Identitätspolitik – Einblicke in die Debatte

Podiumsdiskussion „Wie viel Identitätspolitik braucht unsere Gesellschaft?

Videomitschnitt des Podiums „Wie viel Identitätspolitik braucht unsere Gesellschaft?“ des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ und des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT) der Uni Münster. Es diskutierten Wolfgang Thierse, Mithu M. Sanyal und Andrea Geier mit Mouhanad Khorchide und Detlef Pollack. Moderator war Meinhard Schmidt-Degenhard. 188 Aufrufe –22.04.2021


Identitätspolitik und ihre Kritiker*innen. Für einen rebellischen Universalismus1.261 Aufrufe –Live übertragen am 20.04.2021 RosaLuxNRW 

Ist man Rassist*in, wenn man Kinder „Indianer“ spielen lässt oder Rasta-Locken trägt? Darf eine weiße Übersetzerin die Texte einer Schwarzen Autorin übertragen? Stellt Identitätspolitik den universellen Anspruch von Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit in Frage – oder will sie diese Rechte erst durchsetzen? Geht es um gegenseitigen Respekt oder um Sprechverbote? Geht es um den Kampf der Frauen, queeren Personen, People of Colour und Menschen mit Behinderung gegen die heterosexuellen, weißen Männer? Oder darum, diesen Kampf um gleiche Rechte, gegen Rassismus und Sexismus zu diskreditieren?

Von den Feuilletons bis zu den sozialen Medien sorgen die „Auswüchse linker Identitätspolitik“ für Kritik: Sie sei spalterisch, akademisch-elitär und verstelle den Blick für „echte Probleme“… „Das ist in Anbetracht des Erstarkens autoritärer Kräfte fatal, liegt doch im identitätspolitischen Erbe das Potenzial für einen rebellischen Universalismus, der auch für eine neue Klassenpolitik unverzichtbar ist“, so die Soziologin Silke van Dyk. In dem Vortrag setzt sich Silke van Dyk genauer mit der Kritik an der Identitätspolitik auseinander.

Dr. Silke van Dyk ist Professorin für Politische Soziologie und Direktorin des Instituts für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Gesprächskreises Sülz-Klettenberg (Köln) in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.

Lesestoff: ▪ Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 9–11/2019): Identitätspolitik. Mit dem gleichnamigen Beitrag von Silke van Dyk sowie weiteren Beiträgen, z.B. zur Geschichte linker Identitätspolitik. https://www.bpb.de/apuz/286499/identi… ▪ Alex Demirović: Die Zumutungen der Klasse. Vielfältige Identitäten und sozialistische Klassenpolitik. https://www.zeitschrift-luxemburg.de/… ▪ LuXemburg Spezial zu Neuer Klassenpolitik, Oktober 2017. https://www.zeitschrift-luxemburg.de/…


Wehrt sich gegen Denk- und Sprachverbote | Journalistin + Bloggerin Judith Sevinç Basad | SWR1 Leute –59.859 Aufrufe –30.03.2021  SWR1 Leute

Wenn man sich die Welt richtig einteilt, ist alles ganz einfach. Die MeToo-Bewegung ist gut, alte weiße Männer sind böse. Gendern ist gut, irritiert sein ist böse. Sich für die koloniale Vergangenheit seines Volkes schämen, ist gut und richtig. Differenzierungen sind eher unerwünscht. Das ist in etwa die Bestandsaufnahme der jungen Journalistin und Bloggerin Judith Sevinç Basad. In ihrem gerade erschienenen Buch „Schäm dich!“ setzt sie sich mit selbsternannten Ideologinnen und Ideologen auseinander, die von sich glauben, sie seien im Besitz der wirklichen Wahrheit. Moderation: Wolfgang Heim


Identitätspolitik versus gesellschaftlicher Zusammenhalt?1.444 Aufrufe 22.11.2019

Podiumsdiskussion vom 19.11.2019 in der Berlinischen Galerie mit:

  • Sawsan Chebli, Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales
  • Max Czollek, Lyriker und Publizist
  • Moderation: Jo Frank, ELES-Geschäftsführer, Projektleiter der Dialogperspektiven

Eine Abendveranstaltung der Dialogperspektiven und dem jüdisch-muslimischen ThinTank Karov-Qareeb.


