Experiment: Der Rassist in uns – ZDFneo – 2014

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„Experiment: Der Rassist in uns | ZDFneo Social Factual605.643 Aufrufe – 26.07.2020

Das Social Factual „Der Rassist in uns“ von ZDFneo mit Amiaz Habtu untersucht, wie Rassismus funktioniert und wie es sich anfühlt, systematisch diskriminiert, herabgewürdigt und verunsichert zu werden. Im Social Factual „Der Rassist in uns“ von 2014 nehmen 39 Menschen an einem Selbstversuch teil, ohne genau zu wissen, was auf sie zukommt. In dem Antirassismus-Training werden sie anhand ihrer Augenfarbe in zwei Gruppen eingeteilt.

Die Blauäugigen werden von Beginn an gedemütigt, während die Braunäugigen erfahren, wie stark das Gefühl der Macht sein kann und wie sehr es verunsichert. So erleben die Teilnehmer*innen am eigenen Leib, was es heißt, diskriminiert zu werden. Widerspruch und Aufbegehren werden vom Anti-Rassismus-Trainer Jürgen Schlicher durch unbarmherzig autoritäres Auftreten sofort unterbunden.

Ziel ist es zu zeigen, mit welchen Gefühlen Menschen ihr Leben lang zu kämpfen haben, die wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer sexuellen Neigung oder ihres Geschlechts benachteiligt werden. Dieses Anti-Rassismus-Training basiert auf einer Idee der amerikanischen Lehrerin Jane Elliott. 1968, kurz nach der Ermordung von Martin Luther King, wollte die Pädagogin ihren Schüler*innen demonstrieren, wie es sich anfühlt, einer herabgesetzten Gruppe von Menschen anzugehören.

In „Der Rassist in uns“ verfolgen die Sozialpsychologin Prof. Dr. Juliane Degner und der Sozialpädagoge Prof. Dr. Mark Schrödter zusammen mit Moderator Amiaz Habtu das Geschehen während des Trainings an Monitoren in einem Nebenraum. Sie kommentieren das Verhalten der Teilnehmer*innen, zeigen die Mechanismen der Diskriminierung auf und machen deutlich, in welchen Situationen diese Tag für Tag in Deutschland spürbar ist. Am Ende des vierstündigen Selbstversuchs steht eine Diskussionsrunde.

Gemeinsam sprechen alle Teilnehmer*innen über ihre Erfahrungen im Workshop und in ihrem Alltag. Und die Expert*innen zeigen Möglichkeiten auf, wie man im Alltag gegen Diskriminierung vorgehen kann.“

Abrüstungsoffensive

Quelle: IPG-Journal, Newsletter, 10.11.2021

Abrüstungsoffensive

Defensive Atomwaffendoktrin, menschliche Kontrolle bei autonomen Waffensystemen, weniger Rüstungsexporte: Impulse für die neue Bundesregierung.

In ihrem Sondierungspapier stellen die potenziellen Regierungsparteien zu Recht fest: „Wir brauchen eine abrüstungspolitische Offensive“. Vier Jahre Trump haben ihre Spuren bei der Rüstungskontrolle hinterlassen. Aber auch unter Präsident Biden ist nicht alles rosig. Vor dem Hintergrund fortgesetzter chinesischer und russischer Aufrüstung müssen neue politische Impulse her, um die internationale Sicherheitsarchitektur zu stärken.

In der aufgeheizten innenpolitischen Debatte hingegen wird Sicherheitspolitik allzu oft auf bessere Abschreckung, die Beschaffung neuer Waffensysteme und zusätzliche Rüstungsexporte reduziert.Die vermutlichen Koalitionäre wollen dagegen auch durch mehr Abrüstung sowie durch Rüstungs- und Rüstungsexportkontrolle die Sicherheit Deutschlands und Europas stärken. Die gute Nachricht ist: Eine neue Bundesregierung kann dies auch. Deutschland kann auch bei politisch besonders kontroversen Themen wie der nuklearen Teilhabe, der Verhinderung des militärischen Missbrauchs von Informationstechnologien und der Kontrolle von Rüstungsexporten politisch gestalten. Eine neue Regierung sollte diese Handlungsspielräume selbstbewusst nutzen.

Weit oben auf der Prioritätenliste steht dabei die Rolle von Atomwaffen in der deutschen Sicherheitspolitik. Das Verteidigungsministerium fordert eine schnelle Beschaffung neuer atomwaffenfähiger Kampfflugzeuge, um die „Tornado“-Flotte zu ersetzen. Tatsächlich aber werden die „Tornados“ bereits umfassend modernisiert, sodass sie bis mindestens 2030 einsatzbereit bleiben. Die Notwendigkeit einer raschen Entscheidung in der nächsten Legislaturperiode besteht also nicht. Die damit gewonnene Zeit sollte die Bundesregierung nutzen, um zu versuchen, mit Russland zu einer Vereinbarung über eine Reduzierung von Atomwaffen in Europa zu kommen – und gleichzeitig den zentraleuropäischen Verbündeten militärischen Beistand gegen mögliche Bedrohungen aus dem Osten zu leisten.

