Rosa Luxemberg – Biografien

Ernst Piper legte zum 100. Todestag von Rosa Luxemburg 2019 eine vielbeachtete Rosa-Luxemburg-Biografie vor.

Am 13. Januar 2019 sprach Ernst Piper im Deutschlandfunkt über seine neue Rosa-Luxemburg-Biografie„Ihre Gedanken sind sehr aktuell“ mit Simone Müller.

Ernst Piper kommt aus einer berühmten Münchener Verlegerfamilie. Er wurde Historiker und arbeitet heute auch als Literaturagent. Ernst Piper habilitierte sich an der Universität Potsdam mit einer Biografie über den Nazi-Chefideologen Alfred Rosenberg.

Am 25.6.2019 sprach er in der Sendung „SWR Leute“ mit Wolfgang Heim über seine Luxemburg-Biografie.


Rosa Luxemburg – Der Preis der Freiheit | Dokumentation18.214 Aufrufe – 31.07.2019

Hundert Jahre nach dem grausamen Mord an Rosa Luxemburg erzählt die ARTE-Dokumentation von dem Leben und den Idealen der Sozialistin. Ihre Bestrebungen, Verhältnisse zu schaffen, in denen Nationalitätenunterschiede für gesellschaftliche Entscheidungen keine Rolle spielten sollten, sind in Zeiten eines zunehmenden Populismus in Europa und der ganzen Welt wieder aktuell und kommen weltweit auf den Prüfstand.

Ulmer Modell: Kontrolle über die Grundstückspreise

Quelle: taz vom 22.8.2021, Auszüge https://taz.de/Ulmer-Wohnungspolitik/!5789951/

Benno Stieber

taz-Korrespondent BaWü

Ulmer Wohnungspolitik: Konsens statt Enteignung

„Ulm hat die Kontrolle über die Grundstückspreise in einem Drittel der Stadt erlangt. Dank „Ulmer Modell“ sind auch die Mieten niedriger als anderswo.

ULM taz | Bagger wirbeln Staub auf, die Kräne kreisen hoch über Ulm. Am Weinberg, unterhalb der Universität, entsteht ein neues Wohnviertel. Blick über die Stadt, viel Grün drumherum, acht Minuten mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof. Acht Hektar wertvolles Bauland also, das die Stadt da vom Bund zurückbekommen hat, als die Hindenburg-Kaserne der Bundeswehr geschlossen wurde. In anderen Städten hätte man ein solches Areal an höchstbietende Baulöwen versteigert, für Luxuswohnungen, vielleicht mit ein paar Auflagen zur Quartiersentwicklung.

Anders in Ulm. Hier hat die Stadt ein Wohnkonzept erarbeitet, das einen sozialen Mix und klimagerechte Energieversorgung garantiert. Die vier Unternehmen, die den Zuschlag erhalten haben, die städtische Ulmer Wohnungsbaugesellschaft UWS und die Genossenschaft Ulmer Heimstätte sowie zwei private Bauträger, sind die Sieger in einem anonymen Wettbewerb. Jetzt entstehen 900 Wohnungen, bei 30 Prozent von ihnen werden die Mieten gefördert wird. Dazu Dachbegrünung, Solarstrom und Heizung mit Fernwärme.

….. Baugrundbevorratung, das ist das Zauberwort für das Ulmer Modell und zwar schon seit über 100 Jahren. Es bedeutet, dass die Stadt systematisch Baugrund zu einem festgelegten Preis kauft und nur als Ganzes bebauen lässt. Um Bodenspekulation zu vermeiden, darf ein von der Stadt erworbenes Grundstück nie unbebaut an Dritte weiterverkauft werden.

Wird nicht gebaut, muss es zum gleichen Preis an die Stadt zurückgehen. Die Stadt behält somit die Kontrolle über den Preis und darüber, was und wie gebaut wird. 16 Millionen Euro hat Ulm in jedem Haushaltsjahr für Grundstücksankäufe im Haushalt vorgesehen. Gewinn aus Baugrundverkäufen fließen nicht in den allgemeinen Stadtsäckel, sondern stehen dem Liegenschafts­amt für neue Käufe zur Verfügung.

