige, emissionsarme, generationenübergreifende und klimafreundliche Mobilität. Im Detail wurden über 160 konkrete Maßnahmen definiert, die das Ziel verfolgen den öffentlichen Personennahverkehr und den Rad- und Fußverkehr zu stärken. Die Maßnahmen sind nicht unveränderlich, sondern werden unter Berücksichtigung neuer gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen fortgeschrieben. Das Moko 2030 wurde 2018 einstimmig vom Stadtrat verabschiedet. Seitdem arbeitet die Stadtverwaltung an der Umsetzung. “

Gute Beispiele: Verkehrswende in ZürichRuedi Ott, ehem. Leiter Mobilität und Planung, Stadt Zürich, im Rahmen von „Bitte wenden! Verkehrswendekonferenz Süd„, Stuttgart, 16.11.2018  (Veranstalter: Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg )


Mobilitätswende: Anregungen – Best Practice – Impulse


Mobilität der Zukunft – Diskussion vor der IAA 2019  – (am 10.09.2019 veröffentlicht)

Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Wie lässt sich der Verkehr nachhaltig gestalten – ökologisch, ökonomisch und sozial? Es gilt, Wege zu finden, den Menschen in der Stadt und auf dem Land zukünftig den Zugang zu einer klimaneutralen, flexiblen, effizienten und bezahlbaren Mobilität zu ermöglichen.

Öffentlichen Debatte vom 05.09.2019 mit:

Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)
Britta Seeger, Vorstandsmitglied der Daimler AG. Mercedes-Benz Cars Vertrieb
Manfred Schoch, Vorsitzender des Betriebsrates am Standort München sowie des Gesamt- und Eurobetriebsrates und stellv. Vorsitzender Aufsichtsrat BMW AG
Ernst-Christoph Stolper, Stellvertretender Bundesvorsitzender, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclub VCD
Luise Neumann-Cosel, Teamleiterin Kampagnen, Campact


Klima und Verkehr – phoenix plus (am 10.12.2019 veröffentlicht)

Ca. 25 % der CO2-Emissionen in Deutschland kommen aus dem Verkehrssektor. Das Auto ist nach wie vor das liebste Fortbewegungsmittel der Deutschen und im Gegensatz zu den anderen Sektoren blieben die Emissionen im Verkehr in den letzten Jahren gleich, wenn Sie nicht sogar gestiegen sind. Das soll nun wirklich anders werden. Die Bundesregierung will im nächsten Jahr mit einer Wasserstoffstrategie punkten, die sich auf den Ausstoß im Auto-, Bahn-, und Flugverkehr auswirken soll. Die Elektromobilität ist in aller Munde und der Ausbau der Ladeninfrastruktur läuft bereits an.
Wie realistisch sind die Klimazielen in Bezug auf den Verkehrssektor? Wie lange wird es brauchen, die neuen Innovationen flächendeckend einzuführen? Welche Technik wird sich am Ende durchsetzen? Diese und weitere Fragen diskutiert phoenix-Moderator Hans-Werner Fittkau u.a. mit Alain Uyttenhoven, Präsident und Geschäftsführer von Toyota Deutschland und dem Umweltjournalisten der Deutschen Welle Gero Rueter.

Jahrzehntelang war das Auto der Deutschen liebstes Kind. Stadtentwicklung hieß Straßenentwicklung. Lebensqualität maß sich an der Größe des Parkraums. Aber inzwischen quellen die Städte über von Verkehr, die Atemluft wird jährlich giftiger. Deshalb steuern immer mehr Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger dagegen. Reutlingen zum Beispiel will die Zahl der Buslinien verdoppeln und Radschnellwege bauen. Die Stadt erhält dafür als eine von bundesweit fünf Modellstädten Geld vom Staat. Und nutzt dabei die Erfahrungen europäischer Metropolen, die schon viel weiter sind. (am 17.07.2019 veröffentlicht)


Vortrag : Dr. Weert Canzler | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) auf dem Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. Symposium 2017 in Berlin (am 21.11.2017 veröffentlicht): Die Zeit für eine Verkehrswende drängt!


Diskussion im Rahmen des Kongresses „Unterwegs nach morgen – Visionen für eine nachhaltige Mobilität“(ZEIT WISSEN-Preis Mut zur Nachhaltigkeit 2017): Wie muss eine Verkehrswende aussehen? Diskussionsteilnehmer: von Dr. Tom Kirschbaum (Gründer & Geschäftsführer door2door), Joachim Radkau (Historiker und Buchautor), Prof. Dr. Stephan Rammler (Mobilitäts- und Zukunftsforscher) und Konrad Otto-Zimmermann (Umweltplaner und Verwaltungswissenschaftler, Kreativdirektor The Urban Idea.


