Corona-Krise: Ethik-Rat kritisiert Kommunikationsstrategie der Bundesregierung

Der Deutsche Ethikrat kritisiert die Kommunikation der Bundesregierung in Hinblick auf eine mögliche Lockerung der Maßnahmen in der Corona-Pandemie. „Was die Kommunikationsstrategie angeht, würde ich mir tatsächlich noch mehr Offenheit und Mut wünschen von der Bundesregierung, aber auch von den Landesregierungen, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, am Dienstag dem „ARD-Mittagsmagazin“. Der Theologe forderte in diesem Zusammenhang, das Augenmaß zu berücksichtigen, „wo Menschen etwas nach normalem Menschenverstand Sinnvolles tun“, das diesseits der Ordnungswidrigkeit oder gar Strafe sei.

Grundsätzlich sei er mit den Maßnahmen der Politik in der Corona-Pandemie zufrieden, so der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats weiter. Er sehe alles als angemessen an, was im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung dazu beitrage, dass man unterhalb der Kapazitätsgrenzen bleibe. Gleichzeitig wünscht er sich einen offeneren Diskurs über die Maßnahmen in der Corona-Pandemie und eine mögliche Lockerung dieser. „Die Politik soll es begrüßen, wenn Bürgerinnen und Bürger selbst sich Gedanken darüber machen: Ist es angemessen? Wo sehe ich Probleme?“, so Dabrock.

Deutscher Ethikrat Ad-hoc-Empfehlung Corona-Krise 7.4.20

Deutscher Ethikrat Stellungnahme