Damit würde Berlin die Biden-Administration aktiv unterstützen. Das Weiße Haus versucht gegenwärtig, mit Russland ein umfassendes nukleares Rüstungskontrollabkommen auszuhandeln, das alle Atomwaffen erfasst – von den in Europa stationierten russischen Kurzstreckenwaffen bis zu den amerikanischen Langstreckenraketen. Außerdem ist es ein generelles Anliegen des US-Präsidenten, die Rolle von Atomwaffen zu verringern und diese nur noch zur Abschreckung eines Nuklearangriffs einzusetzen – gegenwärtig sollen Atomwaffen auch rein konventionelle Aggressionen verhindern. Die aktive Unterstützung einer solchen neuen Doktrin durch die nächste Bundesregierung wäre nicht nur ein Beitrag zu transatlantischer Geschlossenheit, sondern auch ein positiver Impuls für die im Januar 2022 stattfindende Überprüfungskonferenz des nuklearen Nichtverbreitungsvertrags.

Ein zweites Feld ist der Umgang mit unbemannten Waffensystemen – seien sie ferngesteuert oder autonom. Deutschland kann sich für eine internationale Regulierung der Nutzung und Verbreitung von unbemannten Waffensystemen, insbesondere bewaffneten Drohnen, einsetzen. Sollte eine neue Bundesregierung der Bewaffnung der bereits geleasten Drohne „Heron TP“ zustimmen, muss ihr klar sein, dass sie damit letztlich die Entwicklung zu schnelleren, autonomeren Waffensystemen begünstigt. Ein Beispiel für diesen Trend ist das noch zu entwickelnde deutsch-französisch-spanische Kampfflugzeugsystem „Future Combat Air System“, zu dem auch bewaffnungsfähige Drohnen mit autonomen Fähigkeiten gehören sollen.

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Auf der Spur des Geldes – ARTE/Doku

Auf Arte wird  am 9. November 2021 um 23:25 Uhr der erste Dokumentarfilm über die Arbeit von CORRECTIV gezeigt. Fast ein Jahr lang wurden die Recherchen von CORRECTIV zum AfD Spendenskandal und den CumEx Files 2.0 filmisch begleitet. Die Doku „Auf der Spur des Geldes“ zeigt, was investigative Recherchen bei uns ausmachen – Bürgernähe, innovative Methoden und die Arbeit im Team.

Der Film ist nach der Ausstrahlung 90 Tage in der ARTE-Mediathek verfügbar.

Mehr zum Film und zu Correctiv hier

Slahi und seine Folterer – das Leben nach Guantamo

Quelle: ARTE Mediakthek

„Slahi und seine Folterer – Das Leben nach Guantanamo

Mohamedou Slahi war 14 Jahre lang im amerikanischen Gefangenenlager Guantanamo Bay interniert. Von 2002 bis 2004 wurde er immer wieder gefoltert. 2016, nach seiner Entlassung aus Guantanamo, beginnt der NDR-Journalist John Goetz, nach Slahis Folterern zu suchen. Seine Investigation führt zu bemerkenswerten Begegnungen und zu überraschenden Enthüllungen.

Mohamedou Slahi war 14 Jahre lang in dem US-amerikanischen Gefangenenlager Guantanamo Bay interniert. Immer wieder wurde er dort von 2002 bis 2004 gefoltert.

Während seiner Gefangenschaft in dem amerikanischen Lager schreibt Slahi ein Tagebuch über seine Erfahrungen, das später zu einem internationalen Bestseller wird. Er beschreibt sein Wachpersonal und die Folterer, die häufig Masken und Fantasienamen tragen, um unerkannt zu bleiben. Ihre Namen und Gesichter blieben über Jahre ein Geheimnis.

2016, nach Slahis Entlassung aus Guantanamo und seiner Rückkehr in seine Heimat Mauretanien, beginnt der investigative NDR Journalist John Goetz, nach Slahis Folterern zu suchen. Ein extremes Vorhaben, denn ihre Identitäten gehören zu den bestgehüteten Geheimnissen des US-amerikanischen Sicherheitsapparates. John Goetz spricht mit Slahi über dessen qualvolle Erinnerungen, um Rückschlüsse auf diejenigen ziehen zu können, die Slahi gefoltert haben.

