Sturm auf das Kapitol: strafrechtliche Aufarbeitung zerreißt Familien

Quelle: Vice – David Gilbert – 7.1.22

Sturm auf das Kapitol: strafrechtliche Aufarbeitung zerreißt Familien

Ein interessanter Artikel auf Vice  macht deutlich, wie der „Sturm auf das Kapitol“ im privaten Bereich nachwirkt. Er erzählt die Geschichte der Familie Reffitt nach 6. Januar 2021

„Am 5. Januar 2021 packte Guy Reffitt sein AR-15 Sturmgewehr und seine Smith & Wesson-Pistole ein, setzte sich in das Auto seiner Frau und fuhr 2.100 Kilometer von Wylie, Texas, nach Washington, D.C.

Am nächsten Tag besuchte Reffitt, Mitglied der texanischen „Three Percenter“-Miliz, Donald Trumps „Stop the Steal“-Kundgebung vor der Weißen Haus und marschierte mit der Menge zum US-Kapitol. Bei dem Sturm auf das Kongressgebäude soll er so vehement auf Polizeibeamte losgegangen sein, dass sie den Familienvater mit Geschossen und Pfefferspray zurückhalten mussten.

Geleakte Videos: So gefährlich war die Stimmung im erstürmten Kapitol

Auf einem Video ist Reffitt auf dem Treppenaufgang an der Westfront des Kapitols zu sehen. Unter seiner blauen Jacke trägt er eine schusssichere Weste, auf seinem Kopf einen schwarzen Motorradhelm mit Kamera. Er hält seine Hand hoch, während ein Polizeibeamter ihm Pfefferspray ins Gesicht sprüht. Ein paar Augenblicke später sieht man Reffitt erschöpft, wie er seine Augen mit Wasser ausspült. Als er nach Texas zurückkehrte, soll er laut Staatsanwalt zu seinem Sohn Jackson, 18, und seiner Tochter Peyton, 16, gesagt haben: „Wenn ihr mich ausliefert, seid ihr Verräter. Und ihr wisst, was mit Verrätern passiert … Verräter werden erschossen.“

Was er nicht wusste: Sein Sohn hatte Guy Reffitt bereits dem FBI gemeldet.Am 16. Januar 2021 tauchten Bundesbeamte vor dem Haus der Reffitts auf und nahmen den Familienvater fest. Ein gutes Jahr später wird sich Guy Reffitt nun vor Gericht wegen Angriffs auf einen Beamten der Kapitolpolizei, des Tragens einer Waffe auf Kapitolgelände und der Behinderung des Auszählungsprozesses verantworten müssen. Dazu wird ihm vorgeworfen, zwei seiner Kinder bedroht zu haben. Der Prozess ist für den 28. Februar angesetzt.“

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