Volk ohne Wagen: Vortrag von Prof. Dr. Stephan Rammler und Talk mit Andreas Senkter im Rahmen des Kongresses „Unterwegs nach morgen – Visionen für eine nachhaltige Mobilität“ während des ZEIT WISSEN-Preis Mut zur Nachhaltigkeit 2017


Prof. Dr. Stephan Rammler im Gespräch mit Nicole Köster – SWR3-Leute


Das Automobil und die moderne Gesellschaft  – 10-Minuten-Soziologe – Dr. Weert Canzler


Ridesharing:Es ist die große Hoffnung von UBER und Automobilindustrie: Das so genannte Ridesharing – also kommerzielle Sammeltaxis, buchbar per App. Doch zunächst muss ein Gesetz geändert werden – dafür schicken die Anbieter praktischerweise gleich ganze Textbausteine an die Politik. (Am 25.07.2018 veröffentlicht)

Klaus Gietinger und Arno Luik diskutieren auf der Bühne der Buchkomplizen (https://www.buchkomplizen.de/) über die dringend benötigte Verkehrswende.

 Klaus Gietinger fordert die „Vollbremsung“: Das Privatauto muss von unseren Straßen weichen und Platz für eine grundlegende Verkehrswende schaffen. Der Vekehr muss von den Straßen auf die Schienen gebracht werden, doch wie kann das gelingen?

Arno Luik zeigt uns mit seinem Buch „Schaden in der Oberleitung“, dass eine autolose und mobile Zukunft eigentlich längst greifbar gewesen wäre. Seit der Bahnreform im Jahr 1994 hat sich die Gesamtfläche des Bahnnetzes deutlich verkleinert. Dazu stürzte sich die einst finanziell-gesunde Bahn u.a. durch Großprojekte wie S21 in gewaltige Schulden. (am 23.10.2019 veröffentlicht).


Gute Beispiele: Verkehrswende in ZürichRuedi Ott, ehem. Leiter Mobilität und Planung, Stadt Zürich, im Rahmen von „Bitte wenden! Verkehrswendekonferenz Süd„, Stuttgart, 16.11.2018  (Veranstalter: Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg )


Kiel bewegt sich – Mobilitätswende jetzt!


Bogota – jeden Sonntag autofrei

Bogota, Kolumbiens Hauptstadt (mit 8 Millionen Einwohnern) wird für Pkw immer unattraktiver gemacht – nicht nur durch den autofreien Sonntag. Schon länger gibt das sogenannte „Pico y Placa“, das mehrstündige Fahrverbote verhängt. Morgens und nachmittags in der Rush-Hour dürfen nur Fahrzeuge fahren, deren Nummernschild auf eine bestimmte Nummer endet. Hintergrund dieser Entwicklungen ist die hohe Luftverschmutzung in der Stadt sowie eine fehlende Metro, die dafür sorgt, dass Bogota Statistiken zufolge die Stadt mit den meisten Staus weltweit sein soll. Nur die reichen Einwohner Bogotas können diese Fahrverbotsregel umgehen, indem sie sich ein Zweitfahrzeug zulegen, dessen Nummernschild auf eine andere Nummer endet.

Und es gibt den „autofreien Sonntag“, der sich allerdings im Gegensatz zu dem Fahrverbot einer großen Beliebtheit erfreut. Viele tausend Helferinnen des Bürgermeisteramtes sorgen dafür, dass jeden Sonn- und Feiertag in ganz Kolumbien Millionen Menschen auf Inline-Skates, Fahrräder oder auf Jogging-Schuhe umsteigen: „Ciclovia“ (Radweg) nennen die Kolumbianer dieses wöchentlich wiederkehrende gigantische Sportfest. Allein in Bogota verwandelt sich dann ein 120 Kilometer langes Straßennetz, das von 7.30 bis 14 Uhr für Autofahrer gesperrt ist, in eine riesige Open-Air-Sportanlage. Dort, wo sich werktags hunderttausende Fahrzeuge durch die Staus quälen, haben die Autos dann nichts mehr zu suchen. Morgens ist die Menge noch überschaubar, ab 10 Uhr aber schwillt der Strom an. Vor allem Familien nutzen die Gelegenheit zum gemeinsamen sportlichen Ausflug. Bei gutem Wetter sind Hunderttausende unterwegs.