Mit dieser Strategie hat die Stadt Kontrolle über die Grundstückspreise in etwa einem Drittel des Stadtgebiets erlangt.“

Den kompletten Artikel kann man hier lesen: https://taz.de/Ulmer-Wohnungspolitik/!5789951/

Was die Pentagon-Datenbanken über Afghanistan verraten

Quelle: Radio FM4 https://fm4.orf.at/stories/3017417/

Auszüge aus einem Artikel von Von Erich Moechel 

Was die Pentagon-Datenbanken über Afghanistan verraten

„Seit dem Abschluss des infamen „Friedensabkommens“ der Trump-Regierung mit den Taliban Anfang 2020 gingen noch 300 Millionen Dollar an die afghanische Luftwaffe. Ein Lagebericht von Ende 2020 wirft ein Schlaglicht auf die „Kampfbereitschaft“ der afghanischen Armee.

Der Bericht zur Erhöhung der Sicherheit und Stabilität in Afghanistan wurde dem Verteidigungsausschuss im US-Kongress Ende 2020 vorgelegt. Dieser Report überstreicht die Zeit von Juni bis 31. Oktober des Jahres, er wurde also nach den Präsidentschaftswahlen im November erstellt. Der Lagebericht ist wie alle anderen in Folge zitierten Dokumente mit einer einfachen Stichwortsuche in der Contractors-Datenbank des US-Department of Defense zu finden.

… Während der vergangenen sechs Monate – also ab dem Sommer 2020 – seien die Auseinandersetzungen durchwegs über dem saisonalen Schnitt gelegen, heißt es einleitend in dem Report. „Die Taliban führten zahlreiche direkte Angriffe gegen die Checkpoints der afghanischen Verteidigungs – und Sicherheitskräfte aus, außerdem waren sie für viele andere Attacken auf die kritische Infrastruktur verantwortlich.“

Und weiter: „Bemerkenswerterweise gingen die Angriffe gegen Personal der US-Streitkräfte und der Alliierten Koalition in diesem Zeitraum zurück. Das ist hauptsächlich auf die Absprachen in der Vereinbarung zwischen den USA und den Taliban zurückzuführen“. Die afghanische Regierung war in diese Verhandlungen übrigens nicht eingebunden.

Das heißt, die Trump-Regierung hatte einen Vertrag mit den Kommandeuren der Taliban unterschrieben, der offensichtlich nur eine einzige Verpflichtung für die Taliban enthielt: US-Truppen dürfen während ihres Abzugs nicht angegriffen werden. Die afghanische Armee und die Polizeikräfte betraf diese Vereinbarung klarerweise nicht.

Während die US-Soldaten nicht mehr angegriffen wurden, setzte sich das große Sterben ihrer afghanischen Verbündeten bis zum Ende der Kampfhandlungen beschleunigt fort. Am Ende waren laut AP 66.000 afghanische Soldaten und Polizisten gefallen und mehr als 47.000 afghanische Zivilisten waren tot. Die USA und ihre NATO-Verbündeten in Afghanistan – letztere waren in die Verhandlungen mit den Taliban ebenfalls nicht einbezogen – hatten insgesamt 7.000 Tote zu beklagen.“

Eine gefährliche Mission: Unterwegs mit den Taliban in Afghanistan

 
 

Eine gefährliche Mission: Unterwegs mit den Taliban in Afghanistan 1.322.540 Aufrufe – 26.02.2021

Sie führen Krieg im Namen des Islam. Afghanistans Taliban sind zurück – 20 Jahre nach ihrer Entmachtung durch die USA und ihre Verbündeten. Ein ZDF-Team hat die Kämpfer begleitet. Eine lebensgefährliche Mission in einer Region, die fast vollständig unter Kontrolle der Taliban steht – so wie inzwischen fast die Hälfte des Landes.

Drei Tage in der Region Ghazni – es ist vielleicht die vorläufig letzte Gelegenheit für einen deutschen Fernsehsender, einen kleinen Einblick in das Regime der Taliban zu bekommen. Die Kämpfer haben der Welt ein Ultimatum gestellt: Sollten die internationalen Truppen nicht im Mai aus Afghanistan abziehen, drohen sie mit Krieg – auch gegen deutsche Soldaten.