Spaltet Gendern die Gesellschaft? StudioM – MONITOR  – 31.160 Aufrufe –04.03.2021

Wozu Gendern? Darüber wird seit Monaten eine hitzige Debatte geführt, die oft am Kern des Problems vorbeigeht. Denn es geht um mehr als nur ein Gender-Sternchen oder um die Frage, ob die Ästhetik der deutschen Sprache damit beeinträchtigt wird. Auch rechte Kreise haben das Thema längst für sich entdeckt und sprechen von „Genderwahn“. Welche Rolle hat Sprache dabei, Diversität sichtbar zu machen und Diskriminierungen zu überwinden? Kann eine gendersensible Sprache dazu beitragen, gesellschaftliche Ausgrenzung zu verhindern? Oder führt die Gender-Debatte am Ende zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft, die sie doch eigentlich überwinden will? Was hat Sprache überhaupt mit Identität und Identitätspolitik zu tun und verhindert die Ausbildung kollektiver Identitäten auch über Sprache einen Gemeinsinn, auf den demokratische Gesellschaften möglicherweise angewiesen sind?

Darüber diskutiert MONITOR-Redaktionsleiter Georg Restle in der 15. Ausgabe von studioM mit der

Für die technischen Probleme bei der Aufzeichnung bitten wir um Entschuldigung. Die Ausgabe wurde am 03.03.2021 aufgezeichnet.


Identitätspolitik vs. Klassenpolitik – wieso es klare Ziele braucht3.034 Aufrufe –11.04.2021 –

Michael PrützMitinitiator des Volksbegehrens Deutsche Wohnen & Co. enteignen! (#dwenteignen) und APO-erfahren – kommentiert die Wahlkampf- bzw. Kampagnenplanung der Partei Die LINKE und Sahra Wagenknechts aufstehen-Kampagne.

In vielen Linken Gruppen werden Rassismus und Sexismus als Identitätspolitik häufig Klassenfragen (Klassismus) als zwei unterschiedliche Kämpfe gegenüber gestellt – als könne man das eine ohne das andere bekämpfen – dabei sind sie Teil des gleichen Systems. Wichtig ist in jeder Organisierung ein erreichbares (Zwischen-)Ziel klar zu formulieren. Klassismus, Rassismus, Sexismus, Ableismus und andere Diskriminierungsformen müssen dabei zusammengedacht werden.

Diskussionen darum sind wichtig, sollten aber nicht dem eigentlichen Ziel im Weg stehen – dafür müssen alle Beteiligten offen für einander und (Selbst-)kritik sein. Man kann nicht sagen, die eine Diskriminierung ist wichtiger oder grundlegender als die andere – sie sind alle Teil eines großen, komplexen Machtgeflechts und erfüllen eine Funktion in unserer kapitalistischen Gesellschaft.


Quelle: Deutschlandfunk Kultur

Linken-Politiker Fabio De Masi„Identitätspolitik stellt sich in ihrer Zuspitzung selbst ein Bein“

Der Linken-Politiker Fabio De Masi befürchtet, dass die identitätspolitischen Debatten in seiner Partei zum Verlust von Wählerstimmen führen. Wer versuche, Politik nur über Betroffenheit zu machen, vernachlässige die Probleme der Bevölkerungsmehrheit.

Fabio De Masi (Die Linke) ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. Ein zweites Mal wird er nicht antreten, gab er vor Kurzem bekannt, nicht zuletzt, weil er von Debatten in seiner eigenen Partei frustriert ist. Er bekomme zwar sehr viel Schulterklopfen für seine Arbeit als Finanzpolitiker, aber seine Partei wollten die Leute dann nicht wählen. „Es färbt gar nicht auf die Partei ab, weil viele Leute sagen: ‚Wir nehmen dich und deine Arbeit ganz anders wahr als die Schwerpunkte deiner Partei’.“