Die investigative Recherche deckt auf, was tatsächlich in Guantanamo nach den Anschlägen des 11. September passiert ist. Die Dialoge mit den Beteiligten führen zu überraschenden und tief verstörenden Enthüllungen ins dunkle Herz des „Krieges gegen den Terror“: ein kritischer Blick auf die Methoden der USA.“


Quelle: Deutschlandfunk

Guantanamo-Doku „Slahi und seine Folterer“ An der Gewalt zerbrochen

Von Michael Meyer

Das Gefängnis Guantanamo gilt inzwischen als Synonym für die unmenschliche Behandlung von Gefangenen. Einer von ihnen steht im Mittelpunkt einer neuen Dokumentation. Sie zeigt, dass niemand Folter unbeschadet übersteht. Auch die Folterer nicht.

„Dieser Typ, der ist sowas von charismatisch, so wie ein Autoverkäufer. Der könnte einem Eskimo Eis verkaufen. Er ist jedermanns Freund, ein entspannter Typ, mit dem man reden kann. Und er ist sehr manipulativ. Genauso einen hat bin Laden damals gebraucht. Und er hat getan, was bin Laden von ihm verlangte.“

Diese Worte sagt Sydney, die damals die Chefanalystin all jener Gespräche war, die die Ermittler mit Guantanamo-Insassen geführt haben. Mit „dieser Typ“ ist Mohamedou Slahi gemeint, der mittlerweile wohl berühmteste ehemalige Gefangene von Guantanamo.

Slahi wurde beschuldigt, drei von vier Attentätern für die rekrutiert zu haben. Noch heute, so zeigt es die Doku, sind manche der damaligen Ermittler von Slahis Schuld überzeugt, wie etwa Stuart Couch, der Staatsanwalt des Falls:

„Von allen Häftlingen, die wir damals in Guantanamo hatten, war er derjenige, der das meiste Blut an den Händen hatte. Denn er war derjenige, von dem wir glaubten, dass er eine Verbindung zu 9/11 hatte. Und wir hatten in seinem Fall die Todesstrafe vorgesehen.“

Der Film des in Deutschland lebenden Journalisten John Goetz zeigt den heute wieder in Mauretanien lebenden Mohamedou Slahi als einen entspannten Mann, der oft lächelt, Humor hat und sehr einnehmend sein kann. Über seine Zeit im Gefängnis hat er Tagebuch geführt, er veröffentlichte seine Aufzeichnungen schon 2015 als Buch.

Vergebung als Rache

Trotz der im Gefängnis erlittenen Schmerzen und Demütigungen empfindet Slahi keinen Hass: „Als mir klar wurde, dass es erstmal keine Gerechtigkeit geben würde, dachte ich: Was bleibt dann noch? Rache? Aber Rache ist eine heikle Sache. Will ich ihn töten, will ich ihm dieselben Schmerzen zufügen, wie er mir? Das ist lächerlich. Die beste Form von Rache ist für mich Vergebung. Sie gibt mir die Kontrolle zurück. Und ich dachte: Wow, das fühlt sich gut an.“

Der Journalist Goetz hatte schon 2008 für den „Spiegel“ über den Fall geschrieben. Als Slahi entlassen wurde, versprach er ihm, zu helfen, seine Folterer zu finden. Einer von ihnen war bereit, unverpixelt vor der Kamera zu sprechen, nennt jedoch nicht seinen Namen.

Goetz versucht im Film, ihn immer wieder dazu zu bewegen, via Video-Schalte mit Slahi zu sprechen. Der Mann will zunächst nicht, lässt sich am Schluss aber doch darauf ein. Dieses Gespräch, recht kurz und unbeholfen, ist so etwas wie eine vorsichtige Aussöhnung, über 15 Jahre, nachdem Slahi im Lager auf Kuba gefoltert wurde.

„Wie geht es Ihnen, Sir? Ich kann nicht klagen. Und selbst? Mir geht es sehr gut. Danke der Nachfrage. Es ist interessant, ich wollte dieses Telefonat eigentlich auf keinen Fall führen. Weil ich sehr gemischte Gefühle habe, was diese Zeit und das, was passiert ist, angeht. Aber ich möchte eines sagen: Niemand hat es verdient, so behandelt zu werden, wie Sie. Es war nicht richtig. Was wir getan haben, war falsch.“

Eine Erkenntnis des Films: Alle damals beteiligten Personen wirken zerbrochen. Der ehemalige Folterer zittert, wenn er über die Zeit spricht, der Staatsanwalt ist noch immer voller Rachegefühle. Sydney, die Chefanalystin, sagt, dass sie enttäuscht ist von der Welt und der amerikanischen Öffentlichkeit. Man habe immer nur auf den amerikanischen Militärangehörigen herumgehackt.