Mehr Informationen: Bogotá in Kolumbien – Ein Paradies für Fahrradfahrer


Mobilität 4.0 – 3 SAT
Moderne Mobilität hat nicht zwingend nur etwas mit E-Autos oder Antriebstechnik zu tun. Es gibt viele alternative Ansätze, wie sich die heutigen Verkehrs-und Umweltprobleme lösen lassen. (am 19.6.2018 veröffentlicht)

Mobilitätswende

„Gerne wird der Verkehr geschont, wenn es um Veränderung geht. Doch seine Bedeutung für Klimawandel, Luftverschmutzung, Flächenverbrauch und Unfallrisiken ist unabweislich. Der Transport von Menschen und Gütern geht aber auch anders: weniger (vor allem automobile) Wege, sparsame (effiziente) Verkehrsmittel, intelligente öffentliche Angebote, attraktive Infrastrukturen für Rad- und Fußverkehr sowie klima- und umweltverträgliche Kraftstoffe.

Mobilität als Grundbedarf des Menschen und als unabdingbare Voraussetzung für das Überleben ist kein Selbstzweck, sie ermöglicht die Aktivitäten des Menschen im Raum. Man geht oder fährt zu bestimmten Orten, um dort zu arbeiten, um einzukaufen, um sich zu bilden, etwas zu erledigen oder sich zu erholen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Mobilität und Nutzen

Während beim Verkehr die Bewegung im Vordergrund steht, sind es bei der Mobilität die Zwecke bzw. Aktivitäten des Menschen. Das Wuppertal Institut stellt bei seinen Betrachtungen diesen Nutzen in den Vordergrund und fragt, wie er erreicht werden kann ohne die Umwelt über Gebühr zu belasten.

Bevölkerungswachstum und die Verbesserung der Lebensbedingungen sind international starke Treiber für eine Steigerung des Mobilitätsbedarfs und des Verkehrsaufkommens. Während die große Herausforderung für die sich entwickelnden Länder darin besteht, dies nachhaltig zu bewältigen, um wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung zu ermöglichen, kommt es für die Industrieländer darauf an, ohne Abstriche am Lebensstandard Verkehr und insbesondere motorisierten Individualverkehr drastisch abzusenken. Aber wie? Nachfolgend zwei Beispiele.

Vorrang für Rad- und Fußverkehr

Im Vordergrund steht, den umweltschonenden Verkehrsmitteln mehr Geltung zu verschaffen, allen voran dem Rad- und Fußverkehr, gefolgt vom Öffentlichen Personennahverkehr. Eine weitere Strategie ist die Vermeidung von Verkehren, sei es für den Transport von Personen oder Gütern. Hierzu können angepasste Raum- und Siedlungsstrukturen, die Wege verringern, ebenso beitragen wie eine effizientere Logistik, die auf eine verbesserte Auslastung der Transportsysteme setzt. Aber auch die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer/-innen gilt es zu hinterfragen, wenn Verkehrsvermeidung fruchten soll.

Leichter, effizienter, klimafreundlich

Wie weiter umgehen mit dem heute größten Problemverursacher – dem motorisierten Verkehr? Hier effizienter zu werden heißt, nicht nur eine verbesserte Technik einzusetzen, sondern das Fahrzeug als Ganzes auf den Prüfstand zu stellen. Weniger energie- und ressourcenfressendes Gewicht auf die Straße zu bringen, kann ein zentraler Lösungsbeitrag sein. Zugleich gilt es, langfristig auf CO2- und schadstoffarme Antriebstechnologien und Kraftstoffe umzuschwenken.

Dass dieser Systemwechsel gelingt, ohne dass neue Probleme entstehen (z. B. durch die Herstellungsbedingungen alternativer Kraftstoffe), daran arbeitet das Wuppertal Institut. Es begleitet aber auch Kommunen und Städte, die sich aufgemacht haben, um Mobilität und Verkehr neu zu denken und fördert den internationalen Austausch von guten Beispielen.“

Quelle: Website des Wuppertal Instituts

Energiewende

„Der Umbau zu einem Energiesystem ohne nukleare und fossile Energien erfordert ein intelligentes Zusammenspiel von Energieeinsparung und -effizienz mit den Erneuerbaren sowie das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen, Wirtschaft und Politik.

