Die Unbeugsamen – die Geschichte der Frauen der Bonner Republik

Die Unbeugsamen

„Die Unbeugsamen“ erzählt die Geschichte der Frauen der Bonner Republik, die Politik nicht allein den Männern überlassen wollten und mutig und selbstbewusst gegen Vorurteile ankämpften. Produktionsland und -jahr:Deutschland 2020

Der Dokumentarfilmer Torsten Körner zeigt durch Interviews und eindrucksvolles Archivmaterial namhafter Politikerinnen die Geschichte des bundesdeutschen Parlamentarismus konsequent aus ihrer Perspektive und macht so deutlich, wie viel sie verändert haben.

In zwölf Kapiteln, die ausschnitthaft Etappen der Nachkriegsgeschichte in Erinnerung rufen und teils um Persönlichkeiten, teils um markante Parlamentsdebatten kreisen, wird nachvollziehbar, dass Frauen sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen erfolgsbesessene und amtstrunkene Männer erkämpfen mussten. Unerschrocken, ehrgeizig und mit unendlicher Geduld verfolgten sie ihren Weg und trotzten Vorurteilen und sexueller Diskriminierung.

Politikerinnen von damals wie Roswitha Verhülsdonk (CDU), Rita Süssmuth (CDU), Helga Schuchardt (FDP), Renate Schmidt (SPD), Ursula Männle (CSU), Ingrid Matthäus-Maier (FDP/SPD), Christa Nickels (Die Grünen) und andere mehr kommen heute zu Wort. Ihre Erinnerungen sind zugleich komisch und bitter, absurd und bisweilen erschreckend aktuell. Historische Aufnahmen zeigen außerdem politische Vorreiterinnen wie Aenne Brauksiepe (CDU), Hildegard Hamm-Brücher (FDP), Waltraud Schoppe und Petra Kelly (Die Grünen).

Verflochten mit zum Teil ungesehenen Funden aus dem Archiv ist dem Dokumentarfilmer und Journalisten Torsten Körner („Angela Merkel – Die Unerwartete“) eine emotional bewegende Chronik westdeutscher Politik von den 1950er-Jahren bis in die Zeit nach der Wiedervereinigung geglückt. Er beendet seinen Film mit dem Aufstieg Angela Merkels. Entstanden ist ein erkenntnisreiches Zeitdokument, das einen unüberhörbaren Beitrag zur nach wie vor aktuellen Gleichstellungsdiskussion leistet.