Die ungelöste Schuldfrage

Doch was ist mit Slahi selbst? Die Frage bleibt, ob er doch drei der 9/11-Attentäter angeworben hat. Reicht ein Abendessen, 1999 in Duisburg, wo Slahi damals lebte, für eine Anklage aus? Ist er also wirklich unschuldig? Regisseur John Goetz glaubt ja: „Auch wenn es stimmt, dass die drei da waren, dass er drei Verschwörer des 11. September gekannt hat. Für einen Abend. Straftatbestand: drei Leute für einen Abend beherbergt zu haben.“

Slahi war in den neunziger Jahren Teil der Mudschaheddin in Afghanistan – er war fasziniert vom radikalen Islam – aber auch das mache ihn noch nicht zum Terrorhelfer, konstatiert Goetz. Am Schluss des Films steht eine Geschichte aus einem Koran-Kommentar mit einer vernichtenden Botschaft: Wer einmal seine eigenen Werte verrät, wird davon nie wieder wegkommen:

„Der Prophet war aufs Land gereist, und er sah dort einige Königstreue, die mehrere Bauern folterten. Und er fragte: Warum foltert ihr diese Bauern? Und der Prophet sagt: Jene, die in diesem Leben foltern, werden im Nachleben selbst gefoltert sein.“


Quelle: Deutschlandfunk

Frühkritik | Beitrag vom 10.06.2021

Neu im Kino: „Der Mauretanier“  – Justizthriller widmet sich Guantanamo

Von Anke Leweke

Der Verdacht gegen Mohamedou Ould Slahi, an den Anschlägen vom 11. September 2001 beteiligt gewesen zu sein, steht im Mittelpunkt des Films „Der Mauretanier“. Jodie Foster spielt die Anwältin Nancy Hollander, die für seine Freilassung kämpft.

Um was geht es?

Der Polit- und Justizthriller „Der Mauretanier“, mit dem die Sommerberlinale am Donnerstagabend eröffnet wurde, basiert auf dem Guantanamo-Tagebuch von Mohamedou Ould Slahi und orientiert sich an den tatsächlichen Geschehnissen. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wird der Mauretanier von den US-Behörden verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, die beteiligten Terroristen unterstützt oder gar angeworben zu haben.

Mehrere Jahre wird er im Militärlager Guantanamo Bay festgehalten, ohne Anklage oder Aussicht auf ein Gerichtsverfahren. Die Anwältin Nancy Hollander nimmt sich dieses Falles an, gespielt von der US-Schauspielerin Jodie Foster. Zunächst geht es ihr weniger darum, Slahis Unschuld zu beweisen, vielmehr strebt sie ein ordentliches Gerichtsverfahren an.

Was ist das Besondere?

In „Der Mauretanier“ geht es weniger um äußere Aktion, vielmehr wird Spannung dadurch erzeugt, dass man den Prozessen hinter dem Gerichtsverfahren folgt. Mit Nancy Hollander und deren Assistentin geht man wiederholt durch die Sicherheitsschleusen in Guantanamo, sitzt mit den beiden in einem gesicherten CIA-Gebäude, denn nur dort dürfen die Anwältinnen die Briefe ihres Mandanten lesen.

Immer wieder nimmt der Film die Perspektive des Inhaftierten ein, der über Jahre in einer winzigen Zelle leben muss, keinen Kontakt zu seiner Familie aufnehmen darf und sich nur heimlich mit einem Mithäftling unterhalten kann. Formularende

Konsequent verzichtet der schottische Regisseur Kevin Macdonald auf Ausflüge ins Private. Weder bei der Anwältin noch bei deren  Kontrahenten, dem Militärstaatsanwalt und Oberstleutnant Stuart Couch (Benedict Cumberbatch), sitzt man mit am Küchentisch oder erfährt von Beziehungsproblemen.  Die Zuschauer kommen diesen Menschen nur über ihre Arbeit näher.

Fazit

Allmählich nimmt der Film an Spannung und Fahrt auf und deckt einen ungeheuerlichen Justizskandal auf. Das Publikum wird mit der Frage konfrontiert, ob Slahi die ihm vorgeworfenen Verbrechen tatsächlich begangen hat. Ein Geständnis hat er abgelegt, doch unter Folter. Ist er nun schuldig oder unschuldig?

Sensibel – über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren

taz-Talk am 22.10.2021

„Svenja Flaßpöhler im Gespräch mit Jan Feddersen über ihr neues Buch „Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren“. „Sensibilität ist eine zivilisatorische Errungenschaft. Im Kampf um Anerkennung unterdrückter Gruppen spielt sie eine wichtige Rolle. Aber sie kann auch vom Progressiven ins Regressive kippen. Über diese Dialektik müssen wir nachdenken, um die gesellschaftliche Polarisierung zu überwinden.“