Die deutsche Energiewende gehört zweifellos zu den größten und komplexesten Veränderungsprozessen, für die es weltweit bisher keine Blaupause gibt. Das Wuppertal Institut gehört zu den Vordenkern, ohne deren Analysen dieser tiefgreifende Wandel nicht in Angriff genommen worden wäre.

Häufig wird die Energiewende mit dem Ausbau erneuerbarer Energien und deren Systemintegration gleichgesetzt. Dies greift im doppelten Sinne zu kurz. Zum einen vernachlässigt dies mit der Steigerung der Energieeffizienz die zweite wesentliche Säule für den nachhaltigen Umbau des Energiesystems, zum anderen wird die Debatte auf eine primär technische Gestaltungsaufgabe verkürzt.

Ein Bündel von Herausforderungen

In der Realität stellt sich ein Bündel von Herausforderungen. Einerseits geht es um die technologisch komplexe Integrationsaufgabe erneuerbarer Energien und hier insbesondere um die Einbindung der fluktuierend einspeisenden Wind- und Solarenergie in das bestehende System. Darüber hinaus ist es ebenso wichtig, erneuerbare Energien und Energieeffizienztechnologien miteinander zu Systemlösungen zu kombinieren.

Konflikte um Ressourcen

Bei der Umsetzung der Energiewende, die sich insbesondere auf Klimaschutz und den Ausstieg aus der Kernenergie richtet, dürfen mögliche Konflikte mit anderen Umweltzielen nicht aus den Augen verloren werden. Die Ressourcenherausforderung liegt darin, in Bezug auf die Schlüsseltechnologien der Energiewende zu prüfen, inwiefern kritische Ressourcen zum Einsatz kommen (z. B. seltene Erden, toxische Materialien) und ob es zu Konflikten bei der Flächennutzung kommt.

Gemeinsam auf den Weg machen

Alle politischen Ebenen (angefangen bei der EU über den Bund, die Bundesländer bis hin zu den Regionen und Kommunen) müssen an einem Strang ziehen und gemeinsam nach dem richtigen Transformationspfad suchen. Ein solcher konsistenter Mehrebenen-Politikansatz ist daher von zentraler Bedeutung. Wichtig ist aber auch, über Wahlperioden hinweg die mittel- und langfristigen Etappen nicht aus dem Auge zu verlieren.

Vom Konsumenten zum ProSumer

Zur gesellschaftlichen Herausforderung gehört die direkte Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger. Aufgrund der zukünftig deutlich stärker dezentral aufgestellten Energieversorgung wird diese für jeden von uns „erfahrbarer“ werden. Konsumenten nehmen eine immer aktivere Rolle ein. Durch die Installation eigener Anlagen als Einzelinvestition oder gemeinschaftlich im Rahmen von Bürgerenergieanlagen werden sie verstärkt zum Produzenten von Energie (ProSumer).

Energienachfrage senken

In den vergangenen Jahrzehnten wurden erhebliche Verbesserungen der Energieeffizienz erreicht, wenngleich ihr großes Potenzial noch längst nicht erschlossen ist. Doch erzielte Verbesserungen werden oftmals durch Wirtschaftswachstum oder Rebound-Effekte zunichte gemacht. Hier kommt die Suffizienz ins Spiel. Diese Strategie zielt darauf ab, die menschlichen Grundbedürfnisse auf andere Weise mit weniger Energieeinsatz zu erfüllen. „Energiesuffizienz“ richtet sich auf die Frage, wie beispielsweise Bedarfe nach beheizter Fläche und beleuchteten Räumen begrenzt werden können oder wie sich Nutzungsarten, zum Beispiel von Geräten oder Fahrzeugen, verändern können. Wie diese oftmals kostengünstigste Strategie politisch nutzbar gemacht oder in Forschungsbereichen umgesetzt werden kann, ist bisher kaum in Ansätzen erforscht. Auch daran arbeitet das Wuppertal Institut.

Transformation gestalten

Die Umsetzung der Energiewende verläuft nicht linear, es wird verschiedene Phasen und zentrale Entscheidungspunkte geben, beispielsweise für den Aufbau neuer Infrastrukturen. Zudem verschwinden zunehmend die Grenzen zwischen den Strukturen (Wärme-Strom-Mobilität) – insgesamt nimmt die Komplexität und Dynamik im System zu. Das Wuppertal Institut arbeitet daher an einem verbesserten Systemverständnis, der Analyse der sozio-technischen Interaktionen im System sowie der Gestaltungsmöglichkeiten von Transformationsprozessen.“

Quelle: Website des Wuppertal Institus