Das ZDF-Team trifft die Taliban auf der wichtigsten Verbindungstraße von Kabul in den Süden Afghanistans – es ist ein Schlachtfeld. Immer wieder sprengen die Aufständischen Autos in die Luft, wer hier unterwegs ist, muss fürchten, angegriffen zu werden. Zwei Kämpfer fahren voraus, nur in Begleitung der Taliban und mit ihrem Einverständnis können sich Journalisten hier fortbewegen.

Ein Mann namens Mansoor hat das Treffen organisiert: Er ist der Pressesprecher der Taliban in Waghaz. Die Gruppe hat das ZDF eingeladen – es ist beklemmend, ihnen dann tatsächlich gegenüber zu stehen. Sie gelten als eine der gefährlichsten Terrororganisationen der Welt. Deren Kämpfer wissen um die Macht der Bilder, sie inszenieren sich als Gotteskrieger – so soll die Welt sie sehen. Die Reportage liefert Einblicke in den Alltag des Taliban-Regimes: Frauen, die vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt gehalten werden. Kinder, die nur ein Unterrichtsfach kennen: den Koran. Taliban-Kämpfer, die sich als Wächter der Dorfgemeinschaft über Gesetz und Ordnung stellen.

Die Regierung in Kabul hat in fast der Hälfte des Landes nichts zu sagen. Dieser haben die Menschen in den ländlichen afghanischen Provinzen schon immer misstraut – seit Jahrhunderten leben sie von der Landwirtschaft, die kargen Ernten reichen kaum zum Überleben. 20 Jahre Aufbauhilfe des Westens in Milliardenhöhe – hier ist davon nur wenig angekommen. Wie die Menschen in den von den Taliban kontrollierten Gebieten zu den Aufständischen stehen, ist schwer zu sagen:

Das ZDF-Team wird von den Taliban nicht aus den Augen gelassen, keiner der Dorfbewohner kann frei sprechen – selbst wenn er wollte. Wie wird Afghanistans Zukunft aussehen? Es steht viel auf dem Spiel, wenn die USA und ihre Verbündeten entscheiden: abziehen oder bleiben?

Der afghanische Kameramann und Journalist Nesar Fayzi hat diese gefährliche Reise unternommen. Er berichtet seit 2017 regelmäßig aus Afghanistan für das ZDF.


Afghanistan: Inside Taliban | Weltspiegel

182.069 Aufrufe – 10.11.2020 –#Weltspiegel vom 8. November 2020
 
Die Taliban kontrollieren wieder einen großen Teil Afghanistans. Die Regierung hält nur noch einige Provinzzentren sowie die Hauptstadt Kabul. Und die USA ziehen ihre Truppen ab. Eine Reise durch ein vom Krieg gezeichnetes Land.
 

Auf der Todesliste der Taliban: Wie afghanische Frauen sich auflehnen | #trending

645.273 Aufrufe – 30.06.2021 –
 
Afghanistans Frauen leben in Angst: 20 Jahre nach dem die Taliban besiegt wurden, bringen sie jetzt immer mehr Teile des Landes wieder unter ihre Kontrolle. Schon über 50 Prozent des Landes werden schon jetzt wieder von den Taliban kotrolliert.
 
Und während die ausländischen Truppen abziehen, nimmt die Gewalt zu. Praktisch jeden Tag kommt es zu Anschlägen und gezielten Tötungen. Und vor allem die Frauen geraten in den Fokus der Islamisten. Nicht nur ihre Rechte stehen auf dem Spiel. Oft auch ihr Leben. Unter verschiedenen Hashtags kämpfen mutige Afghaninnen jetzt dafür, ihre Freiheiten nicht erneut zu verlieren.
 
#trending-Reporterin Julia Held ist nach Afghanistan gereist, um mit diesen Frauen zu sprechen. Sie lernt Frauen kennen, die bereit sind ihr Leben zu riskieren für ihren Kampf für eine bessere Zukunft. Und sie erfährt, wie allein gelassen sich Afghanistans Frauen von der Welt fühlen. „Ihr wart es doch, die uns gezeigt habt, was Freiheit bedeutet“, sagen sie. „Jetzt fühlt es sich an, als würden wir wieder zurück in unseren Käfig gesperrt.“